China-Newsletter 06/2020
 
Das China-Programm der Stiftung Asienhaus begrüßt alle Leser*innen zum sechsten China-Newsletter 2020.
 
Obwohl viele sich erwartungsgemäß im Sommerloch befinden, blicken wir auf bewegte Wochen zurück. Die Implementierung des Sicherheitsgesetzes in Hongkong beeinflusst die Beziehungen vieler Länder zu China. Eine Zuspitzung der Konflikte im Chinesisch-Amerikanischen Verhältniss wird bereits oft als neuer "Kalter Krieg" dargestellt. Die Corona-Pandemie, der Klimanotstand, die weltweite Müllkrise, all dies sind Herausforderungen denen sich die globale Gesellschaft nur gemeinschaftlich stellen kann. Dennoch sehen wir, das Kooperationsbereitschaft und Solidarität fortschreitend schwinden. Dass zivilgesellschaftliche Akteur*innen sich gegen diesen Trend zur Wehr setzen, wird in unseren Beiträgen wieder einmal deutlich.
 
Im Rahmen einer Neustrukturierung unserer Webseite haben wir im China-Programm unsere vergangenen und aktuellen Projektaktivitäten Revue passieren lassen. Über 10 Jahre Arbeit zur Stärkung der zivilgesellschaftlichen Sphäre in China, wie auch Informationen zum Wandel in der Kooperationsarbeit und Aktualisierungen zu den laufenden Projekten und unseren Partner*innen sind nun unter www.asienhaus.de/china zu finden. Es hat gut getan sich wieder ein Mal mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Programmarbeit in diesem offenen Forum auseinanderzusetzen. Wir laden Sie ein vorbeizuschauen.
 
Weiterhin wünschen wir wie immer viel Vergnügen bei der Lektüre. Bleiben Sie gesund!
 
Joanna Klabisch
Christian Straube
 
Regelmäßig informiert auf unseren China-Seiten:
www.asienhaus.de/china/
www.stimmen-aus-china.de
www.eu-china-twinning.org
 
 
 
 
Hongkong zwischen Europa und China
 
Bundeskanzlerin Merkel hat sich während eines Treffens mit dem italienischen Ministerpräsident Conte zur Situation in Hongkong geäußert: "Es ist schon eine besorgniserregende Entwicklung im Blick auf etwas, was immer gegolten hat, nämlich "Ein Land, zwei Systeme". Das wird jetzt durchaus infrage gestellt, und deshalb ist das natürlich ein Punkt, über den wir sicherlich mit unterschiedlichen Meinungen mit China diskutieren." Dennoch betonte sie: "Das ist alles kein Grund, nicht weiter mit China im Gespräch zu bleiben, aber es ist ein schwieriger Punkt, ohne Frage." Ähnliches hatte sie zuvor bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesagt.
 
 
 
Ein Virus, Innenpolitik und die US-China Beziehungen
 
Die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Volksrepublik China tritt seit der Corona-Pandemie besonders deutlich hervor. Eine internationale Gesundheitskrise hat beide Länder nicht zu mehr Kooperation sondern zu mehr Konfrontation geführt. In einem Kommentar haben wir die neuesten Entwicklungen in den US-China Beziehungen und deren Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft im digitalen Bereich zusammengefasst.
 
 
 
Klimastreik in China
 
Globale Bewegungen in China zu etablieren ist nicht leicht. Inspiriert von Fridays for Future und Greta Thunberg wurde die Schülerin Ou Hongyi zur Klimaaktivistin an ihrer Schule. Michael Standaert berichtet für den Guardian aus Shenzhen über ihr Engagement, dass zu ihrem Schulverweis führte. Ou organisierte Online-Kampagnen, klärte Schüler*innen auf und gründete die Baumpflanzinitiative Plant for Survival.
 
 
 
Blickwechsel: China, the BRI and waste management
 
Die chinesische Belt and Road Initiative (BRI) muss das Thema der urbanen Müllentsorgung aufgreifen, so argumentiert Andreea Leonte in unserem neusten in englischer Sprache erschienenen Blickwechsel. Dieser ging aus ihrer Zusammenarbeit mit He Linghui von Zero Waste Shenzhen während des EU-China NGO Twinning Programms 2018 hervor. Basierend auf einem Vergleich zwischen China, Deutschland und Rumänien macht Andreea Leonte Vorschläge für eine entsprechende BRI-Konvention.
 
 
 
Conflict Dynamics and the Belt & Road Initiative
 
Brot für die Welt hat die Studie "Conflict Dynamics and the Belt and Road Initiative" zu den Auswirkungen der Belt and Road Initiative (BRI) auf bestehende Konflikte in Asien und dem Südkaukasus veröffentlicht. Der Autor Jason Tower, Programm Manager bei der Peace Nexus Foundation in Süostasien von 2018-2019, kommt darin zum Ergebnis, dass die BRI "blind für Konflikte" ist. Akteur*innen, welche die BRI vorantreiben, fehlen Richtlinien wie sie sich in Konfliktgebieten verhalten sollten und wie sie Konflikte selbst entschärfen könnten.
 
 
 
In eigener Sache: Ermordung von Zara Reboton Alvarez
 
Die Menschenrechtsverteidigerin Zara Reboton Alvarez (rechts vorne im Bild) wurde gestern in Bacolod City auf der Insel Negros ermordert. Zara hat über viele Jahre mit unseren Kolleg*innen im philippinenbüro eng zusammengearbeitet. Wir schließen uns ihnen an und verurteilen diese schreckliche und feige Tat auf das Schärfste. Auch wir fordern ein Ende der politischen Einschüchterungen und extralegalen Hinrichtungen in den Philippinen. Wir folgen dem Aufruf unserer Kolleg*innen und fordern Gerechtigkeit für den Mord an Zara.
 
#JusticeForZaraAlvarez #StopTheKillings
 
 
Veranstaltungen
 
Chinas Belt & Road Initiative: Chinas Weg in eine neue Weltwirtschaft?
 
Online Webinar: Teil 3 der Vortrags- und Diskussionsreihe des Konfuzius Institut Frankfurt zum Thema Seidenstraße. Diesmal mit Marina Salland-Staib, Sinologin und erfahrene Unternehmensberaterin in China Fragen.
 
Datum: 27.08.2020
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Anmeldung: ep@konfuzius-institut-frankfurt.de
 
China and the Left. Critical Analysis and Grassroots Activism:
Clash of Capitalism? EU-China Relations at a Crossroad
 
Online Diskussionsreihe: This online discussion series brings together activists and researchers with a left-wing perspective in order to shed more light on China’s changed role in the world as well as on the social conflicts and mobilizations in the country. It tries to instigate more direct exchanges and solidarity at the grassroots level between overseas initiatives and social struggles and activists in China. In doing so, it also aims to undermine the rising tide of anti-Chinese racism in countries of the Global North that governments and right-wing players stir up to promote their own economic and political nationalism.

Datum: 05.09.2020
Uhrzeit: 14:00 Uhr
Weitere Informationen: Gongchao.org
 
 
Bildquellen: Adobe Stock, Unsplash, Stiftung Asienhaus, Brot für die Welt, philippinenbüro
 
 
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