VON UNSEREM HOF Aprikosen sterben - und wir können nichts dagegen tun Schleichend und unaufhaltsam Egal ob frisch vom Baum, im Salat oder auf dem Kuchen, in Marmelade oder Schnaps, die Aprikose ist ausgereift ein Genuss. Wie gut, dass sie auch in unseren Breiten wächst.
Auf unserer Obstanlage in Dresden- Briesnitz haben wir aktuell einen Bestand von 800 Aprikosen-Bäumen, die wir von Juni bis August beernten. Doch seit nun über 3 Jahren haben wir die traurige Gewissheit, dass die Bäume von ESFY (Europäische Steinobstvergilbung) betroffen sind - die wirtschaftlich bedeutendste Krankheit an Aprikose und Pfirsich.
An betroffenen Bäumen rollen sich Blätter vom Blattrand zusammen und können rötliche Verfärbungen haben. Früchte werden nur notreif, trocknen zusammen und fallen ab.
Nach dem Absterben einiger Aprikosenbäume 2018-2019 kam der Verdacht auf, es könnte sich um diese durch Phytoplasmen (zellwandloses Bakterium) hervorgerufene Krankheit handeln. Im Winter 19/20 wurden in Zusammenarbeit mit dem LfULG Proben genommen und es bestätigte sich, dass es sich um die gefürchtete Pflanzenkrankheit handelt.
»Seither versuchen wir die Ausbreitung einzudämmen, in dem wir Bäume mit sichtbaren Symptomen markieren und zügig roden. Doch was wir auch versuchen: jedes Jahr werden es mehr« meint unser Obstbauer Jan Bortlik resigniert.
Leider ist diese Krankheit mit herkömmlichen Mitteln nicht zu bekämpfen, was auf kurze Sicht (~3 Jahre) dafür sorgen wird, dass ein wirtschaftlicher Anbau von Aprikose und Pfirsich an dieser Stelle nicht mehr möglich sein wird. Die Nähe zu Kleingärten und wilden Schlehenhecken (die ein Reservoir für die Krankheit sein können) bedeutet, dass vermutlich auch nach Jahren dieser Standort ungeeignet sein wird.
Genießen, solange es geht Darum werden wir die Flächen nach und nach roden und vermutlich Äpfel (moderne Bio-Sorten) nachpflanzen. Der Anbau von Steinobst wird an einen anderen Standort (vermutlich ein Acker in Oberwartha) verlagert, der bisher ackerbaulich genutzt wurde und darum frei von Obstkrankheiten ist.
Wichtig dabei wird sein, nur zertifiziertes und getestetes Pflanzgut zu verwenden, um eine Verschleppung von Krankheiten auf die neue Anlage zu vermeiden.
Genießen Sie unsere Aprikosen, so lange es noch welche gibt! |