Liebe Leserinnen und Leser,
gestern brachten die Ampelparteien SPD, FDP und Grüne die
Änderung des Infektionsschutzgesetzes durch den Bundestag. Ausgangsbeschränkungen oder großflächige Schließungen sollen nun nicht mehr möglich sein. Einschränkungen von Freizeit-, Kultur und Sportangeboten etwa müssen jetzt von den Landesparlamenten bewilligt werden. Mit Inkrafttreten dieser neuen Gesetzgebung am 25. November soll auch die Epidemische Lage nationaler Tragweite enden. Klingt gut? Naja! Angesichts der Infektionszahlen, die aktuell so hoch sind wie nie, hat die Aufhebung der Epidemischen Lage einen faden Beigeschmack. Nicht zuletzt sorgt dieser Widerspruch sicher auch für Verwirrung bei einigen von uns.
Kritisiert wird diese Entscheidung unter anderem von Intensivmedizinern, wie Prof. Dr. Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Im
Interview erklärt er die weiterhin desolate Situation auf vielen deutschen Intensivstationen. Wegen der dort zu behandelnden Corona-Patientinnen und Patienten arbeiten nicht nur die Pflegekräfte am Limit. Auch lange geplante Operationen müssen kurzfristig abgesagt werden. In München bereiten sich derweil die Kliniken sogar auf Triage vor.
Diese Nachrichten erschüttern und machen mich ratlos. Das einzige, was ich der traurigen Aussicht auf ein zweites Corona-Weihnachten momentan entgegensetzen kann, ist die Empfehlung: Lassen Sie sich impfen, frischen Sie Ihre Impfung mit einem
Booster auf und nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitmenschen! Meine Kollegin Dr. Laura Weisenburger und mein Kollege Peter Glück sprechen in der
neuesten Folge unseres Podcasts „Klartext Corona“ darüber, wie sich Geimpfte rücksichtsvoll verhalten.
Bleiben Sie gesund,