| Guten Morgen, Tom Schilling ist Ur-Berliner, Musiker, Schauspieler und „verschwindet am liebsten“ beim Bahnfahren. Umso schöner, dass er sich mit uns und dem Mikro trotzdem auf „Eine Runde Berlin“ gewagt hat. 20 Uhr abends ging es los, Schönhauser Allee, sein „Kiez“. Gesprochen haben wir über Ossi-Empathie („Ein Freund von mir hat mal gesagt: Das Größte, was man im Leben erreichen kann, ist, in Ost-Berlin geboren zu sein“), Rammstein, seine Grufti-Phase, Perfektionismus und das Papa-Sein. Über politische Äußerungen von Kulturschaffenden („Wir haben es ein bisschen verlernt, Gegenposition auszuhalten, weil wir uns in Blasen der Selbstbestätigung befinden“), das Liederschreiben, die Frage, was einen guten Film ausmacht – und was eigentlich Berlin. Auf die Frage, welche Rolle Tom Schilling selbst in einem Zeitporträt spielen würde, das Berlin im Hier und Jetzt zeigt, sagt er: „Ich glaube, ich wäre nicht mehr die richtige Besetzung.“ Berlin habe viel mit der Feierkultur und Abenteuern zu tun, damit, „dass man sich so verlieren kann in der Stadt“. Er hingegen verliere sich nicht mehr. „Ich sortiere mich und strukturiere mich. (...) Ich bin fast auf dem Absprung; ich flirte ja schon mit Brandenburg. Das hat nichts mehr mit Berlin zu tun“, sagt Schilling. | |