trotz Verbots sind in München rund 5000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Corona-Maßnahmen und eine gesetzliche Impfpflicht zu demonstrieren. Cicero-Redakteur Ben Krischke war vor Ort. Mit Melchior Ibing von der Initiative „München steht auf“ sprach er am Morgen danach über die von ihm organisierten Corona-Demos, eine postmoderne Linke und Wege aus der Pandemie. Für Ibing ist die Sache klar: „Wir wollen einen Weg aus der Krise, der die Gesellschaft nicht zerreißt.“ Für Olaf Scholz scheint das auch klar zu sein. Für ihn gibt es nicht mal ein Problem. In seiner ersten Neujahrsansprache als Bundeskanzler will Scholz erneut keine Spaltung der Gesellschaft erkennen und beweist auch sonst ein eher kreatives Verhältnis zur Realität. Die angespannte wirtschaftliche Lage erwähnt er etwa mit keinem Wort. Da möchte man gleich ins Dritte zu „Dinner for One“ schalten, denn bei diesem Bundeskanzler bestimmt das Sprachdesign das Bewusstsein. Derweil gehen heute drei deutsche Kernkraftwerke in die Zwangsabschaltung, obwohl sich bereits die Erkenntnis durchsetzt, dass der Atomausstieg ein Fehler war. Die Klimaziele werden sich ohne Atomkraft nicht erreichen lassen, und Erneuerbare können den Energiebedarf eines Industrielandes nicht decken. Wir hätten sie gebraucht, lautet daher das Fazit von Cicero-Gastautorin Anna Veronika Wendland. Einen guten Rutsch! Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |