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Liebe Leserinnen & Leser,
gleich zwei technische Innovationen haben wir in dieser Ausgabe dabei. Und beide unterstreichen, wie rasant sich der Markt und die Kundenerwartungen verändern. Daran ändert auch das aktuell schwierigere wirtschaftliche Umfeld nichts. Insbesondere sollten sich stationäre Händler:innen nicht von den aktuellen Umsatzdellen im Online-Handel in falscher Sicherheit wiegen. Die Kund:innen sind aktuell nur sparsamer.
Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Stephan Lamprecht vom Team Location Insider
Der Modehändler beendet die Zusammenarbeit mit externen Marktplätzen. Die Meldung, dass Produkte von C&A auch auf Zalando verfügbar sein würden, hatte 2021 für Aufsehen gesorgt. Auch auf Amazon war das Unternehmen vertreten. Jetzt hat sich die Kette aber entschieden, die Zusammenarbeit mit externen digitalen Marktplätzen wie Amazon, Wehkamp und Zalando zu beenden. Stattdessen will sich C&A auf den Auf- und Ausbau seiner eigenen digitalen Kanäle und Geschäfte konzentrieren. Der Digitalhandel soll durch das Mitgliedsprogramm „C&A for you“ gestärkt werden. Derzeit finden Gespräche mit den Marktplatzbetreibern statt, um die Zusammenarbeit kontrolliert zu beenden.
Ab sofort finden Nutzer:innen eines Apple TV eine neue App im App-Store. Otto hat inhouse eine eigene App für das Live-Shopping entwickelt. Diese ist zunächst exklusiv für die Apple-Plattform verfügbar. Die Entwicklung für andere Systeme schließt das Unternehmen aber nicht aus. Die Anwendung funktioniert ähnlich wie die Mediatheken: Nutzerinnen können Shows live sehen oder aufgezeichnete Episoden nachschauen. Dabei werden immer wieder QR-Codes eingeblendet, die dann auf die gezeigten Produkte verlinken.
Die auf den Versand von Designmöbeln spezialisierte Cairo AG testet eine neue Technologie im Einzelhandel. Mit ihr sollen Fachverkäufer:innen als holografische Bilder übertragen werden. Somit könnten die Mitarbeitenden die Beratung an verschiedenen Orten gleichzeitig persönlich durchführen. Zugleich kommen VR-Brillen zum Einsatz. Getestet wird die Technik im Innovationslabor „Josephs®“ in Nürnberg. Verlaufen die Tests zufriedenstellend, will das Unternehmen bundesweit neue Stores eröffnen, in die qualifiziertes Personal aus den bestehenden Geschäften zugeschaltet wird.
Mehrere Studien aus den USA legen nahe, dass Selbstbedienungskassen in Geschäften die Loyalität der Kundschaft verringern. Umfragen an der Drexel University haben ergeben, dass die Kund:innen lieber von Mitarbeitenden bedient werden und eher erneut in Geschäften einkaufen, in denen sie herkömmliche Kassen genutzt haben. Die Studienautor:innen empfehlen, den Self-Checkout als bereichernde Erfahrung und lediglich als zusätzliche Option zu positionieren.
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Im Jahr 2023 gab es einen deutlichen Rückgang der Umsätze im deutschen E-Commerce aufgrund einer geringeren Ausgabenbereitschaft der Verbraucher:innen. Der Brutto-Umsatz mit Waren fiel um 11,8 Prozent auf 79,7 Mrd. Euro. Der Anteil des E-Commerce am gesamten Einzelhandel geht voraussichtlich auf 10,2 Prozent zurück. Insgesamt belief sich der Umsatz im gesamten E-Commerce (Waren und Dienstleistungen) auf 93,6 Mrd. Euro. Die Expert:innen des bevh gehen allerdings davon aus, dass der Tiefpunkt im Jahr 2024 erreicht wird. Ein nominales Umsatzwachstum von 2,0 Prozent im Gesamtmarkt scheint erreichbar zu sein. D2C-Vertriebe konnten im abgelaufenen Jahr stabile Wachstumsraten verzeichnen, während Marktplätze, Online-Händler und der Multichannel-Handel Rückgänge verzeichneten.
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