Oliver Santen Leiter Kommunikation | Liebe Leserinnen und Leser, Commerzbank-Chef Manfred Knof bleibt trotz des schwierigeren Umfelds optimistisch. Er verspricht den Aktionären in seiner vorab veröffentlichten Rede auf der Hauptversammlung in der kommenden Woche weiteres Wachstum. Viele Institute wie die niederländische ING müssen ihre Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle durch den Russland-Krieg in der Ukraine aufstocken. Wie herausfordernd die Zeiten für die Banken derzeit sind, betont unser Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. Er fordert klare Sanktionsregeln und mahnt die Verwirklichung des europäischen Finanzbinnenmarktes an. Eine informative Lektüre! Ihr Oliver Santen |
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| Commerzbank-Chef Knof setzt auf weiteres Wachstum Commerzbank-Chef Manfred Knof (Foto) sieht trotz des widrigen wirtschaftlichen Umfelds eine weiter positive Entwicklung des Geldhauses. "Wir bleiben mit dem Blick auf die Bank für dieses Jahr optimistisch und sehen gute Chancen, unser Ergebnis weiter zu verbessern", erklärte der Konzernchef in seiner heute vorab veröffentlichten Rede zur diesjährigen Hauptversammlung, die am kommenden Mittwoch online veranstaltet wird. Allerdings schränkte er ein, dass vieles von der Dauer des Krieges in der Ukraine und der Entwicklung der Inflationsrisiken abhänge. Das Commerzbank-Management bleibe im aktuellen Umfeld ambitioniert und halte das Tempo hoch. "An unseren Zielen für das Jahr 2022 halten wir fest", erklärte Knof. Das gelte auch für die Risikovorsorge, für die das Institut nach wie vor von weniger als 700 Millionen Euro ausgehe. "Unter dem Strich rechnen wir weiterhin mit einem Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro", sagte Knof. Das bedeute auch, dass das Management aus heutiger Sicht die Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2022 vorschlagen wolle. Die Ausschüttungsquote soll bei 30 Prozent des Konzernergebnisses liegen. | |
Gottschalk sieht operativ Fortschritte Aufsichtsratschef Helmut Gottschalk betonte in seinen ebenfalls vorab veröffentlichten Ausführungen zur Hauptversammlung: "Trotz aller Fortschritte sind wir natürlich noch lange nicht am Ziel. Aber die operative Entwicklung im zurückliegenden Geschäftsjahr gibt uns Rückenwind." Der Konzern hatte erst vor kurzem Zahlen des Auftaktquartals 2022 veröffentlicht, wonach dem Institut ein Gewinnsprung gelang. Trotz einer deutlich erhöhten Risikovorsorge hatte sich der Gewinn in den ersten drei Monaten mit 284 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert) | |
Bundesregierung will Sanktionen durchsetzen – Ossig dringt auf klare Regeln |
| Die Bundesregierung will Insidern zufolge Sanktionen gegen Russland besser durchsetzen. Dazu soll es noch vor der Sommerpause ein Maßnahmenbündel geben. Zum einen ist geplant, die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden zu intensivieren. Zum anderen soll es auch bessere Möglichkeiten zur Ermittlung und Sicherstellung von Vermögensgegenständen geben. Sanktionierte Personen werden dann unter Androhung von Strafen und Bußgeldern ihr Vermögen offenlegen müssen. In der "Börsen-Zeitung" mahnte Christian Ossig (Foto), Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, eine enge Abstimmung zwischen Europa, den USA und Großbritannien bei der Ausgestaltung der Sanktionen an. Probleme gebe es "immer dann, wenn die Regeln nicht klar formuliert sind oder wenn unterschiedliche Auslegungen möglich sind, wenn etwa nicht ganz klar ist, welche Informationen über einen Kunden beschafft werden müssen". Der Krieg in der Ukraine habe in Europa eine neue Einigkeit, ein neues Momentum geschaffen, das genutzt werden müsse, um Europa voranzubringen. "Wir brauchen mehr Europa, wir brauchen einen europäischen Finanzbinnenmarkt", forderte Ossig in dem heute veröffentlichten Interview der Zeitung. (Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau) | | [finanzbusiness.de] [boersen-zeitung.de] | ING Gruppe weist deutlich weniger Gewinn aus |
Die niederländische Großbank ING hat wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine im ersten Quartal deutliche Gewinneinbußen verbucht. Der Überschuss sank im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent auf 429 Millionen Euro, wie das Geldhaus heute mitteilte. Der Finanzkonzern verfehlte damit die Erwartungen. Als Grund für den geringeren Überschuss wurde die deutlich erhöhte Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle bei russischen Unternehmenskunden angeführt. Sie habe das Ergebnis mit 834 Millionen Euro belastet. Insgesamt habe die Risikovorsorge nach lediglich 223 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf fast eine Milliarde Euro erhöht. (Foto: picture alliance/dpa/ANP/Robin Van Lonkhuijsen) | | | [finanzen.ch] |
Europäische Banken erwarten massive Belastungen durch Russland-Krieg in der Ukraine |
Viele europäische Banken bereiten sich auf steigende Belastungen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor. Die Branche hat laut Medienberichten die Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite so stark aufgestockt wie seit über einem Jahr nicht mehr. Zusammen mit Handelsverlusten, Abschreibungen und den Aufwendungen für den Rückzug aus Russland habe die Krise die europäischen Institute bisher etwa 6,6 Milliarden Euro gekostet, hieß es. Die Risikomanager mehrerer großer europäischer Kreditinstitute werden sich in diesen Tagen den Medieninformationen zufolge austauschen und mit den Aufsichtsbehörden sprechen, um die Bildung von Rückstellungen und andere mögliche Folgen zu besprechen. | | [nzz.ch] [bloomberg.com] | OLB macht sich für Börsengang fit |
Die Oldenburgische Landesbank (OLB) will mit einem Sparprogramm und verstärkten Expansionsbestrebungen börsenfähig werden. Das kündigte Vorstandschef Stefan Barth in einem heute veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters an. "Als ich Anfang 2021 nach acht Jahren Bawag zur OLB gekommen bin, haben wir ein beschleunigtes Transformationsprogramm initiiert. Die heutigen Zahlen sind die Früchte daraus", sagte er. Nach Stellen- und Filialabbau liege das Kosten-Ertrags-Verhältnis bei 44,5 Prozent und die Eigenkapitalrendite bei netto 13,1 Prozent. Das Institut gehört seit 2017 drei US-Finanzinvestoren um die Beteiligungsgesellschaft Apollo. Ob und wann die Eigentümer den Startschuss für den Börsengang geben, ist nach Worten Barths noch offen. Angepeilt wird er Berichten zufolge für Ende 2022 oder Anfang 2023. | | [fundscene.com] | Intesa Sanpaolo kappt Gewinnziel |
Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo kürzt wegen des Krieges in der Ukraine ihr Gewinnziel für das laufende Jahr. Statt mehr als 5 Milliarden Euro dürfte der Überschuss lediglich über 4 Milliarden Euro liegen, teilte das Geldhaus heute mit. Voraussetzung sei jedoch, dass es keine gravierenden Probleme bei der Rohstoff- und Energieversorgung gebe. Im schlimmsten Szenario erwartet der Vorstand noch einen Gewinn von deutlich über 3 Milliarden Euro. | | [boerse-online.de] | Vorstand und Aufsichtsrat der Aareal Bank empfehlen Übernahme |
Vorstand und Aufsichtsrat des Immobilienfinanzierers Aareal Bank haben offiziell die Übernahme durch drei Finanzinvestoren befürwortet. Das 2 Milliarden Euro schwere Angebot sei "aus strategischer Sicht im besten Interesse der Gesellschaft und ihrer Stakeholder", schrieben beide Gremien in ihrer Stellungnahme. Die Frist, innerhalb der Advent, Centerbridge und der staatliche kanadische Pensionsfonds CPPIB 60 Prozent der Anteile an der Aareal Bank erhalten wollen, läuft noch bis zum 24. Mai. Am 26. April, dem Start des Angebots, verfügten die Bieter nach eigenen Angaben bereits über 36,7 Prozent. | | [wallstreet-online.de] |
| | | EZB-Direktorin Schnabel bekräftigt: Zinserhöhung im Juli möglich Die Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel (Foto links), hat ihre Aussage wiederholt, dass sie eine baldige Zinserhöhung der Notenbank erwartet. "Nach heutigem Stand gehe ich davon aus, dass wir im Juli die Zinsen erstmalig erhöhen können", sagte Schnabel in einem Interview. Bereits vergangene Woche hatte sie erklärt, eine Erhöhung sei dann möglich. Der Chef der Oesterreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, sprach sogar von einem ersten Zinsschritt im Juni. Zurückhaltender äußerte sich der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau (Foto rechts). Er plädierte heute für ein Ende der Anleihenkäufe in der zweiten Jahreshälfte, das als Voraussetzung für eine Zinsanhebung gilt. Über den Juni hinaus könne man nicht auf dem Gaspedal bleiben. "Die Inflation ist nicht nur höher, sondern auch viel breiter", sagte er. Darüber könne die EZB nicht hinwegsehen. Angesichts der hohen Inflation gerät die EZB immer mehr unter Druck, den USA und Großbritannien mit einer Zinserhöhung zu folgen. (Foto links: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka, Foto rechts: picture alliance/NurPhoto/Daniel Pier) | [cash.ch] [n-tv.de] |
Ifo-Chef Fuest: EZB muss handeln Der Chef des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat von der EZB eine rasche Änderung ihrer Geldpolitik gefordert. "Die Zinserhöhung der USA führt zu einer Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro, das erhöht den Inflationsdruck in Europa", sagte er der "Augsburger Allgemeine" laut Vorabbericht. "Insofern besteht für die EZB ein gewisser Druck, zu folgen." Zwar ergebe sich in den USA anders als in Europa ein größerer Teil der Inflation aus der Wirtschaftspolitik und nicht aus den Energiepreisen. "Das ändert allerdings nichts daran, dass auch die EZB handeln muss." | [wiwo.de] |
Wie wirkt sich der Angriffskrieg Russlands auf die deutschen Banken aus und vor welchen Fragen stehen die Banken bei der Umsetzung von Sanktionen? BdB Chef Christian Ossig gibt Antworten im Gespräch mit der Börsen Zeitung: Wettbewerbsfähige Banken sind jetzt notwendiger denn je http://go.bdb.de/eQfC6. [twitter.com] | | OLB significantly improved its profitability and remains on its growth trajectory in 1Q 2022, starting the year with a strong financial result. The following link will take you to our press release published today including further details. #olb #Q1 #pressrelease [linkedin.com] |
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WAS Die nächsten Tage WICHTIG WIRD | In Schleswig-Holstein wählen die Bürger am Sonntag einen neuen Landtag. – Bundestagspräsidentin Bärbel Bas reist am Sonntag nach Kiew. Sie wäre als Parlamentspräsidentin die bislang höchste Repräsentantin Deutschlands in Kiew seit Ausbruch des Angriffkrieges durch Russland. – Der wiedergewählte französische Präsident Emmanuel Macron trifft am Montag in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz. Auf der Agenda stehen vor allem Verteidigungs- und Energiethemen. – Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt auf dem Roten Platz in Moskau die traditionelle Parade zum Sieg über Hitlerdeutschland ab. Angekündigt sind mitten im Krieg Russlands in der Ukraine bei der Parade rund 11.000 Soldaten. – Der Hypoport-Konzern veröffentlicht am Montag seine Zahlen des ersten Quartals. – Die Forschungsgruppe Sentix gibt die Entwicklung des Investorvertrauens im Mai in der Eurozone bekannt. – In Hongkong ist die Börse am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. – In Eltville beginnt das Symposium "From Global Pandemic to Geopolitical Conflict: Pathways for the World Economy" (bis 10.5.), veranstaltet von der National Association for Business Economics (NABE) und der Deutschen Bundesbank, unter anderem mit Vorträgen von John Williams, Federal Reserve Bank of New York, und Bundesbankpräsident Joachim Nagel. | Gegen Psychoterror im Unternehmen Mobbing ist laut Umfragen in Unternehmen weit verbreitet. Fast jede(r) dritte Arbeitnehmer(in) hat es schon einmal erlebt, wie aus Studien des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. 17 Prozent gaben an, selbst beobachtet zu haben, wie Mitarbeiter oder der Chef Kollegen mobbten. Wie gefährlich eine Kultur des Psychoterrors im Unternehmen ist, listet Arbeitspsychologe Heinz Lehmann auf: Arbeitsqualitätsverluste, Kommunikationsbeeinträchtigungen, Isolation von Mitarbeitern, Leistungsabfall können die Folge sein. Deshalb sei es notwendig, dass Führungskräfte sofort einschreiten, wenn sie von Mobbingfällen erfahren, rät Personalcoach Daniela Fink. Welche Vorgehensweisen auch rechtlich geboten sind, lesen Sie hier: | [impulse.de] | |