Die Fußball-WM am Samstag, 17. Dezember
| Was jetzt? | Die Fußball-WM am Samstag, 17. Dezember | |
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von Tammo Blomberg Sportredakteur ZEIT ONLINE |
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Guten Morgen! Ob Preise wirklich trösten können? |
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Kroatien gegen Marokko, das Spiel um Platz drei ist auch das Duell der beiden Überperformer dieses Turniers. Marokko kann seine wundersame Reise verbronzen. Es ist wohl auch das letzte WM-Spiel von Luka Modrić, dem kroatischen Puppenspieler, der einen Abgang mit Medaille verdient hätte. Dennoch, viele Spieler wären sicher lieber heimgeflogen, als noch um eine goldene Tropenfrucht spielen zu müssen. Bei Europameisterschaften verzichtet man schon lange auf die Trostpreispartie. Vielleicht wäre es auch für die Fifa an der Zeit, sie abzuschaffen. Wissen Sie noch, wie vor vier Jahren das Spiel Belgien gegen England ausging? Eben. |
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| © Alex Pantling/Getty Images |
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Die marokkanischen Fans. Dreieinhalb Wochen haben sie die WM lautstark begleitet, sicher waren sie auch am Halbfinaleinzug ihrer Helden nicht ohne Beitrag. Nun dürfen sie der Welt ein letztes Mal die Vorzüge ihrer Fankultur vorführen, den kroatischen Spielaufbau mit Pfiffen stören und Marokko Richtung Tor treiben. Und Bono und Co. können sich bei ihrem letzten Gig noch einmal ordentlich feiern lassen. Vielleicht spielen sie am Ende ja Beautiful Day. |
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Die Alternative des Tages |
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Bevor der Fußball zum Hochglanzspiel und die Rasenheizung Teil der Grundausstattung wurde, traten Profis im Winter auch schon mal auf Schnee gegeneinander an. Wer mal wieder rutschende Kicker und steckengebliebene Bälle über den Bildschirm flimmern sehen will, hat am Wochenende die Gelegenheit: im Stream des ASAP Global Cup, einem alternativen WM-Turnier in Leipzig. Parallel zum WM-Spiel um Platz drei sind heute dort die Halbfinals zu sehen. Wir haben schon mal reingeschaut und den schneebedeckten Rasen für nostalgietauglich befunden. Für den Full-Bundesliga-Retrovibe bräuchte es nur noch orangefarbene Bälle. |
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Wer hat uns diese WM eingebrockt? |
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Hany Abo Rida, der last man sitting. Als einziger an der Katar-Vergabe beteiligter Wahlmann sitzt der Ägypter noch immer im obersten Fifa-Gremium. Das heißt mittlerweile Fifa-Rat und nicht mehr Exekutivkomitee, es entscheidet auch nicht mehr über die WM-Vergaben. Rida fühlt sich dort anscheinend trotzdem noch wohl, auch ohne alte Kumpels wie den Katarer Mohamed bin Hammam. Ihn begleitete Rida einst auf einer Wahlkampfreise in die Karibik, bei der ein paar 40.000-Dollar-Kuverts ausgetauscht worden sein sollen. Rida sagte, er habe nicht gehört, wie der Karibik-Boss Jack Warner den Delegierten sagte, sie könnten "Geschenke einsammeln" – Warner sei aber auch schwer zu verstehen gewesen. |
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| © Valeriano Di Domenico/Bongarts/Getty Images |
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Mein Kollege Oliver Fritsch hat ein Urgestein getroffen: |
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"Am Donnerstag ging ich mit einem Star in einem srilankesischen Restaurant essen. Der Journalist Hartmut Scherzer wird nicht gern so bezeichnet, aber er bekommt gerade täglich Interviewfragen. Es ist seine 16. WM, vielleicht ein Weltrekord. Ein Argentinier ist zum 17. Mal dabei, allerdings arbeitet der nicht mehr. |
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Hartmut hingegen schreibt noch immer, zuletzt im Sportteil der Abendzeitung München über die fünf schlechtesten deutschen WM-Turniere. Er kann es beurteilen, seit 1962 nimmt er ununterbrochen teil. Damals war Sepp Herberger Trainer. Nach dessen Aus als Bundestrainer schrieb Hartmut ihm einen freundlichen Brief. Helmut Schön schenkte er nach dessen DFB-Zeit eine Schallplatte. Berti Vogts fragte ihn auf einem Rückflug aus Südafrika mal, ob er einen gewissen Oliver Bierhoff erstmals für die Nationalmannschaft nominieren solle. 'Nett, dass Sie fragen, aber Sie sind der Bundestrainer', entgegnete Hartmut. Eine noch größere Legende ist er in der Boxszene, er war ein enger Begleiter von Muhammad Ali. |
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In Katar gehe es ihm so gut wie lange nicht, erzählte Hartmut. Er arbeite jeden Tag acht bis zehn Stunden. Vor einem Jahr sei ihm das Schreiben schwergefallen, er habe sich Sorgen gemacht. Die WM jedoch sei für ihn ein Jungbrunnen. 'Herr Scherzer, hören Sie nie auf zu arbeiten, sonst sterben Sie früher', habe ihm einst ein Bekannter gesagt. Der Name des Ratgebers: Max Schmeling." |
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| © Thomas Lohnes/Getty Images |
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Was gehört Katar noch so? |
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Ein paar Deutsche-Bank-Konten. Seit 2014 ist Katar dort einer der größten Aktionäre. Und falls Sie sich zuletzt gefragt haben, warum Sigmar Gabriel in den vergangenen Wochen so bemüht wirkte, Katar vor westlicher Kritik zu schützen, dann fällt Ihnen vielleicht wieder ein, dass er nach dem Ende seiner SPD-Karriere recht schnell im Aufsichtsrat der Deutschen Bank landete. Frei nach Bushido, vom Brandt-Haus bis zur Skyline. Das muss natürlich nichts damit zu tun haben, dass der Ex-Vorsitzende von Deutschlands großer Arbeiterpartei ab und an auf die katarischen Arbeitsrechtsreformen verweist. Dem Spiegel sagte Gabriel, seine Haltung zu Katar sei "wesentlich älter" als seine Aufsichtsratsmitgliedschaft. |
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"Für mich war die WM ein unglaublicher Erfolg in allen Bereichen." | | |
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Klar, für ihn schon: Gianni Infantino. |
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Wir wünschen einen guten Tag! |
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