Freitag, 25. Oktober 2024 | |
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| Und dann, liebe Leserin, lieber Leser, |
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ist die Messe vorbei. Die Veranstalter geben sich zufrieden. Die Aussteller sind erschöpft, hoffentlich sind sie auch einigermaßen glücklich. Und wer die Zurückgezogenheit des Lesens und des Schreibens für ein paar Tage oder auch nur für ein paar Stunden mit dem Trubel getauscht hat, in dem es bei aller Quirligkeit und Begeisterung eben doch um etwas geht, das Ruhe braucht, mag sich fragen, was das jetzt war, die Frankfurter Buchmesse 2024. Und was man, abgesehen von den Zetteln und Prospekten, die man eingesteckt hat an den Ständen, von schweren Füßen und vielleicht einer Erkältung, mitnimmt: an Anregungen und Einsichten, an Begegnungen, vor allem aber an Büchern, die durch diese Tage in Frankfurt und ihren medialen Widerhall ganz nach oben gekommen sind auf dem eigenen Bücherstapel zu Hause oder zumindest auf der Vorsatzliste, was bei nächster Gelegenheit zu lesen sei. | Fridtjof Küchemann | Redakteur im Feuilleton. | |
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| Wir haben Ihnen diese Frage vor einer Woche mit auf den Weg gegeben, zu Beginn der Publikumstage der Messe. Herzlichen Dank für Ihre Antworten! Sie reichten vom Kinderbuch bis zum „Buchpreisgewinner meines Herzens“, die Anlässe von einer privaten Anregung bis zur Buchvorstellung auf der Messe. Bis zu einer Leserin, die „gerade jetzt erst recht“ die „Projektoren“ von Clemens Meyer liest, den Autor, wie sie erzählt, gleich „mehrfach in Buchgesprächen gesehen, dabei meist unterschiedliche Lesepassagen dargeboten bekommen“ hat. „Unbedingt“, „wundervoll“ und „wenn auch anstrengend ... nach den ersten Seiten ein fantastisches Buch“, schwärmt sie. Und es ist bestimmt richtig, sich weder von der Empörung, mit der Clemens Meyer darauf reagiert hat, dass Martina Hefters Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ seinem Tausendseiter vorgezogen wurde, noch von allen anderen Empörungen das Interesse an seinem Buch verderben lässt, mit denen dann wiederum über Meyers Empörung und seine Rechtfertigung geurteilt wurde. Ein Leser hat Igeaba Scegos Roman „Kassandra in Mogadischu“ vom Gastlandauftritt Italiens mitgebracht. Die Autorin erzählt darin autobiographisch von einer durch Kolonialismus und Migration geprägten Familie in Rom, die von ihrer somalischen Heimat nicht loskommt. Sie hat uns schon im Vorfeld der Messe beschäftigt. Für eine Leserin ist es „Trauriger Tiger“ von Neige Sinno aus dem Nachbarland Frankreich geworden, ein Buch, in dem es um sexuelle Gewalt in einer Familie geht, wie die Autorin selbst sie in ihrer Kindheit über Jahre erfahren hat. Eine andere Leserin wird sich inzwischen – als sie uns schrieb, freute sie sich noch darauf – „Radieschen von unten“ in ihrer Lieblingsbuchhandlung abgeholt haben. „Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder“ haben die Autorin Katharina von der Gathen und die Illustratorin Anke Kuhl ihr jüngstes gemeinsames Werk genannt. Die Leserin hat sich von einer Buchvorstellung am Messestand der F.A.Z. überzeugen lassen, schreibt sie. Das freut uns, und es freut – ich hatte am Montag Gelegenheit, ihr davon zu erzählen – auch die Illustratorin. Auch ich habe mir meine wichtigste Anregung vom Messestand des eigenen Hauses mitgebracht, wie mir aufgefallen ist, als ich jetzt mit etwas Abstand an die vergangene Woche und ihre Eindrücke zurückgedacht habe. Jan Wiele hatte Elke Schmitter zum Gespräch über „Alles, was ich über Liebe weiß, steht in diesem Buch“ eingeladen, und wie die beiden in kaum mehr als einer Viertelstunde über diesen „Einbildungsroman“, wie es auf dem Cover heißt, sprechen, war so hemdsärmelig-frisch und hell zugleich, dass wir von Glück sagen können, dieses Gespräch aufgenommen und in unserem Bücher-Podcast veröffentlicht zu haben. Als eine von etwa fünfzehn klanglichen Erinnerungen von der Messe, in denen sich für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht ja auch noch weitere Anregungen verstecken. Viel Spaß beim Hören und Lesen! Ihr Fridtjof Küchemann
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| | | Welche Sprache finden wir für dieses Gefühl, welche in diesem Gefühl? Im Gespräch mit Jan Wiele stellt Elke Schmitter ihr jüngstes Werk „Alles, was ich über Liebe weiß, steht in diesem Buch“ am F.A.Z.-Stand auf der Buchmesse vor. |
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