| | | | | 6. Juni 2025 | | Morgen im Stadion | | Der SZ-Newsletter fürs FuÃballwochenende | | | |
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| | | | | Jubel in Taschkent, Jubel in Amman. Dies sind â Geografiequiz-Experten wissen es natürlich â die Hauptstädte von Usbekistan und Jordanien. Und dort feierten die Menschen am Donnerstag die jeweils erste FuÃball-WM-Teilnahme ihrer Länder, ein 0:0 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (Usbekistan) und ein 3:0 gegen den Oman (Jordanien) sicherten die Tickets für 2026. Damit haben beide Länder bereits etwas geschafft, womit Deutschland noch nicht einmal angefangen hat. Obwohl fast ein Viertel aller Nationen der Welt einen Startplatz im neuen Fifa-Monsterturnier mit 48 Teams finden wird, muss man sich noch schnöde dafür qualifizieren. Und wenn das Spiel um Platz drei in der Nations League gegen Frankreich am Sonntag vorbei sein wird, dann steht Julian Nagelsmann nicht nur vor der ersten Qualifikationsgruppe seines Trainerlebens. Sondern auch vor einer Phase seines Bundestrainerdaseins, die er bisher nicht kannte: dem Alltag. | |
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| | | Biete Mittelfeld, suche Chef | | |
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| Nagelsmann kennt den DFB-Job bisher nur mit Wellenbergen und -tälern. Er begann als Retter, der von Sportdirektor Rudi Völler per Lichtsignal am Himmel gerufen wurde wie Bruce Wayne, wenn Gotham City den Comic-Helden Batman benötigt. Die EM im eigenen Land stand vor der Tür, die Nationalmannschaft verlor ein Spiel nach dem anderen, SOS. Dann die Niederlage in Ãsterreich, die Revolution, das Heimturnier, das den Vereinstrainer Nagelsmann in einen Verbandstrainer verwandelte, der seinen Vertrag verlängerte und in seiner Rolle als erster Coach der Nation zu den Leuten sprach, gar an die Gemeinschaft appellierte: Bitte helft beim Heckenschneiden! Nagelsmann hatte es sogar geschafft, aus dem EM-Turnier heraus eine glaubwürdige Erzählung zu finden. Sie lautete: Gegen Spanien hat es nicht ganz gereicht, darum haben wir nun zwei Jahre Zeit, noch besser zu werden. Daher dürfen wir, wie die Argentinier vor der WM 2022 und die Spanier vor der EM 2024, ab jetzt am besten kein Spiel mehr verlieren. Die zuvor belächelte Nations League wirkte ideal dafür, bot die richtigen Gegner aus der eigenen Gewichtsklasse: Niederlande, Italien, es klappte, die Erzählung war stringent, der Trend ging nach oben. Bis zum müden Kick gegen Portugal. Die Realität hat noch fast jede gute Story zerstört, aber gerade deswegen muss der Rhetoriker Nagelsmann sich überlegen, was er seinen Spielern jetzt vor der WM-Qualifikation erzählt. Die Gegner sind die Slowakei, Nordirland, Luxemburg. Klassische Spiele, in denen Deutschland auÃer drei Punkten wenig gewinnen kann. Klar, Gruppenerster sollte das Nationalteam schon werden, dem Zweiten droht ein gefährliches Miniturnier. Aber reicht das als Ansprache? Alle sechs Partien finden zwischen September und November statt, wenn die Blätter fallen, der Nebel aufzieht und die ersten Spieler müde werden, weil sie wegen der Klub-WM wenig Urlaub und eine kurze Vorbereitung hatten. Joachim Löw begegnete dem Bundestraineralltag, indem er selbst zur personifizierten Gewohnheit wurde: der ewige Jogi, zuweilen hart an der Grenze zwischen Entspannung und Lethargie. Ein paar Erkenntnisse hier, ein neuer Linksverteidiger da. Aber wichtig, das war stets Löws Botschaft, ist das Turnier. Die Spiele auf dem Weg dorthin redete er nicht gröÃer, als sie aus seiner Sicht waren. Die mussten erledigt werden. Das wird kaum Nagelsmanns Ansatz sein, allein schon, weil man auch ohne abgeschlossenes Psychologiestudium die charakterlichen Unterschiede der beiden Bundestrainer erkennen kann. Aber welcher Ansatz dann? Erklärt er ein Auswärtsspiel in Bratislava zur Mentalitätsprüfung? Erhöht er den Binnendruck, also den Konkurrenzkampf um die Plätze? Lässt er früh eine WM-Stammelf einspielen? Testet er noch mehr taktische Varianten? Hilfe könnte er beim alten Vereinstrainer Nagelsmann finden. Denn die Situation kennt er aus seiner Zeit beim FC Bayern. Auswärts in Augsburg gab es auch keine Pokale. Und, generell gefragt, warum sollte es ihm anders ergehen als jedem anderen? Mit der Normalität umgehen und seine Pflichten erfüllen ist schlieÃlich keine Bundestrainer-, sondern eine Lebensherausforderung. Man könnte fast sagen: Nagelsmann ist jetzt dran mit Heckenschneiden. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! | |
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| Martin Schneider | | Stv. Ressortleiter Sport |
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| | | | | | | Cristiano Ronaldo â der Grönlandhai des FuÃballs | | Er ist alt, das Tor trifft er trotzdem noch: Cristiano Ronaldos Trefferquote ist auch mit 40 Jahren herausragend. Ans Aufhören denkt er nicht, ihn treibt offenbar ein Ziel, das ausnahmsweise nichts mit Rekorden zu tun hat. | | | |
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| | | Machtkampf um Watzke | Der langjährige BVB-Boss Hans-Joachim Watzke will sich im Herbst zum Präsidenten wählen lassen. Doch der aktuelle Amtsinhaber und einige Ultras formieren sich zum Widerstand. Borussia Dortmund steht ein heftiger Kulturkampf bevor. | | |
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| | | Florian Wirtz und die Geheimreise nach München | Am Tag der Meisterfeier findet in einer Suite ein sehr heimliches Treffen statt: Vorstand, Trainer, einfach alle beim FC Bayern wollen Florian Wirtz von einem Wechsel überzeugen. Rekonstruktion einer wegweisenden Zusammenkunft. | | |
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| | | Wenn es um FuÃball geht, funktioniert das Gedächtnis noch | Mit einem Koffer voller Memorabilia ist der FC Bayern in Seniorenheimen und bei Demenzkranken zu Gast â weil Erinnerungen über Emotionen gelingen. Bei der Nachbarschaftshilfe in Vaterstetten sind darüber sogar alte Rivalitäten vergessen. | | |
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