Liebe ELIANT-Freundinnen, liebe ELIANT-Freunde,
Am 5. Juni veröffentlichte die EU Kommission eine Pressemitteilung, in der sie den Start einer neuen digitalen Gesundheitspartnerschaft zwischen der EU und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ankündigte. Sie enthielt u.a. folgende Aussage: "Aufbauend auf dem äusserst erfolgreichen digitalen Zertifizierungsnetz der EU will die WHO allen ihren Mitgliedstaaten Zugang zu einem digitalen Gesundheitsinstrument bieten, das auf den Grundsätzen der Gerechtigkeit, der Innovation, der Transparenz sowie des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre beruht." Weiter heisst es: Dieses globale System, das auf dem digitalen COVID-19-Zertifikat der EU aufbaue, diene dazu, "die globale Mobilität zu erleichtern und die Bürger auf der ganzen Welt vor aktuellen und künftigen Gesundheitsbedrohungen, einschliesslich Pandemien, zu schützen." Was sagt die Verfassung der WHO dazu? unter Artikel 2 steht, dass sie "technische Unterstützung und Hilfe gewährt, sofern die Regierungen darum ersuchen." Es bleibt zu hoffen, dass viele Länder sich der Konsequenzen eines solch zentralisiert arbeitenden digitalen Gesundheitsinstruments bewusst sind und die WHO diesbezüglich nicht um Unterstützung bitten. Andernfalls wäre die Sorge berechtigt, dass sich die Verantwortung für die eigene Gesundheit der demokratischen Kontrolle durch die Bürgerinnen und Bürger teilweise entzieht und wichtige Wahlmöglichkeiten verloren gehen könnten. Auch wären die Ziele der Ottawa Charta der WHO gefährdet, die salutogenetisch ausgerichtet ist In Artikel 1 der WHO Verfassung heisst es: "Der Zweck der Weltgesundheitsorganisation besteht darin, allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen." So hat sie auch Abteilungen, die sich für natur-, volks- und komplementärmedizinische Verfahren engagieren – einschliesslich integrativmedizinischer Konzepte. Das ist zwar durchaus positiv zu werten – allerdings fehlen noch die für ein demokratisches Gesundheitswesen so entscheidend wichtigen wirtschaftspolitischen Konsequenzen, nämlich, dass die Bevölkerung sich frei für die jeweils bevorzugte Therapierichtung entscheiden kann und die Krankenkassen diesen Entscheid auch unterstützen.
Sehr erfreulich ist aber die Nachricht aus Schweden im Hinblick auf eine altersgerechte Medienerziehung: Die schwedische Digitalisierungsstrategie von 2017 verlangte, dass in Kitas jedes Kind das Recht auf ein Tablet hat und dieses auch benutzt werden muss. Nun hat die neue Bildungsministerin diesen Beschluss aufgehoben. ForscherInnen hatten Alarm geschlagen: Kleinen Kindern sollten gar keine Bildschirme vorgesetzt werden. In Schweden sind Kitas und Vorschulen jetzt wieder bildschirmfrei. Hier lesen Sie mehr. Interessant ist, dass 2020 die Vereinigung der Waldorfkindergärten in Schweden bereits entsprechende Forschungsergebnisse vorgelegt hat, um zu erwirken, dass sie von dem Bildschirmzwang ausgenommen werden. Damals hiess es aber, dass in diesem Fall nicht die Wissenschaft zählt, sondern das politische Prinzip der Gleichheit….. Umso erfreulicher ist, dass in diesem Land bereits nach so kurzer Zeit ein Umdenken möglich geworden ist.
Wofür wir sehr dankbar sind: viele von ihnen haben uns eine Sonderspende gemacht, damit es uns gelingt, die Reichweite unserer Newsletter insbesondere der jungen Leserschaft gegenüber zu vergrößern! Wir können diese Kampagne mit der Hilfe unserer engagierten MitarbeiterInnen fortsetzen, weil etwas mehr als zwei Drittel der erforderlichen Mittel bei uns eingegangen sind!!! Das gibt uns die Möglichkeit, bis zum Dezember diesen Jahres weiterzuarbeiten. Da werden wir dann wieder berichten und überlegen, wie die Arbeit 2024 weitergehen kann. Und hier noch eine sehr erfreuliche Nachricht für unsere LeserInnen in Deutschland: Dank ihrer Unterstützung ist der Themenvorschlag zur rechtlichen Gleichstellung von Naturmedizin und Schulmedizin nun Teil der zweiten bundesweiten Volksabstimmung von Abstimmung21 geworden – wir konnten dem Anliegen durch unsere Unterstützung zum Durchbruch verhelfen! Dafür danken wir allen Beteiligten sehr! Wie geht´s nun weiter? Jetzt können wir ein Zeichen setzen. Hier können Sie sich für die Abstimmungsunterlagen anmelden. Sie werden Ihnen per Post für die Briefwahl zugestellt. Ausgezählt wird das Ergebnis im Oktober. WICHTIG: Die Briefwahlunterlagen müssen bis zum 31. Juli angefordert werden! Es grüsst Sie herzlich mit den besten Wünschen für die Sommerzeit (und für unsere LeserInnen auf der Südhalbkugel die Winterzeit) Für das ELIANT-Team Ihre Michaela Glöckler
Da wir in diesem Jahr viel vorhaben, sind wir für Ihre Spende besonders dankbar. |