Jahrzehntelang bestimmten Klischees das Bild von Myanmar, wie das ehemalige Burma heute offiziell heißt: Idealisiert als „Glück des einfachen Lebens“ jenseits von Coca Cola und Computer oder gebrandmarkt als brutale Militärdiktatur. Seit kurzem vollzieht sich ein grundlegender Wandel: Im November 2015 wurde erstmals seit Jahrzehnten ein Parlament gewählt, das seine Arbeit aufnehmen konnte. So führt zum ersten Mal seit 1962 wieder eine demokratisch legitimierte Regierung die Amtsgeschäfte. Im Alltag ist die früher allgegenwärtige Angst gewichen. Gleichzeitig gibt es jedoch auch irritierende Meldungen. In dem vom Buddhismus geprägten Land werden muslimische Rohingyas im Westen und christliche Kachin im Norden härter verfolgt als je zuvor. Grund genug, einen genaueren Blick auf dieses ferne, faszinierende Land zu werfen. Das Seminar stellt Myanmar in seiner Vielseitigkeit und Widersprüchlichkeit dar und analysiert aktuelle Entwicklungen.