der Kanzler könnte über einen Polit-Mafioso aus Hamburg stürzen. Das zumindest glaubt der einstige Hamburger Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi. In einem Gastbeitrag berichtet er davon, wie in einem Bankschließfach des einflussreichen SPD-Politikers Johannes Kahrs nach einer Razzia wegen der kriminellen Cum-ex-Geschäfte der Warburg-Bank über 200.000 Euro gefunden wurden. Aus dem Fund ergibt sich eine brennende Frage: Steht das Geld mit der Warburg-Affäre und Bundeskanzler Olaf Scholz in Verbindung? Und wenn ja, wie lange wird der Kanzler zu den Vorfällen noch schweigen? In einer spannenden Analyse gibt De Masi Einblicke in die aktuellen Entwicklungen des Cum-ex-Skandals. Zu einem anderen Thema: Der Ukrainekrieg offenbart derzeit die gravierenden Verfehlungen in der Energie- und Klimapolitik in Deutschland. Ursächlich hierfür ist die enorme Diskrepanz zwischen den ideologisch-moralischen Wunschvorstellungen und der energiewirtschaftlichen Realität. Vernünftige Klimapolitik muss den Kriterien der Effizienz und der Wirksamkeit entsprechen und grundlegend auf Forschung und Innovationen beruhen. Cicero-Autor Rupert Pritzl fordert daher dringend eine Klimapolitik ohne Denkverbote. Derweil fordert der Literaturbetrieb bereits seit langem eine Büchner-Preisträgerin, die des Preises würdig ist. Die hat er nun mit der türkisch-deutschen Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar bekommen. Deren Bücher nämlich sind pralle, in welteinholendem Ton abgefasste und politisch grundierte Familienromane; farbenprächtige, gleichwohl zeitkritische Erinnerungskunststücke, die leitmotivisch durchzogen sind von ihrer eigenen Biographie. Özdamar ist eine würdige Preisträgerin des diesjährigen Georg Büchner-Preises der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, meint nicht nur Cicero-Autor Peter Henning in einem lesenswerten Beitrag über Scheherazades Tochter. So ein Preis könnte einem natürlich zu Kopf steigen. Aber wenn jemand auf dem Egotrip ist, dann ist es nicht Özdamar, sondern Xi Jinping. Das glaubt zumindest der Menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand. Im Interview mit Cicero spricht er über die angespannte Situation zwischen China und Taiwan. Diese wurde jüngst auch durch den großen Ärger Chinas über einen Taiwan-Besuch von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, deutlich. Im September planen Vertreter der Deutschen Bundestagsfraktion nun ebenfalls, das Land zu besuchen. Brand erklärt im Interview, was es mit den Taiwan-Reiseplänen auf sich hat, wie wahrscheinlich ein chinesischer Überfall auf Taiwan ist und warum er glaubt, dass es langfristig keine von China dominierte Welt geben wird. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |