Liebe Frau Do, Bund und Länder haben eine Kehrtwende in der Corona-Politik vollzogen. Ab dem 8. März sollen spürbare Öffnungsschritte erfolgen, trotz Mutation und vergleichsweise hoher Fallzahlen. Gleichzeitig soll viel mehr getestet werden. Wie sich Kanzlerin und Ministerpräsidenten die kommenden Wochen und Monate vorstellen, fassen wir hier zusammen. Unzufrieden mit den Beschlüssen sind die Gastronomen. Warum Museen und Zoos öffnen, bevor Menschen im Café auf der Terrasse ein Stück Kuchen essen dürfen, sehen sie nicht ein. Jan Drebes, Birgit Marschall, Kerstin Münstermann, Antje Höning und Jana Wolf beantworten die wichtigsten Fragen. Was man über die sogenannten Laientests wissen sollte, die bereits ab Samstag in Discountern erhältlich sein sollen, hat Antje Höning recherchiert. Kirsten Bialdiga berichtet, wie es an den Schulen im Land weitergeht. Fest steht leider, dass die Lage noch für viele Wochen kompliziert und unübersichtlich bleibt. Denn nicht nur die Öffnungen werden die Fallzahlen vermutlich stärker steigen lassen. Auch die neue Massentest-Strategie wird dazu führen, dass in der täglichen Statistik des RKI massenhaft neue Fälle auflaufen. Unser Medizinexperte Wolfram Goertz arbeitet in seiner Analyse die Gefahren, Widersprüche aber auch Chancen heraus, mit denen wir nun umgehen müssen. Bei allem Testen, bei allem Starren auf Zahlen dürfe man nicht außer Acht lassen, dass es etwa bei den Sterberaten erfreuliche Entwicklungen gibt. "Wir müssen die düsteren Wolken langsam mal genauer betrachten, wie viel Sonne sie bereits durchlassen." Dass beim Corona-Gipfel am Mittwochabend der Ton recht rau wurde, habe ich Ihnen gestern schon kurz berichtet. Besonders SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Bayerns Ministerpräsident und Vielleicht-Bald-Kanzlerkandidat Markus Söder (CSU) sollen mehrfach aneinander gerasselt sein. Der Wahlkampf hat begonnen. Für Kerstin Münstermann ist dies eine gute Nachricht. Lähmende Bürokratie, fehlende Digitalisierung, politische Ideenlosigkeit – vor der Bundestagswahl im September gibt es viel zu besprechen. "Ab jetzt beginnt der Wahlkampf: Gut so!", heißt ihr Leitartikel. Ganz so ernst und staatstragend wollen wir aber nicht in diesen Freitag starten. Philipp Holstein hat mit Wolfang Niedecken ein Interview über Bob Dylan geführt. Der BAP-Gründer verehrt den amerikanischen Sänger und Songwriter seit frühester Jugend und hat ein bewegendes Buch über sein Idol geschrieben. Niedecken, für viele "der kölsche Dylan", sagt heute: "Ohne ihn wäre ich nie Musiker geworden". Mit zwei Größen des Fußballs beschäftigt sich Robert Peters. Bayern Münchens Stürmer Robert Lewandowski könnte am Wochenende beim Spiel gegen Dortmund dem ewigen Tor-Rekord von Gerd Müller wieder ein Stückchen näher kommen. Doch der Autor ist sicher: Selbst wenn Lewandowski in dieser Saison 40 Tore schießt, der „Bomber der Nation“ bleibt der beste Knipser aller Zeiten. Ausdauer, Entschlossenheit und ein wacher Blick für sich bietende Chancen, das macht einen guten Stürmer aus. Drei tolle Vorsätze für diesen Morgen, finde ich. Viel Erfolg! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |