| Newsletter Ausgabe 12 | 2024 | Dienstag, 09.07.2024 |
Lieber Herr achternaam, | |
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es bleibe die Frage, "was sonst noch so auf dem Bchertisch liegt", hie es am Ende des letzten Newsletters. Denn da lagen noch einige interessante Titel. Die berlegung aber, der dritten Buchumschau einen zweiten Teil "anzuhngen", war schnell verworfen. Zu gewichtig sind die Themen, um die es geht. Dennoch knpft die neue, vierte Buchumschau unmittelbar an die dritte vom Juni an. Die endete mit dem Buch des Soziologen Jens Beckert, der zu einer pessimistischen Einschtzung der Klimakrise gelangt. In seinem Buch zeigt er, warum moderne Gesellschaften nicht in der Lage sind, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. "Es bedrfte einer Vollbremsung", schreibt er, doch "die Manahmen, die erforderlich sind, werden nicht getroffen." Daran schliet unmittelbar das neue Buch des Nachhaltigkeitsforschers Ingolfur Blhdorn an, die erste Vorstellung in der neuen Buchumschau. Unhaltbarkeit heit es, und geht einen Schritt weiter. Die These lautet, "dass die etablierte Ordnung nicht nur kologisch und sozial nicht nachhaltig ist, sondern tatschlich unhaltbar geworden ist". Das Zeitfenster fr eine Transformation habe sich geschlossen und die gesellschaftliche Ordnung der Nicht-Nachhaltigkeit verstetige sich. Aktivitten aus der Zivilgesellschaft seien nicht mehr als eine Bewltigungsstrategie, eine "Simulation von Gestaltungs- und Steuerungsfhigkeit". Eine harte, ernchternde Aussage. Dennoch gibt es diese zivilgesellschaftlichen Aktivitten im Sinne einer experimentellen Politik. Mehrere der vorgestellten Bcher nehmen auf sie Bezug. Die Buchumschau thematisiert damit ein Spannungsfeld zwischen Pessimismus und Hoffnung, zwischen Resignation und Engagement. Und lotet so die Handlungschancen in Zeiten der Zeitenwende aus: die Mglichkeit einer Transformation - der Wirtschaft wie der Organisationen. Damit geht es auf die Sommerpause zu - was nicht heit, auf dem Bchertisch lge weniger Neues ... Eine inspirierende Lektre wnscht Winfried Kretschmer changeX
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Neu im Magazin | |
Von Unhaltbarkeit, Hacks und wilden Ecken | |
Die changeX-Buchumschau im Hochsommer 2024 | |
| In unserer Buchauslese geht es diesmal um: Nicht-Nachhaltigkeit und Unhaltbarkeit; urbane Gärten und die Zukunft der Stadt; die ökonomische Bedeutung von Natur und Umweltschutz; die vielfältigen Wege der Transformation; die Verwechslung von sozialer Innovation und Social Entrepreneurship; das Hacken von Organisationen und schließlich um wilde Ecken als soziale Mikroinnovation im Garten. 08.07.2024 zur Sammelrezension |
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| Zitat | |
"Spätmoderne Gesellschaften erfahren nicht nur konkreter denn je die Unhaltbarkeit der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung in ihren ökonomischen, sozialen, politischen, ökologischen und kulturellen Dimensionen. Sondern gleichzeitig erfahren sie auch die Unhaltbarkeit dessen, was sie bisher für die Alternative gehalten haben: das ökoemanzipatorische Projekt." | Ingolfur Blühdorn: Unhaltbarkeit | |
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| | Kurz vorgestellt | Autoren und Themen der Buchumschau im berblick Der Nachhaltigkeitsforscher Ingolfur Blhdorn denkt ber die allgemeine Krisenlage nach und sagt: Die etablierte Ordnung ist nicht nur nicht nachhaltig, sondern gnzlich unhaltbar. Andrea Baier, Christa Mller und Karin Werner, ein Herausgeberinnenteam um die Mnchner Initiative anstiftung, beschreibt urbane Grten als Experimentierfelder und Reallabore, in denen Lsungen fr Probleme der Stadt entwickelt und erprobt werden. Der Umweltkonom und Umweltaktivist Jan-Niclas Gesenhues, heute grner Bundestagsabgeordneter und parlamentarischer Staatssekretr im Umweltministerium, fordert: "Naturschutz muss wirtschaftlich interessanter werden." Und rhrt damit an dessen klassische Einordnung als postmaterialistisch. Der Autor und Vielfachrezensent Hans Holzinger verblfft mit seinem umfassenden Kompendium alternativer konomischer Anstze und Modelle und pldiert fr einen mehrdimensionalen und differenzierten Weg zur kononomischen Transformation. Michael Wunsch und Birgit Heilig, Mitgrnder und Mitgrnderin des Netzwerks Social Entrepreneurship in Deutschland, prsentieren ein Buch, in dem sie - erwartbar - soziale Innovationen auf Social Entrepreneurship verengen. Interessant ist, wie sie das machen. Die Sozialwissenschaftler Lars Hochmann und Sebastian Mller beschreiben institutionelle Hacks als Mittel zur Vernderung von Organisationen. Organisationen hacken, der Titel ihres Buchs, ist fr sie Forschungsansatz und Aufruf zugleich. Die Biologin Nina Keller prsentiert ein Konzept fr eine kleinteilige Biotopvernetzung in Form von "Wilden Ecken" - in jedem Garten. Auch so eine Art Hack. Man knnte auch sagen: eine soziale Mikroinnovation. |
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