Das Thema Coronavirus-Krise bremst Banken aus – Anleger suchen Sicherheit Die immer stärker auf die Wirtschaft durchschlagende Coronavirus-Epidemie zehrt an den Nerven von Anlegern und schickt die Aktienkurse weltweit auf Talfahrt, mit schweren Verlusten auch im Bankensektor. Investoren schichten ihr Kapital in Anleihen, Währungen wie den Euro und in Gold um. Die Kurse von Staatsanleihen aus den USA und Deutschland stiegen heute weiter deutlich. Die Renditen erreichten zum Teil Tiefstände: Zehnjährige US-Bonds verzeichneten am Morgen einen Rückgang auf ein neues Rekordtief von 0,767 Prozent und steuerten auf das größte Tagesminus seit mindestens 1953 zu. Der Einbruch der Aktienmärkte und der Rückgang der Anleiherenditen trieben den Goldpreis am Morgen auf 1.690 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit 2013. An den Märkten und in der Politik mehrten sich die Befürchtungen, dass durch Lieferausfälle, Evakuierungen und Quarantänemaßnahmen zentrale Funktionen wie der Zahlungsverkehr oder der Wertpapierhandel erheblich beeinträchtigt werden könnten. Mehrere Banken berichteten von Notfallplänen, die sicherstellen sollen, dass sie auch bei einer Ausweitung der Epidemie unter allen Umständen handlungsfähig bleiben. Die Commerzbank hat seit dieser Woche besonders wichtige Teams in mehrere Gruppen aufgeteilt, sodass ein Teil in der Zentrale arbeite, der andere dagegen "an unserem Ausweichstandort im Frankfurter Umland" ausgelagert werde, wie ein Sprecher des Geldhauses erklärte. Medieninformationen zufolge hat auch die Deutsche Bank bereits ähnliche Maßnahmen in Italien und der Schweiz getroffen, in Deutschland liefen die Vorbereitungen für das sogenannte "Split Business". In London kam es gestern zu einer Teilevakuierung im Londoner Hauptquartier des britischen Finanzkonzerns HSBC, weil ein Mitarbeiter in der Research-Abteilung der größten europäischen Bank positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Medieninformationen zufolge die Großbanken im Euroraum angewiesen, wegen der Coronavirus-Krise ihre Notfallpläne zu überprüfen. |
Meldungen EU hält Teileinigung im Handelsstreit mit USA für möglich EU-Handelskommissar Phil Hogan hat sich vorsichtig optimistisch über mögliche kleine Fortschritte im Handelsstreit mit den USA geäußert. Es bestünden Chancen auf einen "Mini"-Deal oder zumindest auf Grundsatzverständigungen in den kommenden Wochen, sagte er heute in Dublin. Es gebe allerdings noch erhebliche Hürden, darunter etwa Handelsbeschränkungen bei Agrarprodukten. US-Präsident Donald Trump will eine Neuausrichtung der Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union (EU). Er stößt sich vor allem an den hohen deutschen Exportüberschüssen und drohte wiederholt, Strafzölle auf deutsche Autos zu erheben, die in die USA eingeführt werden. UBS erwägt Ausweitung ihrer Strafzins-Politik Die Schweizer Großbank UBS soll laut Medieninformationen prüfen, ob sie Negativzinsen von einer größeren Gruppe von Kunden erhebt. Bislang waren Kunden mit Einlagen von 2 Millionen Franken (1,9 Millionen Euro) und darüber betroffen. Grund für die Erwägungen seien die Belastungen durch die von den Notenbanken erhobenen Negativzinsen, hieß es. Das Geldhaus versicherte, es beabsichtige weiterhin nicht, Negativzinsen an Kleinsparer oder Kleinunternehmen weiterzugeben. Die derzeitigen Entwicklungen würden genau verfolgt. Kunden empfiehlt das Institut, Alternativen zu Bankguthaben ins Auge zu fassen. BaFin will auch Finanzanlagenvermittler überwachen Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht sich auch für die Überwachung von Finanzanlagenvermittlern hierzulande zuständig. "Allein die große Anzahl von möglicherweise bis zu 38.000 zusätzlich zu Beaufsichtigenden ist Respekt gebietend", sagte Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele. Sie zeigte sich optimistisch, dass "wir auch diese Aufgabe mit dem entsprechenden Engagement übernehmen und umsetzen werden". Über die Novelle zur Übertragung der Aufsicht über die Finanzanlagendienstleister auf die BaFin wird seit geraumer Zeit diskutiert. Das Bundesfinanzministerium will nach Informationen der "Börsen-Zeitung" den Entwurf nächste Woche ins Kabinett bringen. NordLB-Standort Bremen wird verkleinert Die NordLB will im Zuge ihrer Neustrukturierung ihren Standort Bremen straffen. Etwa 300 der bisher 400 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden. Diese Entscheidung sei Teil des geplanten Spar- und Umbauprogramms und "kein zusätzlicher Abbau", erklärte heute ein Sprecher in der Unternehmenszentrale in Hannover. Das Institut wolle das Geschäft in der Region Nord-Nordwest künftig in Oldenburg bündeln. Betroffene Mitarbeiter in Bremen erhielten Angebote für Abfindungen, für den Vorruhestand oder den Wechsel an einen anderen Standort – Kündigungen seien nicht vorgesehen. Auch künftig werden etwa 100 Mitarbeiter im Beratungsgeschäft für Privat- und Geschäftskunden tätig sein. China bleibt wichtigster Handelspartner Deutschlands Bereits das vierte Jahr in Folge nimmt China 2019 die Rolle des bedeutendsten Handelspartners Deutschlands ein. Zwischen beiden Staaten wurden Waren im Wert von 205,7 Milliarden Euro gehandelt, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von 109,7 Milliarden Euro aus China eingeführt, das waren 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Exportvolumen Deutschlands nach China belief sich auf 96 Milliarden Euro. In der Rangliste der wichtigsten Einzelmärkte für deutsche Exporteure liegt die USA aber weiter an der Spitze, gefolgt von Frankreich und China. Experten zufolge dürfte sich das Wirtschaftswachstum Chinas im laufenden Quartal infolge der Coronavirus-Krise etwa halbiert haben. Damit wären die Folgen schwerwiegender als bislang erwartet. In diesem Quartal werde das Wachstum wohl auf 3,5 Prozent nach 6,0 Prozent im Vorquartal sinken, hieß es in einer Reuters-Umfrage. Frühjahrsputz für Ihre Finanzen! So bereiten Sie am besten Ihre Steuererklärung vor Wer seine Unterlagen sortiert hat und zeitnah seine Steuererklärung einreicht, kann unter Umständen mit einer ordentlichen Rückerstattung vom Finanzamt rechnen. Welche Punkte Sie dabei beachten sollten, hat der Bankenverband in einem Blog-Beitrag zusammengestellt. Eine Steuererklärung lohnt sich für viele Arbeitnehmer, selbst wenn sie gar nicht dazu verpflichtet sind. Laut Statistischem Bundesamt bekommen Steuerzahler im Schnitt knapp 1.000 Euro vom Finanzamt zurück. Für die Steuererklärung 2019 ist der späteste Abgabetermin der 31. Juli 2020. Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: |
Die Köpfe US-Notenbanker Kaplan: Coronavirus-Entwicklung zentral für Fed-Entscheidung Die nächste Zinsentscheidung in den Vereinigten Staaten wird nach Worten von US-Notenbanker Robert Kaplan entscheidend von der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Land abhängen. Er gehe von wirtschaftlichen Verwerfungen aus, die ein Geschäftsquartal oder noch etwas länger andauern dürften, sagte der Präsident der Notenbank-Filiale Dallas. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte am Dienstag überraschend ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf die Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent gesenkt und dies mit den Wirtschaftsrisiken infolge der Ausbreitung des Coronavirus begründet. Die nächste Fed-Sitzung ist am 17./18. März. JPMorgan-Chef Dimon überlebt Not-OP am Herzen Der Chef der größten US-Bank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, ist dem Geldhaus zufolge nach einer Not-Operation am Herzen wohlauf. Der Eingriff sei am Morgen erfolgt und erfolgreich verlaufen, Dimon auf gutem Wege der Erholung, erklärte das Unternehmen. Der 63-Jährige erlitt eine sogenannte Aortendissektion, hieß es. Dimons Vertreter Daniel Pinto und Gordon Smith, die im Vorstand für das Tagesgeschäft zuständig sind, sollen den Konzern vorerst leiten. Dimon, der JPMorgan seit 2006 führt, zählt zu den mächtigsten Bankchefs der USA. Ex-EZB-Chef Trichet: Koordinierte Zinssenkungen hätten Panik ausgelöst Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat den einseitigen Zinsschritt der US-Notenbank Fed vom vergangenen Dienstag verteidigt. Nach seiner Ansicht hätte eine koordinierte Zinssenkung der wichtigsten Notenbanken als Reaktion auf die Ausweitung der Coronavirus-Krise Panik schüren können, wie er in einem Interview sagte. Gemeinsame geldpolitische Stimuli wären eine Überreaktion gewesen, erklärte Trichet. Die Fed hatte den US-Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Einen Tag später folgte auch die kanadische Notenbank. Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt sich bislang zurück. Auf einer Telefonkonferenz hatten sich die Finanzminister und Zentralbankchefs der sieben führenden Industriestaaten (G7) vor der Bekanntgabe der Fed-Entscheidung über ihr Vorgehen gegen die Krise abgestimmt, ohne indes Konkretes zu beschließen. Ex-Deutsche-Bank-Chef Kopper: Kontrollen nicht immer robust genug Die Deutsche Bank hätte nach Ansicht ihres früheren Chefs Hilmar Kopper auf Auswüchse im Kapitalmarktgeschäft einschneidender reagieren müssen. "Wir waren nicht robust genug in unseren Kontrollen", sagte er anlässlich seines bevorstehenden 85. Geburtstags (13. März) der Deutschen Presse-Agentur dpa in Frankfurt. "Wenn solche Dinge passieren, braucht es mehr Hire and Fire: Wenn sie viel zahlen, müssen sie wenn nötig auch feuern." Das einst gewinnträchtige Investmentbanking erwies sich im Zuge der Finanzkrise 2007/2008 als erhebliches und teures Risiko. Der Ausbau dieses Geschäftsfeldes unter seiner Führung hält Kopper aber nach wie vor für richtig. "Wir brauchten das unbedingt, Investmentbanking war für uns ein Lebenselixier", erklärte er. "Wir hatten in Deutschland im Geschäft mit großen Firmen gar keine Chance mehr, ohne das Investmentbanking zu beherrschen. Die gingen alle zu den Amerikanern." Kopper führte den Konzern bis Mai 1997. |
Am Vortag meistgeklickt Topverdiener Finanzexperten Neben Ärzten und Juristen sind es weiter die Finanzexperten, die in Deutschland nach Angaben des Stepstone-Gehaltsreports 2020 am meisten verdienen. Die höchsten Gehälter erzielen zwar Ärzte mit durchschnittlich 92.300 Euro im Jahr. Gleich danach folgen in der Rangliste der bestverdienenden Angestellten die Finanzexperten wie beispielsweise Vermögensberater oder Controller. Die Online-Jobplattform Stepstone hat für ihren Vergleich Gehälter von 128.000 Fach- und Führungskräften ausgewertet, gut 40.000 mehr als in der vorangegangenen Untersuchung. Danach liegt das Durchschnittsgehalt von Fach- und Führungskräften hierzulande bei jährlich 58.800 Euro, bei denjenigen mit akademischem Hintergrund sind es im Schnitt 67.400 Euro. Was Finanzexperten verdienen und wie die gesamte Bankenbranche in dieser Rangliste abschneidet, lesen Sie hier: |
Was die nächsten Tage wichtig wird China veröffentlicht am Samstag seine Handelsbilanz für Februar. Beobachter erwarten Aufschlüsse darüber, wie stark die Coronavirus-Krise die Wirtschaft des Landes bislang belastet. – Am Montag wird der Sentix-Index für März zum Investorenvertrauen in der Eurozone veröffentlicht. – Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier eröffnet in Berlin das Deutsch-Griechische Wirtschaftsforum. – Das Berliner Fintech-Unternehmen Hypoport legt seine vorläufigen Jahreszahlen für 2019 vor. |
Der Nachschlag Lassen Sie sich coachen Ein persönlicher Coach kann helfen, sich besser aufzustellen und Probleme zu lösen. Es gibt jedoch viel Mittelmaß in der Branche. Auf der Suche nach einem guten Coach, sollten Sie mehrere Warnsignale beachten, um die Spreu vom Weizen zu trennen, rät Christopher Rauen, Vorsitzender des Deutschen Bundesverbands Coaching eV. Beispielsweise sollte ein kostenloses Vorgespräch selbstverständlich sein. Das sollten Sie sich aber schriftlich bestätigen lassen. Welche zehn Regeln Sie befolgen sollten, um einen für Sie passenden Coach zu finden, lesen Sie hier: | | | |