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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 02.09.2022 | Fast den ganzen Tag über Sonne pur bei angenehmen 22°C. | ||
+ Wahlchaos: Giffey will Beamte verpflichten + Bahnchaos: Wir suchen Berlins saftigste Verspätung + Gegen das Chaos: Innensenatorin verspricht Reformen für den Rettungsdienst + |
von Lotte Buschenhagen |
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Guten Morgen, seit einem Tag lebt Deutschland in einer Post-Neun-Euro-Welt. Wie geht es Berlin am Morgen danach? Eigentlich dürfe er nicht mit der Presse reden, sagt ein S-Bahnfahrer meinem Kollegen Marius Ochs am Donnerstag. Aber heute seien tatsächlich mehr Kontrolleur:innen unterwegs. Schon drei, vier allein in seinem Zug. Wohl dem, der ein Ticket ergattert hat: Pünktlich zum Neun-Euro-Stopp hat die BVG-App gestern schlappgemacht, zur Rush Hour ging nichts mehr („Wartungsarbeiten“). Erst gar kein Ticket kaufen wollen die Rebell:innen vom Berliner „Neun-Euro-Fonds“: Wer einmalig neun Euro einzahlt, dem erstattet die Guerilla-Versicherung die Gebühren fürs Schwarzfahren. Bahnbrechender Ungehorsam. Passend dazu flattert am Abend die Schlagzeile „Berlin wird erst 2042 klimaneutral“ ein. Das hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung ausgerechnet – wir lassen das mal so stehen. | |||||
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Berliner Wahlskandal, Update Nr. 723462: Sollten sich bei einer Neuwahl nicht genug Masochist-, pardon, Wahlhelfer:innen finden, will Franziska Giffey Landesbedienstete verpflichten. Das hat die Bürgermeisterin im Interview mit der Berliner Zeitung angekündigt. Bis dahin warten wir sehnlich auf den 28.9. (Berlinwahl 2021+ 367 Tage) – dann beginnen die Verhandlungen über die Wahleinsprüche am Verfassungsgerichtshof, das Urteil erwartet Giffey im Dezember. Eins steht schon fest: Eine zweite Marathon-Wahl bleibt Berlin erspart, sagt die Bürgermeisterin. Halleluja. | |||||
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Apropos Skandal – fast die Hälfte der 2000 Berliner Spätis hat in den letzten zehn Jahren dichtgemacht. Die 800 Läden haben die Sonntagsschließungen nicht überlebt. Jetzt stürzt sich die FDP auf den Dauerbrenner: In einem Antrag fordert die Partei, den Spätis den Sonntag zu erlauben. Schließlich sei das der Tag mit dem höchsten Umsatz – und von halblegalen Mischbetrieben und Touri-Buden könne niemand leben. Stimmt, genau wie der schönste Satz des Antrags: „Spätis gehören zu Berlin wie das Amen in der Kirche.“ Was meinen Sie – alles öffnen oder lieber ruhen? Bitte abstimmen (wir sagen’s auch nicht Ihrem Späti-Mann): | |||||
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Kommen wir zu noch mehr Chaos! Bahnwahnsinn I: Einmal Amsterdam-Berlin mit Nacht in Hamburg, bitte. Pah! Die Bahngötter lachen mich aus, als ich Ende Juli am Bahnhof stehe: Nüscht fährt da, Zug fällt aus. Also ab in die Ersatzbahn, von dort von Regio zu Regio – sieben Mal steige ich um. In Bremen die Hiobsbotschaft, in Hamburg wird ‘ne Bombe entschärft, wir stehen. 160 Minuten zu spät rolle ich in die Hansestadt. Dafür krieg’ ich Geld zurück, sagt der Fahrer. Also Formular zur Bahn geschickt – gestern kommt die Antwort: Sorry, wir sehen keine Verspätung. Au contraire, Sie sind 1272 Minuten zu früh gekommen! 1272 Minuten?! Zu FRÜH? Ich rufe den Service an und lasse eine Tirade los. Die Dame muss selbst lachen. Sie versichert die Rückzahlung meines halben Tickets – und warnt: „’Tschuldigung, aber das kann nochmal drei Wochen dauern.“ Bahnwahnsinn II: Aus Gründen, die Sie ahnen, bin ich Ende August erstmals Flixtrain gefahren. Strecke Berlin-Frankfurt, hier muss es doch besser sein. Jugendlicher Leichtsinn! Mit dem Charme einer Easyjet-Kabine und einer Stunde Verspätung am Hauptbahnhof tuckert der Zug durch die Provinz – und kommt alle paar Meter zum Stillstand, während ICEs an uns vorbeirauschen. Beim fünften Mal sagt die Schaffnerin: „Ganz ehrlich, der Grund, dass wir stehen, ist mir unerklärlich. Die Deutsche Bahn gibt unsere Signale.“ Die lasse lieber ihre eigenen Züge vor – stimmt das, liebe Bahn? Nein, wehrt sich ein Pressesprecher auf Checkpoint-Anfrage: Auf dem Netz seien alle Züge gleichberechtigt. Ein Polizeieinsatz in Halle gibt dem Flixtrain den Rest: Wir sind 2,5 Stunden zu spät. Nächstes Mal lauf’ ich. Wer bietet mehr? Ihre saftigste Bahnverspätung (mit Geschichte!) bitte an [email protected]. | |||||
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Ein Grundstück für umme? In BERLIN? Gibt’s, behauptet Checkpoint-Leser Rainer Leppin. Sogenannte „herrenlose Grundstücke“ dürfe sich jede:r aneignen. Schnell beim Senat nachgefragt: Stimmt. Wenn Bezirke auf Flächen verzichten, könnten alle Besitz anmelden, verrät die Finanzverwaltung – ganz einfach beim Grundbuchamt. Großer Haken: Ein Register der Flächen gibt es nicht, die müssen Grundjäger:innen bei den Bezirken erfragen. Haben wir natürlich getan! Treptow-Köpenick verscherbelt derzeit vier Waldstücke (insg. 458 qm), zwei weitere Verfahren laufen in Tempelhof-Schöneberg. Steglitz-Zehlendorf will gleich sechs Flächen loswerden, fünf davon am Lichterfelder Gerberpad. Für mehr Infos müssen Sie den Wunschbezirk löchern, die geben uns die Stadträte nicht raus – Wettlauf zum Amt in 3,2,1 ... | |||||
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