Wenn der Newsletter nicht richtig dargestellt wird, klicken Sie bitte hier.
5 nach 12 - Was ist heute wichtig? Das Mittags-Update von WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 67.366 angegeben – ein Plus von 5453 seit dem Vortag. Die Johns-Hopkins-Universität meldete am Mittwochmorgen 71.808 Infizierte und 775 Todesfälle. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 732 Todesfälle.  
 
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird heute in einer Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder die Wirkung der bisherigen Maßnahmen in der Corona-Krise analysieren. Damit verbunden ist die Frage, wie lange diese Maßnahmen aufrechterhalten werden müssen. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hatte bereits den 20. April als Termin genannt, bis zu dem mindestens die Corona-Regelungen gelten werden. Über die Ergebnisse der Telefonkonferenz informieren wir Sie auf welt.de.
 
Zu den umtriebigsten Ministerpräsidenten im Virus-Krisenmanagement gehören Bayerns Landeschef Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU) in NRW (siehe Foto). Letzterer hat nun nach Informationen von WELT einen „Expertenrat Corona“ gegründet, der ihn im weiteren Umgang mit der Krise beraten soll. „Wir müssen heute damit beginnen, anhand transparenter Verfahren Kriterien und Maßstäbe für die Öffnung des sozialen und öffentlichen Lebens zu entwickeln“, heißt es unter anderem in einer Einladung von Laschet an die Mitglieder, die in dieser Woche per Videokonferenz erstmals tagen sollen. Zum zwölfköpfigen Gremium gehören unter anderem der Verfassungsrechtler Udo di Fabio und  Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln.
 
Seit Tagen wird über eine Tracking-App diskutiert, die helfen soll, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Eine private Initiative aus 130 Wissenschaftlern und Unternehmen aus acht europäischen Ländern hat die technologische Basis für eine solche App programmiert. Die Gruppe stellte ihre Technologie am Mittwoch morgen per Videokonferenz vor, beteiligt an dem Projekt sind in Deutschland unter anderem das Robert-Koch-Institut, das Fraunhofer-Heinrich-Hertz-Institut Berlin, diverse Universitäten und der Mobilfunkbetreiber Vodafone. Die Idee der von dem deutschen IT-Unternehmer und Regierungsberater Hans-Christian Boos koordinierten Gruppe ist einfach: Über den Funkstandard Bluetooth Low Energy (Bluetooh LE) sollen sich Smartphones, deren Besitzer einander nahe genug für eine potentielle Infektion kommen, gegenseitig finden und anonym einen Zahlencode zur Identifikation austauschen. Alles, was Sie über diese App wissen müssen, erfahren Sie hier.
 
Die Corona-Krise bringt nun auch die deutsche Landwirtschaft in große Schwierigkeiten, und das hat auch Folgen für uns Verbraucher. Bauernpräsident Joachim Rukwied fürchtet eine Verknappung von Obst und Gemüse kommen. Hintergrund sei der Mangel an Saisonarbeitskräften aus Osteuropa im Zuge der Corona-Pandemie, sagte Rukwied den Kollegen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Feldarbeit und die Ernte könnten in diesem Jahr nicht so ablaufen wie gewohnt. Landwirte stünden derzeit akut vor der Entscheidung, ob sie Pflanzgut abbestellen sollten. Überlegungen der Bundesregierung, Asylbewerber oder Arbeitslose auf den Feldern einzusetzen, würden „den Arbeitskräftemangel nur lindern“, so Rukwied. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat nun Erleichterungen für Erntehelfer aus Osteuropa angekündigt. „Die Landwirte sind in großer Not“, sagte die Ministerin im ARD-Morgenmagazin.  Eine Ernte, die heute nicht stattfinde, könne nicht nachgeholt werden. Bereits anwesende Arbeitskräfte dürften deshalb statt 70 künftig 115 Tage in Deutschland bleiben.

Bleiben Sie gesund,

Ihr



Ulf Poschardt


Meine Leseempfehlungen für Sie
Kampf gegen Corona
Wer jetzt wirklich eine Schutzmaske braucht
Deutschland und die Masken: Im Kampf gegen das Coronavirus werden Forderungen nach einer allgemeinen Tragepflicht lauter. Doch dabei sind zahlreiche Fragen offen. WELT gibt den Überblick: Was Sie jetzt über die Gesichtsbedeckungen wissen sollten.
 
corona-krise in italien
„Die Deutschen halten sich noch immer für eine überlegene Rasse“
Das Gefühl, in der Corona-Krise von den Europäern alleingelassen zu werden, lässt in Italien eine tief sitzende Deutschenfeindlichkeit wieder aufleben. In einem Video spricht ein beliebter Komiker vielen Italienern aus dem Herzen.
 
Trennung
„Wie erkenne ich, dass die Beziehung nicht mehr zu retten ist?“
Jahrelang hat sie versucht, ihre Beziehung zu retten – dabei musste sie viele Kompromisse eingehen. Waren es womöglich zu viele? Unser Paarberater rät zu offenen Aussprachen statt zu Anpassungen.