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Sehr geehrte Damen und Herren, | | Pia Heinemann | Ressortleiterin Wissen |
| es ist ein Trend, der in den vergangenen Wochen erstaunt hat: Weltweit ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit Mitte Januar drastisch gesunken – von einer 7-Tage-Inzidenz von 94 pro 100.000 am 11. Januar auf 46 am 18. Februar. Und das, obwohl sich doch überall die neuen, hochinfektiösen Virusvarianten ausbreiten. Was dahinter steckt? Ein einzelner Grund kann diesen Trend nicht erklären – darin sind sich Experten einig. Vermutlich spiegele dieser erfreuliche Rückgang das Wirken von mindestens fünf Faktoren wider: Faktor 1: Der saisonale Effekt: Auch wenn der Sommer auf der Südhalbkugel keine große Entspannung brachte, hoffen Experten, dass sommerliche Temperaturen und stärkere UV-Strahlen Neuinfektionen erschweren. Faktor 2: Der Lern-Effekt: Vielleicht ist es mittlerweile zu ausreichend vielen Menschen durchgedrungen, wie die Corona-Maßnahmen und die Kontaktreduktion die Ausbreitung des Virus bremsen können. Faktor 3: Herdenimmunität: Für die USA gibt es Schätzungen der CDC-Behörde, dass wenn man eine großzügige Dunkelziffer mit einrechnet, möglicherweise schon fast die Hälfte der Menschen einen Immunschutz aufgrund einer Sars-CoV-2-Infektion haben. Faktor 4: Die Impfungen beginnen zu wirken. Weltweit sind rund 0,06 Prozent der Menschen geimpft – aber in einzelnen Ländern wie Israel (88 Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (57 Prozent) oder auch in Großbritannien (27 Prozent) ist der Anteil deutlich höher. Faktor 5: Es könnten unbemerkt Virusvarianten entstanden sein, die harmloser sind als andere. Infektionen würden so weniger auffallen. Vermutlich, sagen die Experten, hat eine Mischung all dieser Faktoren zum Sinken der Infektionszahlen weltweit geführt. Und wie schön wäre es, wenn wir nun also aufatmen könnten, die Menschheit die Pandemie tatsächlich langsam in den Griff bekommt! Leider aber scheint der erfreuliche Trend gebrochen: Seit einer Woche steigen die Infektionszahlen wieder an, in Europa – und weltweit. Trotz der fünf Faktoren. Was den Tag heute bestimmt, darüber berichtet für Sie jetzt aus dem WELT-Newsroom meine Kollegin Judith Mischke.
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WAS HEUTE SCHLAGZEILEN MACHT |
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Quelle: Soeren Stache/zb/dpa |
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Bundestag genehmigt Durchsuchung bei CSU-Abgeordnetem
Der Bundestag hat die Immunität des CSU-Abgeordneten Georg Nüßlein (im Foto) aufgehoben. Es besteht ein Anfangsverdacht auf Bestechlichkeit. Damit wurde der Vollzug gerichtlicher Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse genehmigt. Die Generalstaatsanwaltschaft München bestätigte zudem, dass in insgesamt 13 Objekten nach Beweismitteln gesucht wurde. Es gehe um den Anfangsverdacht der Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern – und es werde gegen zwei Beschuldigte im Zusammenhang mit dem Ankauf von Corona-Atemschutzmasken ermittelt. Nüßlein, der den Wahlkreis Neu-Ulm vertritt, war am Donnerstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Alle Hintergründe zu dem Vorwurf finden Sie auf welt.de.
Olaf Scholz plant höhere Steuern für Besserverdiener SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz will in der nächsten Legislaturperiode Steuererhöhungen für Besserverdienende und Vermögende sowie Entlastungen für untere und mittlere Einkommen durchsetzen. „Ich weiß mich mit der überwiegenden Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger einig, dass wir unser Steuersystem gerechter gestalten müssen“, sagte der Bundesfinanzminister der „Rheinischen Post“. „Dazu gehört, dass die, die sehr viel verdienen, einen etwas größeren Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwesens beitragen, damit die unteren und mittleren Einkommen etwas entlastet werden können.“ Steuererleichterungen wie die Abschaffung des Solidaritätszuschlags auch für hohe Einkommen – wie sie Union und FDP fordern – wären eine „Entscheidung gegen das Volk“, so Scholz. Spionage-Verdacht: Anklage gegen Deutschen
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den deutschen Staatsangehörigen Jens F. wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit erhoben. Er soll Dateien mit den Grundrissen des Bundestages an den russischen Geheimdienst weitergegeben haben. F. arbeitete laut Mitteilung des Generalbundesanwaltes für ein Unternehmen, das vom Deutschen Bundestag für die Überprüfung von elektrischen Geräten in Räumen des Bundestags beauftragt worden war. Für die Ausführung der Arbeit hatte er Zugriff auf PDF-Dateien mit den Grundrissen der Liegenschaften. „Spätestens in der Zeit von Ende Juli 2017 bis Anfang September 2017 entschloss sich der Angeschuldigte aus eigenem Antrieb dazu, die Informationen über die Liegenschaften des Deutschen Bundestages an russische Nachrichtendienste weiterzugeben“, heißt es. Daraufhin hätte er die Dateien einem Mitarbeiter in der russischen Botschaft in Berlin zugesandt, der hauptamtlich für den russischen Militärgeheimdienst GRU tätig sei. Razzia bei Islamisten in Berlin und Brandenburg
Mit einer Großrazzia hat die Polizei am Donnerstag in Berlin und Brandenburg das Verbot einer salafistischen Gruppierung durchgesetzt. Die Aktion richtete sich gegen die Vereinigung Jama'atu Berlin, wie die Senatsverwaltung für Inneres in der Hauptstadt mitteilte. An der Razzia waren 850 Beamte der Polizei und Bundespolizei beteiligt. Durchsucht wurden 26 Objekte – 24 in Berlin und zwei in Brandenburg. Mit dem Vereinsverbot vom Donnerstag ist der Gruppierung Jama'atu Berlin alias Tauhid Berlin ab sofort jede Tätigkeit untersagt. Das Vermögen der Vereinigung werde beschlagnahmt und eingezogen. Ziel der Razzia war zudem, Beweismittel für die verbotenen Aktivitäten der Vereinigung zu sichern. Frankreich verschärft Einreise-Regeln Frankreich hat die Einreiseregeln für Personen aus Teilen des Grenzgebiets zu Deutschland verschärft: Für alle nicht-beruflichen Fahrten in den französischen Verwaltungsbezirk Moselle ist ab März ein negativer PCR-Test nötig, wie das Gesundheits- und Europaministerium am Donnerstag in Paris mitteilten. Im Département Moselle an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz breitet sich die südafrikanische Corona-Variante stark aus. Frankreich und Deutschland vereinbarten zudem wöchentliche Corona-Tests für Berufspendler im Grenzgebiet. Zudem könnten deutsch-französische Polizei-Patrouillen verstärkt werden. Oberstes Ziel der beiden Länder ist es demnach, „dass Grenzpendler ihre berufliche Tätigkeit weiter ausüben können“. Pendler aus Luxemburg sind von der Neuregelung nicht betroffen.
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WORÜBER HEUTE DISKUTIERT WIRD |
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Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa |
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Vor dem Corona-Gipfel in der kommenden Woche fordert der deutsche Einzelhandel schnelle Hilfen und sinnvolle Öffnungskonzepte. „Wir brauchen passgenaue und schnelle staatliche Unterstützung und vor allem eine Öffnungsperspektive, sonst wird in vielen Innenstädten in den kommenden Wochen eher das Licht ausgehen", sagte der Chef des Branchenverbandes HDE, Stefan Genth, heute auf einer Pressekonferenz. Für den Verband ist eine Öffnung in Stufen denkbar. „Wir brauchen jetzt den Einstieg in den Ausstieg", so Genth. Etwas drastischer formulierte es der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, im ZDF-„Morgenmagazin“: „Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass wir unsere Innenstädte und auch unsere Ortskerne nach der Pandemie nicht wiedererkennen.“ Immerhin: Die Konsumstimmung der Deutschen hat sich nach dem Einbruch zu Beginn des Jahres wieder leicht erholt. Die Kauflust der Deutschen ist im Februar gestiegen, wie das Nürnberger Forschungsunternehmen GfK mitteilte. Für den März prognostiziere die GfK einen Anstieg des Konsumklima-Barometers um 2,9 auf minus 12,9 Punkte. Das wären 2,6 Punkte mehr als im Februar. Eine andere etwas optimistischere Botschaft kommt zudem vom Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß. „Ich hoffe, dass bis Sommer die meisten Deutschen geimpft sind und auch ins Ausland verreisen können“, sagte Bareiß der „Bild“. Er sehe keinen Grund, warum man beispielsweise nicht auf Mittelmeer-Inseln mit einem Inzidenzwert unter 35 reisen könne.
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WAS HEUTE NOCH WICHTIG WIRD |
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Quelle: Markus Schreiber/AP/dpa |
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Nach dem EU-Gipfel am Nachmittag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, im Foto) gegen Abend auf einer Pressekonferenz über die Ergebnisse informieren. Dabei wird es um die mögliche Einführung eines Corona-Impfpasses für Urlaubsreisen gehen. In Deutschland sieht man eine solche Impfdokumentation – im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedsländern, die stärker vom Tourismus abhängig sind – eher skeptisch. Unklar ist bisher auch, zu welchem Zeitpunkt eine solche Impf-Dokumentation eingeführt werden könnte. |
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Wer sich in Deutschland bei den Corona-Impfungen vordrängelt, könnte künftig eine Strafe von bis zu 25.000 Euro zahlen. Das sieht ein Änderungsantrag der großen Koalition für das Gesetz zur epidemischen Lage von nationaler Tragweite vor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Die Idee: Verstöße gegen die Impfverordnung sollen als Ordnungswidrigkeit eingestuft und entsprechend geahndet werden. Mehrere Kommunalpolitiker, Polizisten, Soldaten und Feuerwehrmitglieder hatten zuletzt eine Impfung bekommen, obwohl sie noch gar nicht an der Reihe waren. Und: Am Dienstag wurden 200 „Impf-Schummler" aus Hamburg gemeldet. Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Nachmittag. Pia Heinemann Ressortleiterin Wissen |
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MEINE WELTPLUS-EMPFEHLUNGEN FÜR SIE |
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| WIE UNSERE NACHBARN DEN LOCKDOWN BEENDETEN | Die Schweiz hat höhere Infektionszahlen als Deutschland und öffnet dennoch nach nur sechs Wochen wieder Geschäfte. Zumindest in zwei wichtigen Aspekten ist Bern damit erfolgreich. |
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| WARUM SO VIELE IMPFDOSEN UNGENUTZT BLEIBEN | Wochenlang fehlte es in Deutschland an Impfstoff, jetzt bleiben Hunderttausende Dosen des AstraZeneca-Vakzins ungenutzt liegen. Warum? |
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| ÖFFENTLICH-RECHTLICHER RUNDFUNK |
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| UNIONSPOLITIKER WOLLEN FUSION VON ARD UND ZDF | Die Mittelstandsvereinigung der Union legt ein weitgehendes Reformkonzept für die Öffentlich-Rechtlichen vor. Diese sollen weniger Unterhaltung anbieten – und grundsätzlich werbefrei sein. |
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