Liebe Leserin, lieber Leser Die Fortsetzung der Schweizer Fussballmeisterschaft schien nach dem viermonatigen Unterbruch wegen des Coronavirus auf gutem Weg – aber nur bis gestern. Sowohl beim FC Zürich als auch bei GC wurde ein Spieler positiv auf das Virus getestet. Beide Mannschaften sind nun in Quarantäne. Völlig unklar ist damit, wie es in der Swiss Football League weitergeht. Der Spielplan ist eng getaktet. Wann die verschobenen Spiele nachgeholt werden könnten, ist schleierhaft. Weil die Liga bisher nie ein Szenario für den Fall von Corona-Fällen aufgestellt hat, wird spekuliert. Sogar der Spielabbruch droht. Die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr prägt das Erscheinungsbild auf den Perrons und in den Zügen. Doch nicht nur. Es entsteht auch ein neues Geschäftsfeld. Täglich werden in der Schweiz bis zu 3,5 Millionen Schutzmasken verbraucht. Verschiedene Firmen sind in die Produktion eingestiegen. Thomas Greminger, Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE, ist nicht wieder gewählt. Der Schweizer wird Opfer eines Postenschachers in der internationalen Diplomatie. Er verliert den Job, obwohl ein grosser Teil der Staaten zufrieden mit seiner Arbeit ist. Als die Pandemie Europa erreichte, reagierte der österreichische Kanzler Sebastian Kurz rasch und beherzt. Das zahlt sich nun auch wirtschaftlich aus. Zu diesem Schluss kommen die Experten des Ländervereins OECD. So wird Österreich gemäss Prognose erstmals eine tiefere Arbeitslosenquote haben als die Schweiz. Es wäre nach Deutschland der zweite Nachbarstaat. Er gilt nicht nur als einer der renommiertesten Chirurgen, sondern wurde auch zum Schweizer des Jahres gewählt: Kann es sein, dass René Prêtre bei einer wissenschaftlichen Publikation betrogen hat? Dokumente und Aussagen von Zeugen beschuldigen Prêtre, Patienten in einer Studie erfunden zu haben. In der Publikation von 1998 sind sechs Patienten aufgelistet, die im Unispital Genf operiert worden sein sollen. Prêtres früherer Chef schreibt in einem Brief, er habe die in seiner Klinik behandelten Patienten überprüft: «Es war mir nicht möglich, herauszufinden, welche sechs Patienten Gegenstand dieser Publikation sein könnten.» Lesen Sie «Die Akte Prêtre». Sein erster Roman war so schlecht, dass er ihn selber nicht lesen wollte. Dann hat Martin Suter ihn überarbeitet. Jetzt schreibt er für ein Millionenpublikum und verdient Millionen damit. Heute verlagern sich seine Texte zunehmend ins Internet. Der 72-Jährige erfindet sich fürs digitale Zeitalter neu. Ein Gespräch über dramaturgische Rezepte, Netflix – und arrogante Kollegen. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende mit spannender Lektüre, Raffael Schuppisser, Stv. Chefredaktor |