Meldungen Comdirect vor Integrationsgesprächen mit Gewinnsprung Die Commerzbank-Tochter Comdirect hat im vergangenen Jahr dank eines Sondererlöses aus dem Verkauf des Finanzdienstleisters ebase einen Rekordgewinn verbucht. Das Vorsteuerergebnis stieg auf 190,6 (Vorjahr: 70,7) Millionen Euro. Der Nettogewinn erhöhte sich um 226 Prozent auf 164,1 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen davon profitieren und je Aktie eine um zehn auf 35 Cent erhöhte Dividende erhalten. "2019 war für Comdirect trotz des weiterhin herausfordernden Zinsumfelds ein gutes Geschäftsjahr", sagte Vorstandschefin Frauke Hegemann. Die Commerzbank hatte vergangenen Herbst die Integration ihrer Tochter angekündigt und den Aktionären ein Übernahmeangebot gemacht. Die Gespräche mit dem Mutterkonzern hätten erst zum Jahresanfang offiziell begonnen, es seien noch viele Fragen offen, erklärte Hegemann. Noch unklar sei etwa, wie viele der 1.278 Mitarbeiter ihren Job verlieren würden und welche Standorte vom Stellenabbau betroffen sein werden. "Wir sind zuversichtlich, dass wir ganz viel von dem, was wir in den vergangenen 25 Jahren aufgebaut haben, in das neue Zielbild einbringen", sagte die Vorstandschefin zum Integrationsprozess. EU: Abschaffung von Cent-Münzen noch nicht entschieden Die von der EU-Kommission erwogene Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen hat Kontroversen ausgelöst. Die Folgen einer solchen Regelung müsse noch genau geprüft werden, erklärte die Kommission heute. Noch sei nichts entschieden, betonte Kommissionsvize Maroš Šefčovič in Brüssel. Wichtig seien vor allem einheitliche Regeln für das Ab- und Aufrunden von Preisen im Einzelhandel. Einzelne EU-Staaten hätten solche Rundungsregeln bereits eingeführt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich dagegen ausgesprochen. "Ich bin nicht davon überzeugt, dass es richtig ist, dass wir jetzt unsere kleinen Cent-Münzen abschaffen", sagte er heute in Berlin. Er glaube, "dass es immer möglich sein muss, dass man sein Geld vernünftig ausgeben kann, und dass, wenn es kleine Preise gibt, man auch mit kleinen Geldmünzen bezahlen können soll." Die EU-Kommission hatte in einem wenige Tage alten Entwurf für ihr Arbeitsprogramm geschrieben, Ziel geplanter neuer Rundungsregeln sei "die Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen". In der heute veröffentlichten Endfassung ist allerdings nur noch die Rede von einer "Evaluation der Nutzung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen" mit der "Möglichkeit, gemeinsame Rundungsregeln einzuführen". EZB: Kreditvergabe im Euroraum wächst weniger stark Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich zum Jahresende angesichts der Konjunkturschwäche verringert. Im Dezember reichten die Geldhäuser zwar 3,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) heute mitteilte. Im November hatte der Anstieg jedoch noch bei 3,4 Prozent gelegen und im Oktober bei 3,8 Prozent. Dagegen weitete sich die Kreditvergabe an die privaten Haushalte im Dezember um 3,7 Prozent aus. Das ist der stärkste Zuwachs seit elf Jahren. Die breit gefasste Geldmenge M3 nahm im Dezember lediglich um 5,0 Prozent zu. Analysten hatten ein Plus von 5,5 Prozent erwartet. Bankenplatz Frankfurt profitiert vom Brexit Frankfurt gehört einer Studie der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zufolge als Bankenplatz zu den Gewinnern des EU-Austritts Großbritanniens, der an diesem Freitag vollzogen werden soll. Mehr als 30 ausländische Banken hätten sich bei ihrer Standortwahl zugunsten der Main-Metropole entschieden, sagte Helaba-Analystin Ulrike Bischoff der Nachrichtenagentur Reuters. "Da kann kein anderer Bankenplatz mithalten." Wegen des Brexit dürften in der Frankfurter Finanzszene bis Ende 2021 etwa 3.500 neue Stellen entstehen, erklärte die Expertin. Finanzhäuser, die bislang von London aus ihre Geschäfte tätigten, müssen wegen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) auch mit einem Standort im EU-Raum vertreten sein, um in der Gemeinschaft ihre Dienstleistungen anbieten zu können. Santander übertrifft Erwartungen der Analysten Die spanische Großbank Santander hat ihren Nettogewinn im vierten Quartal um 35 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Analysten hatten mit 2,5 Milliarden Euro gerechnet. Gründe für den Anstieg seien unter anderem das gute Geschäft in Brasilien und Kapitalgewinne, teilte Santander mit. Zudem sei ein Einmalertrag von 711 Millionen Euro enthalten, der im Wesentlichen aus einer Vereinbarung mit Crédit Agricole im Vermögensverwaltungsgeschäft resultierte. Der Nettogewinn für das gesamte Jahr fiel um 16,6 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. SEB steigert Quartalsergebnis Die schwedische Bank SEB hat im Schlussquartal 2019 mehr verdient als von Analysten erwartet. Das Nettoergebnis stieg auf 5,8 Milliarden Kronen (547 Millionen Euro) nach 4,6 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum, wie das Geldhaus heute mitteilte. Vorstandschef Johan Torgeby begründete den Anstieg unter anderem mit Zuwächsen im Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft. Voraussichtlich im April seien erste Resultate der laufenden Geldwäsche-Untersuchungen durch die Finanzaufsicht zu erwarten, sagte Torgeby. Ermittler hatten Schwachstellen in den internen Kontrollsystemen in baltischen SEB-Filialen gefunden. Auf die Bank könnten wegen Verstößen gegen Geldwäsche-Vorschriften Geldbußen zukommen. Sparkassen wollen weniger Veröffentlichungspflichten Der Sparkassenverband verlangt vom Finanzministerium eine stärkere Entlastung bei Veröffentlichungspflichten. Der bisherige Referentenentwurf zur Umsetzung des EU-Bankenpakets von Mitte 2019 in nationales Recht sei hier noch nicht mutig genug, sagte Karl-Peter Schackmann-Fallis, geschäftsführender Vorstand im Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Administrative Belastungen müssten wegfallen, wann immer dies möglich sei. Das betreffe auch rein nationale Informationspflichten. |