| „Bei mir war es ganz oft so, dass ich drei Tage vor dem Spiel gar nicht mehr rausgegangen bin. Das war kein Muss, aber ich hatte das Gefühl, wenn ich jetzt rausgehe, verliere ich die Konzentration. Man hat ja quasi 24 Stunden am Tag darauf hingearbeitet, am Wochenende fit zu sein. Da entsteht dann irgendwann auch ein Gefühl von Schwere“, sagt Kroos. Was er aber auch sagt: „Das hört sich jetzt so negativ an, aber ich blicke voller Dankbarkeit auf die Zeit zurück. Wenn ich das nicht gerne gemacht hätte, hätte ich es nicht gut gemacht. Und dann wären es auch nicht 13 Jahre im Profi-Sport geworden. Es hat nur eben seine Spuren hinterlassen.“ Außerdem Thema: Das viele Geld in der Fußballwelt, ein Zitat von Günter Netzer, die Liebe zu Union Berlin – und die Liebe zu seiner Familie. Kroos erzählt von seinem Opa, bei dem er erstmals seit 15 Jahren wieder auf dem Geburtstag war, vom Papa-Sein und von seiner Frau, die, wie er sagt, auf einiges verzichtet hat, damit er seinen Traum leben konnte: „Frauen, die mit Fußball-Profis zusammen sind, müssen oft zurückstecken, was ihre eigene berufliche Laufbahn betrifft. Meine Frau hat hier in Berlin eine leitende Stelle angeboten bekommen und konnte sie nicht annehmen, weil sie es dem Arbeitgeber nicht antun wollte, dass sie schon ein paar Monate später weg ist“, sagt er. Und weiter: „Klar hat man da ein schlechtes Gewissen.“ | |