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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Otto hatte es schon vor einer Weile getan, nun reagiert IKEA ebenfalls auf das geänderte Kundenverhalten und stellt nach 70 Jahren seinen gedruckten Katalog ein. Das ist aus Sicht des Unternehmens nachvollziehbar, aber dennoch schade. Dürften doch viele Kunden:innen damit auch sehr positive Erinnerungen verbinden. In meinem Umfeld und in den sozialen Medien erhält die Entscheidung des Konzerns viel Zuspruch. Wieso sollte man auch “Totholz” versenden, wo es doch hervorragende digitale Maßnahmen zur direkten Kundenansprache gibt. Ja, die gibt es zweifellos. Die funktionieren eben auch wunderbar, wenn denn schon bekannt ist, was denn gekauft werden soll. Nur beim Thema Inspiration und Serendipität tun sich diese Lösungen halt alle noch schwer. Da war der Katalog eben unschlagbar.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Unsere News des Tages:
Checkpoint Systems hat mit “ExtrACT fresh food Solution” eine neue Lösung vorgestellt, die den Lebensmitteleinzelhandel beim Management von Frischeprodukten unterstützen soll. Mittels RFID-Technologie ermöglicht das System den Geschäften eine genaue Überwachung der Lagerbestände und eine effiziente Lagerhaltung. Produkte mit fast erreichtem oder überschrittenem Verfallsdatum lassen sich damit schneller identifizieren. So können die Waren rechtzeitig reduziert werden. Gegenüber der manuellen Warenkontrolle soll sich der Aufwand um bis zu 80 Prozent minimieren. Mit dem System tragen Händler auch dazu bei, die Verschwendung von Lebensmitteln zu verringern.
75 Prozent seiner Umsätze macht Schuhhändler Görtz in den Filialen. Und die haben mit den Nachwirkungen des Lockdowns im Frühjahr und den aktuellen Beschränkungen zu kämpfen. In der Konsequenz wird das Unternehmen in Berlin-Mitte zwei Filialen schließen. Bundesweit waren ursprünglich acht Schließungen geplant. Nach Verhandlungen mit Vermietern reduzierte sich diese Zahl nun auf vier. Im Interview verrät Görtz-Geschäftsführer Frank Revermann auch, dass das Unternehmen mittelfristig (!) 40 Prozent Umsatz über den Online-Kanal zu erwirtschaften.
Der Bekleidungshändler Tally Weijl aus der Schweiz hat für die deutsche Tochtergesellschaft Tally Weijl Retail Germany GmbH das Schutzschirmverfahren beantragt. Begründet wird der Schritt mit den starken Verkaufseinbrüchen als Folge der Covid–19-Pandemie. Das Schutzschirmverfahren biete jetzt die Möglichkeit, die Mietkonditionen für die 100 Filialen in Deutschland neu zu verhandeln und “der neuen Realität” anzupassen.
Im Einkaufszentrum Westfield Mall of Scandinavia in der Nähe Stockholms bietet das Unternehmen Reitan unter dem Label Pressbyrån ab sofort den Einkauf ohne Kasse. In dem kleinen Convenience-Store werden überwiegend Lebensmittel, Getränke und auch Snacks angeboten. Für Einkauf und Zutritt wird eine App benötigt, die einen QR-Code erzeugt. Die ausgewählten Waren werden über Deckenkameras und Sensoren registriert. Die Bezahlung erfolgt bargeldlos.
Während wir hier in Europa noch über den digitalen Euro diskutieren, ist China mit dem digitalen Yuan schon weiter. Zumindest so weit, dass testweise für ausgewählte Produkte damit bereit beim Onlinehändler JD.com gezahlt werden kann. Das hat das Unternehmen über seinen WeChat-Kanal mitgeteilt.
Vielleicht gibt es für die angeschlagene Kette Debenhams doch noch ein Weihnachtswunder. Die Frasers Group hat in einer Mitteilung bestätigt, Gespräche mit dem Insolvenzverwalter aufgenommen zu haben. Milliardär Mike Ashley hatte bereits im Frühjahr versucht, die Kette zu übernehmen, als diese erstmals vor der Zahlungsunfähigkeit stand. Nach aktuellen Berichten will seine Frasers Group 124 Filialen von Debenhams übernehmen.
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