Liebe Frau Do, ich muss gestehen, dass auch bei meinem Umgang mit persönlichen Daten im Internet die Bequemlichkeit oftmals vor den Sicherheitsanforderungen kommt. Der aktuelle Datenskandal, der in seinem Umfang, aber auch seinem Ursprung viele Fragen offen lässt, zeigt zumindest, dass ein funktionierendes und effizientes Cyberangriff-Abwehrsystem in diesem Land eine dringende Notwendigkeit ist. Das Bundesamt für Sicherheit in der IT hatte die im Dezember veröffentlichten Datensätze, darunter viele öffentlich zugängliche oder alte Daten, aber eben auch sensible private Informationen von wichtigen Volksvertretern, nicht wirklich im Blick. Ein Alarmsignal blieb aus. Das Verhalten der Behörde steht nun in der Kritik, wie Martin Kessler und Gregor Mayntz berichten. Der Fall des FDP-Bundestagsabgeordneten Bernd Reuther aus Wesel ist besonders skurril, denn er wurde bereits im November Opfer eines Hacker-Angriffs. Die damals entwendeten Daten wurden nun öffentlich, ein Mitarbeiter des BSI hat sich bisher für den Fall trotzdem nicht interessiert. Die FDP befindet sich in einer seltsamen Phase. Eigentlich stehen die Liberalen mit neun Prozent in den Umfragen solide da - nur knapp unterhalb der 10,7 Prozent von der vergangenen Bundestagswahl. Und doch ist die Stimmungslage fragil, die Kritik an der Absage der FDP an ein Jamaika-Bündnis vor einem Jahr hält sich wacker in der Republik, zumal die Alternative, die große Koalition, so viele Wählerinnen und Wähler enttäuscht. Und die liberalen Bundestagsabgeordneten mühen sich mit Anträgen und Vorschlägen, dringen aber nicht wirklich stark durch in einer Mediendemokratie, die der Regierung den größten Resonanzboden gibt. FDP-Chef Christian Lindner, der heute 40 Jahre alt wird, hat viele inhaltliche Argumente für sein Veto gegen Jamaika vorgebracht, doch wollte er vor allem das Trauma loswerden, dass die FDP für Posten und Privilegien alles macht. Dass er auf Dienstwagen und Ämter verzichtet und trotzdem so viel Kritik geerntet hat, wurmt ihn bis heute. Nun versucht er sich als seriöse und willige Regierungsalternative zu präsentieren. Gregor Mayntz hat den Auftritt Lindners beim traditionellen Dreikönigstreffen in Stuttgart beobachtet. Auch die katholische Kirche kämpft gegen den Fachkräftemangel. Ihr fehlen Priester. Weil das so ist, machen die Kirchenoberen zusehends Quereinsteiger zu Priestern, zum Beispiel ehemalige Werbekaufleute und gelernte Verfahrensmechaniker. Clemens Boisserée hat zwei „Gottesdiener auf Umwegen“ besucht. Dodi Lukebakio ist mit seinen Toren derzeit der Garant dafür, dass Hunderttausende Fortuna-Fans weiter von der Erstklassigkeit auch in der kommenden Saison träumen können. Aber wer ist der Belgier mit kongolesischer Abstammung eigentlich? Patrick Scherer hat sich den Mann genauer angeschaut. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |