Liebe Frau Do, Armin Laschet steht in der Pandemie immer wieder im Fokus: Er regiert das bevölkerungsreichste Bundesland NRW, er will CDU-Vorsitzender und wohl auch im nächsten Schritt Kanzlerkandidat werden. Öffentlich hat er dabei nicht immer die beste Figur gemacht, vielleicht auch, weil er sich die Dinge nicht leicht macht. In einem großen Interview, das Kerstin Münstermann, die Leiterin unserer Berliner Parlamentsredaktion, geführt hat, gibt er sich kämpferisch und erklärt seinen Corona-Kurs. Eigentlich wollte ich das Interview zusammen mit meiner Kollegin führen, aber kurz vorher hatte ich plötzlich starke Erkältungssymptome. Ein Corona-Test fiel glücklicherweise negativ aus. So ganz auf dem Damm bin ich noch nicht, aber sehr erleichtert. Es zeigt sich aber auch, wie wichtig für unsere Redaktion das Homeoffice ist. Es hätte sie nicht beeinträchtigt, wenn mein Corona-Test positiv gewesen wäre, weil die meisten von uns und auch ich schon seit Wochen nicht mehr im Büro waren. Wir sind privilegiert, weil wir uns gegenseitig auf diese Weise schützen können, so herausfordernd das technisch, journalistisch und menschlich auch oft ist. Trotzdem sehnen sich viele von uns zurück ins Büro. Martin Bewerunge hat einen wunderbaren Text darüber geschrieben, der diesen zu Unrecht verkannten Ort rehabilitiert: „Ein Lob aufs Büro“. Es sind schwierige Zeiten. Eine Erleichterung sollen eigentlich Corona-Schnelltests bringen. Die Nachfrage steigt, aber das überlastet die Praxen, und so entstehen Engpässe, wie Maximilian Plück recherchiert hat. Politisch war es auch das Wochenende der AfD. Gregor Mayntz hat den Bundesparteitag in Kalkar verfolgt und beschreibt in seiner Reportage, wie gespalten die AfD knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl auftritt: „Eine Partei zerlegt sich selbst“. Aber es gab nicht nur Streit, sondern auch Beschlüsse in der Sozialpolitik, um die sich die AfD bisher nicht gekümmert hatte und die Sie hier finden. Chancen auf Umsetzung haben sie nicht, warum beschäftigen wir uns überhaupt damit? Ich bin kein Freund der AfD, das wissen Sie. Aber sie ist in allen Landtagen und als stärkste Oppositionsfraktion im Bundestag vertreten, und deswegen sollten wir ihre Programmatik kennen. Dass sich Dinge selbst zerlegen, passiert nicht nur in der Politik. Ein Beispiel scheint der Feuerball zu sein, der am Samstag am Himmel zu sehen war. Offenbar handelte es sich um das Fragment eines Asteroiden, wie Jörg Isringhaus berichtet. Der Brocken im All ist inzwischen Geschichte, was nicht für die neue Woche gilt, die frisch und schön vor Ihnen liegt. Ich wünsche Ihnen einen feurigen Start in diesen Montag. Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |