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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 14.01.2020 | Windig und bewölkt bei bis zu 10°C. | ||
+ Geschäftsstelle der Berliner CDU muss weg aus der Kleiststraße + Die Loveparade soll nach Berlin zurückkehren + Innensenator Geisel will den Verkauf von Schreckschusspistolen beschränken + |
von Robert Ide |
Guten Morgen, auch beschwingt geschlafen? Oder wenigstens beswingt aufgewacht? Dann starten wir hier taktvoll mit einer guten Nachricht aus der Nachtschicht: Berlin schwooft, auch wenn’s nicht looft. Mag sein, dass mit „Clärchens Ballhaus“ die Stadt ihre schwungvolle Seele verloren hat. Nach dem letzten Tanz am Wochenende mitten in Mitte (Reportage hier) wird nun renoviert und gebangt um den traditionellsten und originellsten Tanzboden. Die Muckemacher des legendären „Schwoof“ immerhin ziehen um die Ecke neue Saiten auf. Im Ballhaus Berlin an der Chausseestraße, ebenfalls berlinisch runtergerockt und noch mit funktionierenden Tischtelefonen aus analogen Flirtzeiten verdrahtet, spielen künftig DJane Clärchen und die Ballhaus Band auf. „Berlin ohne Schwoof, das kann man sich einfach nicht vorstellen“, sagt DJane Clärchen, die eigentlich Heide heißt. „Der Abschiedstanz in Clärchens war ein rauschendes Fest, der blanke Wahnsinn.“ Nun will sie ab 24. Januar mit den gleichen Platten woanders Scheibe spielen. Damit Berlins Seele in Schwung bleibt. | |||||
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Sie wollen ein Ende der Lügen einer korrupten Elite, ein Ende der Verarmung in einem rohstoffreichen Land, ein Ende der tödlichen Gewalt ihrer so genannten Revolutionsgarden: Die Menschen im Iran, die für Freiheit auf die Straße gehen, sind die wahren Helden dieser Tage. „Jeder von ihnen riskiert sein Leben“, erinnert uns Schriftsteller Navid Kermani (via ZDF). Und mit der Wut steigt der Mut. Irans einzige olympische Medaillengewinnerin, die Teakwondo-Kämpferin Kimia Alizadeh, verlässt ihre Heimat, weil sie keine Heldin des Regimes sein will. „Ich bin eine von Millionen unterdrückten Frauen in Iran“, schreibt sie auf Instagram. Im heimischen Staatsfernsehen kündigen Moderatoren – sie möchten keine Propaganda mehr mitmachen. Und weit weg nimmt die iranische Schach-Schiedsrichterin Shohreh Bayat bei der WM in Shanghai trotz Drohungen der heimischen Mullahs demonstrativ ihr Kopftuch ab (via „Deutschlandfunk“). Auch die Exiliraner in Berlin, die gestern gegen die zögerliche deutsche Außenpolitik gegenüber dem Regime demonstrierten, spüren: Revolutionen beginnen mit mutigen Symbolen. Und der Hoffnung, dass es friedlich bleibt. | |||||
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In Berlin ist ja ganzjährig alles Windjacke wie Jogginghose. Doch nach Jürgen Klinsmanns Anpfiff, Herthas Spieler sollten außerhalb des Trainingsplatzes bitteschön nicht mehr in Turnhosen herumturnen, ist auch die Fashion Week auf dem Hosenboden der Tatsachen angekommen. Die einst glamouröse Modewoche, die gestern Abend in verkürzter Form wieder eröffnet wurde, hat sich den teuren Glitzer aus dem Gesicht gewischt. Messemacherin Anita Tillmann weiß: „Wenn ich mir schon einen schlichten schwarzen Pullover anschaffe, soll er mir eine Emotion vermitteln.“ Falls das stimmt, sind die Berliner emotionaler als man denkt. Denn im Alltag sehen viele nicht nur schwarz, sondern auch genauso aus. | |||||
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Grüner wird’s nicht mal bei der Grünen Woche. So sehen es zumindest Tausende Demonstranten, die am Wochenende mit Traktoren am Brandenburger Tor für eine nachhaltige Landwirtschaft anstinken wollen. Während die Politik streitet, ob es wenigstens etwas höhere Fleischpreise geben sollte, geht es für die Umwelt auch im Angesicht des Artensterbens (eindrücklicher Report hier) längst um die Wurst. Da schneiden sich auch die Klimarebellen von „Extinction Rebellion“ gern eine Protestscheibe ab. Sie wollen am Donnerstagabend bei der offiziellen Eröffnung der Mäste-Messe mit einer Performance für „die grundsätzliche Neuausrichtung der europäischen Agrarförderpolitik“ eintreten. „Eventuell gibt es auch eine Blockade“, schreibt eine Aktivistin. Die gibt es ja bei der Umstellung der Landwirtschaft schon lange. | |||||
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Wie bitte, Berlin kriegt eine neue Loveparade? Während die einen bei dieser Nachricht hyper-hyper-ventilieren, halten andere sie bloß für eine olle Klamotte von Dr. Motte. Auf jeden Fall wird erst mal Geld gesammelt für ein neues Raverstündchen im Tiergarten. Vielleicht kann man gleich ein wenig Trost mitspenden für die Griessmühle in Neukölln – dem nächsten Technoclub, dem gerade die Regler abgedreht werden. Berlins Clubkultur tanzt ja bloß noch nach dem Motto: nur gucken, nicht anbassen. Also, ab ins Museum damit – oder wäre das taktlos? Stimmen Sie ab: mit einem Klick bei unserer neuen Checkpoint-Umfrage. Und beim Tanzen immer mit den Füßen. | |||||
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