diese Woche ging mit einem weltpolitischen Knall zu Ende, der sich dann doch irgendwie als Rohrkrepierer erwies. In Russland wurde der Aufstand der Wagner-Truppe um Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin beendet. Doch die Hintergründe bleiben unklar. Fraglich ist, ob auch der seit Monaten schwelende Konflikt um die Ukraine-Strategie beigelegt ist. Könnte der Putsch auch eine Inszenierung gewesen sein, die alle Beteiligte am Ende gut aussehen lässt? Die Lage hat für uns die international versierte Politikwissenschaftlerin Allison Fedirka analysiert. Innenpolitisch dominiert das Umfragehoch der AfD die Debatten. Wie mit den Rechtspopulisten umgehen? Am Rande der Pressekonferenz zur Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2022 wurde klar, wohin die Reise gehen könnte. Wenn es nach Bundesinnenministerin Nancy Faeser geht, wäre demnächst ein Verbotsverfahren gegen die AfD möglich, erläutert Mathias Brodkorb. Vor einer Woche auf ihrem Länderrat in Bad Vilbel haben die Grünen beraten, wie sie den mühsam errungenen Asylkompromiss der Europäischen Union am besten aufweichen können. Ebenfalls traf sich die CDU zum Parteikonvent in Berlin, um über ihr Grundsatzprogramm zu beraten. Dabei lauerte im Hintergrund immer die Kanzlerfrage: Hendrik Wüst oder Friedrich Merz? Zwei Gäste beim Parteikonvent sorgten für Aufmerksamkeit. Die eine empörte den politischen Gegner mit ihrer Uniform. Der andere sagte der CDU, was sie tun und lassen soll. Und das war ausgerechnet ein Grüner. Ferdinand Knauß bemerkte zum kommenden Match Merz gegen Wüst: Die K-Frage betrifft auch die Nähe zu den Grünen. Am 10. Juni 2023 protestierten im bayerischen Erding 13.000 Menschen gegen die Heizungspolitik der Ampelregierung. Organisatoren des Protests waren ein Erdinger Optiker, Franz Widmann, und die bayerische Kabarettistin und Schauspielerin Monika Gruber. Vergangene Woche, wenige Tage nach dieser Demo, hat Cicero-Redakteur Ben Krischke Gruber in einem Hotel im österreichischen Innsbruck zum Interview getroffen. Im ersten Teil sprach Monika Gruber über pointenfreies Kabarett, politische Verhältnismäßigkeit und Diffamierungsvokabeln wie „Querdenker“, „Verschwörungsideologen“, „Rechtextremisten“. Im zweiten Teil ging es um politische Heimatlosigkeit, ihre Demonstration in Erding und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Und auch Künstliche Intelligenz war Thema in der zurückliegenden Woche. ChatGPT hat erstmals einer breiten Masse gezeigt, was sie kann. Doch das ist nur ein winziger Vorgeschmack. Der Transhumanismus will die Grenzen zwischen Mensch und Maschine endgültig aufheben. Erleben wir derzeit eine technologische Revolution, die unsere gesamte Spezies verändern wird? Jedenfalls will der Transhumanismus Künstliche Intelligenz und menschliche Natur zusammenführen und unsere Existenz „über einen neuen Urknall hinauskatapultieren“, wie Ralf Hanselle, stellvertretender Cicero-Chefredakteur, in der Titelgeschichte unseres Juni-Heftes schreibt, die jetzt auch online verfügbar ist. Transhumanisten wie Ray Kurzweil setzen auf die Perfektionierung der Schnittstellen zwischen Mensch und Technik: Ein sogenanntes Mind-Upload soll uns unsterblich machen, ist der amerikanische Tech-Guru überzeugt. Radikale Skeptiker bemühen längst ein anderes Wort für Transhumanismus: Apokalypse. Lesen Sie hier Ralf Hanselles Transhumanismus-Essay „Über Menschen“. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre! Ihr Volker Resing, Redakteur Berliner Republik |