Die Fußball-WM am Freitag, 2. Dezember
| Was jetzt? | Die Fußball-WM am Freitag, 2. Dezember | |
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von Christian Spiller Ressortleiter Sport ZEIT ONLINE |
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Guten Morgen! Lineal, Geodreieck, Zirkel. Irgend so etwas brauchen Sie gleich. |
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War dieser Ball im Toraus? Soll heißen, kleine Regelkunde: Hat er das Spielfeld in vollem Umfang verlassen oder ragt er vielleicht doch noch einen Millimeter auf die Torauslinie? Der Schiedsrichter im Spiel Japan gegen Spanien sagte: nicht im Aus. Zwei Sekunden später fiel das 2:1 der Japaner. Ohne diesen Treffer hätte der DFB-Elf ihr wildes 4:2 gegen Costa Rica fürs Achtelfinale gereicht, so aber verpasst sie die K.-o.-Phase um eineinhalb Grashalme. Deutschland scheidet zum zweiten Mal in Folge nach der Vorrunde aus und ist noch vor dem zweiten Advent wieder in der Heimat. Ist doch auch viel gemütlicher da. |
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Serbien gegen die Schweiz, ein Fall für Politik-Ornithologen. Zur WM vor vier Jahren trafen beide Teams schon einmal aufeinander. Die Schweizer Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri hatten damals ihre Treffer bejubelt, indem sie mit ihren Händen einen doppelköpfigen Adler formten. Der ziert die Flagge Albaniens, beide Spieler haben kosovarische Wurzeln, der Gegner aus Serbien erkennt den Kosovo hingegen nicht an. Jubel als Provokation, Adlergate, in der Schweiz wurde plötzlich die doppelte Staatsbürgerschaft infrage gestellt. In diesem Jahr wollten die Schweizer sich gestikularisch zurückhalten, dafür hatten die Serben neulich eine Flagge in der Kabine hängen, die den Kosovo als Teil Serbiens zeigte. Erwähnten wir bereits, dass es sich um eine sehr politische WM handelt? |
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| © Clive Rose/Getty Images |
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Luis Suárez, der auf seine Vergangenheit als Volleyballer trifft. Im Viertelfinale der WM 2010 schlug der Uruguayer, damals noch 23 Jahre jung, den Ball in der letzten Minute der Verlängerung mit den Händen von der Torlinie, um einen sicheren Gegentreffer und damit das Aus gegen Ghana zu verhindern. Ghana verschoss den folgenden Elfmeter und schied im anschließenden Elfmeterschießen aus. Der am Spielfeldrand jubelnde Suárez wurde zum meistgehassten Fußballer Westafrikas – und ist es wohl bis heute. Nun trifft er als 35-jähriger Stürmerveteran noch einmal auf Ghana, das mit einem Sieg nicht nur sich selbst ins Achtelfinale, sondern Suárez und Uruguay aus dem Turnier befördern kann. Mal schauen, ob der Fußballgott im Dienst ist. |
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| © Mohamed Farag/Getty Images |
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Die Alternative des Tages |
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Mal wieder ein wenig Livemusik? Morgen ist ja ausschlafen angesagt. Und die Konzertauswahl an so einem durchschnittlichen Freitagabend in diesem Land ist bemerkenswert. Fast noch bemerkenswerter ist, wer noch immer so singt. Eine kleine Auswahl: Extrabreit in Düsseldorf, Rolando Villazon in Hamburg, Joy Denalane in München, Özcan Deniz in Berlin, Guildo Horn in Köln, Ute Freudenberg in Rostock, Kraftklub in Leipzig. Deutschland, deine Künstler. |
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Wer hat uns diese WM eingebrockt? |
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Amos Adamu. Der Nigerianer durfte damals, übrigens auf den Tag genau vor zwölf Jahren, gar nicht mal mehr mitwählen. Er war auf Undercoverreporter der britischen Sunday Times hereingefallen, die sich vor versteckter Kamera als Lobbyisten für eine WM in den USA ausgaben. Adamu hatte angedeutet, seine Stimme herzugeben, wenn 800.000 US-Dollar für Fußballplätze in seiner Heimat fließen würden. Das Geld sollte natürlich direkt an ihn gehen. Die Fifa sperrte den Nigerianer daraufhin für drei Jahre. Und 2017 dann noch einmal zwei Jahre, weil er gegen Artikel 13 (Allgemeine Verhaltensregeln), Artikel 15 (Loyalität) und Artikel 19 (Interessenkonflikte) des Fifa-Ethikreglements verstoßen habe. Ein lupenreiner Hattrick. |
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| © John Gichigi/Getty Images |
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Wen kaufte Katar noch so? |
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Boris Becker. 1993, als in Deutschland noch kaum jemand wusste, wer, wo oder was dieses Katar sein soll, gewann der damals 25-jährige Tennisstar die erstmals ausgetragenen Qatar Open. Später setzte sich Becker werbewirksam auf ein Kamel und soll laut Recherchen des WDR eine sechsstellige Summe für “umfangreiche PR-Aktivitäten” erhalten haben. Angeblich hat Becker gar dem jungen Tamim bin Hamad Al Thani, heute Emir, persönlich ein paar Tennisstunden gegeben. |
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“Falls das mein letztes Spiel für Deutschland gewesen sein soll, möchte ich ein paar Worte an die deutschen Fußballfans richten, die mich begleitet haben. Es war ein Genuss. Liebe Leute, vielen Dank. Wir hatten unglaubliche Momente. Ich habe mein Herz auf dem Platz gelassen, alles gegeben. Manchmal waren es Freudentränen, manchmal Schmerzen, die ich mit meinen Aktionen beschert habe. Ich habe es mit Liebe getan. Da könnt ihr euch sicher sein.” |
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Thomas Müller nach dem WM-Aus |
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Wir wünschen einen guten Tag! |
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