auf beiden Seiten seien Fehler gemacht worden, vieles würde man heute anders machen, aber man habe es ja nur gut gemeint, jetzt müssten wir in die Zukunft blicken usw.: Die Corona-Aufarbeitung droht im Konsenskitsch unterzugehen. Die Verantwortlichen für die damaligen Fehlentscheidungen bringen die immer gleichen Ausreden vor: Man hätte es ja nicht besser wissen können. Doch, man hätte. Jetzt ist es Zeit, auch tatsächlich Verantwortung zu übernehmen. Der Mediziner Matthias Schrappe fordert: Schluss mit den Corona-Mythen! Eine der Stimmen der Vernunft in der Corona-Pandemie war Hendrik Streeck – das machte ihn für viele Eiferer zum Feindbild. Jetzt will der Virologe aus Bonn für die CDU in den Bundestag. Cicero-Redakteur Ferdinand Knauß porträtiert den Seiteneinsteiger. In die hohe Politik will auch Robert F. Kennedy Junior, der möchte nämlich gleich US-Präsident werden. Die Kandidatur von RFK Jr., den man vor allem im liberalen Spektrum zunächst als „Freak“ abgetan hat, wird im Präsidentschaftswahlkampf inzwischen von beiden Parteien als potenzielle Gefahr wahrgenommen. Wird er vor allem Biden schaden oder eher Trump? Für den Publizisten Ronald D. Gerste ist er jedenfalls der Unwägbare. Unwägbar sind auch die Auswirkungen des Klima-Aktivismus auf unsere demokratischen Institutionen. Die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte wird als Meilenstein des Klimaschutzes gefeiert. Doch für den Juristen Volker Boehme-Neßler überschreiten die Richter die Grenze zwischen Rechtsprechung und (Klima-)Politik und missachten einen Grundsatz des Rechtsstaats, die Gewaltenteilung. Auch in Brasilien tobt ein erbitterter Machtkampf um die demokratischen Institutionen. Mittendrin: Elon Musk, der den wohl mächtigsten Richter des Landes attackiert und eigentlich Präsident Lula da Silva meint. Dabei geht es um mehr als bloß um gesperrte Social-Media-Konten. Lateinamerika-Korrespondent Tobias Käufer über den Musk-Stich in Lulas Wespennest. Was wird eigentlich aus der Ukraine? Innerhalb der Nato ist eine Verschiebung der Lasten für das Bündnis selbst und die Unterstützung der Ukraine absehbar. Generalsekretär Jens Stoltenberg hat schon einen Plan. Eines ist jedenfalls klar, meint die Analystin Antonia Colibasanu: Die Europäer werden mehr für die Nato und die Ukraine zahlen. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |