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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 04.06.2020 | Vereinzelt Schauer und Gewitter bei max. 27°C. | ||
+ Bundesliga-Klubs denken über Spiele mit Zuschauern nach + Große Koalition senkt Mehrwertsteuer und zahlt Kinderbonus + Flughafen Tegel soll jetzt am 8. November schließen + |
von Robert Ide |
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Taktlos war die als Club-Demo getarnte Schlauchboot-Party auf dem Landwehrkanal; der Ärger darüber schwappt jetzt in die Bundespolitik. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte mit einer Erkenntnis, die Berlin in seiner gerne berauschten Seele heftige Kopfschmerzen bereiten dürfte: „Beim Feiern verbreitet sich das Virus besonders leicht.“ Schwer zu verstehen ist, warum der Rave mit 400 roten Gummibooten unbedingt vor dem Urban-Krankenhaus reinknallen musste, in dem Patienten und Pfleger um Leben kämpfen. „Die Leute brauchen Ruhe“, schreibt der Intensivpfleger Ricardo Lange in seiner wöchentlichen Tagesspiegel-Kolumne. „Schon ganz ohne Corona und die möglichen Folgen dieses Raves frage ich mich: Kann man unsere Arbeit noch deutlicher verhöhnen?“ Auf der anderen Seite des Ufers kämpft auch Berlins legendäre Clubkultur ums Überleben. „Natürlich war die Demo auf diese Art keine so gute Idee“, sagt Heide Rade, in Berlins Clubs bekannt als DJane Clärchen, am Checkpoint-Telefon. „Aber in den Clubs brodelt es, weil viele nicht wissen, was aus ihnen werden soll.“ Natürlich gehe Gesundheit vor, „aber auch wir brauchen irgendwann in diesem Jahr einen kleinen Hoffnungsschimmer“. Rabe selbst hatte schon vor der Corona-Krise mit der vorläufigen Schließung von Clärchens Ballhaus in Mitte zu kämpfen; nach dem Umzug mit Combo ins Ballhaus Berlin hangelt sich die Soloselbstständige nun mit Zuschüssen, dem Ersparten und der Hoffnung auf vielleicht kleinere Tanzevents im Herbst durch. Insgeheim wünscht sie sich die Wiederauferstehung des alten Berlins ohne Sperrstunde und sonstige Sperrigkeiten, „so richtig dran glauben kann ich aber nicht“. Als DJane in Berlin hatte sie sich eigentlich in einem krisensicheren Job gewähnt: „Tanzen geht hier eigentlich immer.“ Nun liegen die Träume fahl auf dem Pflaster der hochgeklappten Bürgersteige. | |||||
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Auch bei der anderen Union Berlin, der Jungen Union, spielen sie plötzlich auf das entgegengesetzte Tor. Der Landesvorstand beschloss kurz vor Pfingsten eine neue, für die CDU fast schon revolutionäre Verkehrswende: den Umstieg auf mehr Nah-, Fuß- und Radverkehr bis hinein in die glatt geteerten Schichten des Berliner Speckgürtels. „Ziel ist es, die Berliner von anderen Verkehrsmitteln als dem Auto zu überzeugen“, heißt es in dem Beschluss, der am Sonnabend vom digitalen CDU-Parteitag beraten werden soll. „Die autogerechte Stadt fordert in der Union schon lange keiner mehr“, glaubt JU-Landeschef Christopher Lawniczak sagen zu können. „Berlin wird in zehn Jahren knapp vier Millionen Einwohner zählen. Wenn jeder Einzelne mit dem Auto zur Arbeit fährt, erwartet uns ein großes Chaos.“ Mal sehen, wie lange diese Erkenntnis im politischen Stau stecken bleibt. Dazu diese aktuelle Meldung aus der betonharten Realität des Berliner Straßenverkehrs: In der Petersburger Straße im Friedrichshain wurde am Mittwochmittag eine Radfahrerin von einem rechts abbiegenden Betonmischer überrollt; die 62-Jährige erlag ihren Verletzungen. Hinten trägt der Laster das Schild „Gefahrenbereich – Vorsicht beim Rechtsabbiegen des Fahrzeugs“. | |||||
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Schlimmer Verdacht am späten Abend: Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals dreijährigen britischen Mädchens Madeleine Beth McCann vor 13 Jahren aus einer Appartementanlage in Portugal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig nun gegen einen 43 Jahre alten Deutschen wegen des Verdachts des Mordes. Laut Staatsanwaltschaft und Bundeskriminalamt handelt es sich bei dem Mann um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter, der auch wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden ist. Die Entführung des bald weltweit „Maddie“ genannten Mädchens hatte Entsetzen und bei Scotland Yard die größte Polizeioperation der Geschichte ausgelöst. Zwischenzeitlich waren auch die Eltern, die sich mit dramatischen Apellen an die Öffentlichkeit gewandt hatten, selbst unter Verdacht geraten. Nun ließen sie verlauten: „Wir werden niemals die Hoffnung aufgeben, Madeleine lebend zu finden, aber was auch immer herauskommen sollte, wir müssen es wissen, weil wir Frieden finden müssen.“ | |||||
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Schweres Paket am späten Abend: Die Große Koalition hat sich nach zähen Verhandlungen in der Nacht auf ein 130 Milliarden Euro teures Konjunkturprogramm geeinigt, mit Finanzhilfen für Kitas, Künstliche-Intelligenz-Firmen und Kein-Benzin-Autos. Überraschend verabredeten Union und SPD auch noch „mutig, aber nicht tollkühn“ (Bayerns Ministerpräsident Markus Söder) die Absenkung der Mehrwertsteuer zwischen Juli und Silvester von derzeit 19 auf dann 16 Prozent sowie ermäßigt von 7 auf 5 Prozent. Die Einsparungen davon dürften allerdings vor allem die Händler verballern. Außerdem wird Eltern ein Kinderbonus von einmalig 300 Euro pro Kind ausgezahlt. Und damit gebar die Krise auch noch ein Köpfchengeld. | |||||
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is ufs lut streiten möchte sich niem nd um d s, w s jeder zum Le en r ucht: lut. Denn uch ußerh l der P ndemie r ucht lle sie en Sekunden ein Mensch in Deutschl nd eine lutkonserve. Trotz dieser oft le ens edrohlichen L ge verlieren die lutspendedienste jedes J hr 100.000 Spender. Gen uso viele sucht nun d s Rote Kreuz mit der K mp gne #missingtype. D mit jeder merkt, w s uns ohne gegenseitige Hilfe fehlt, fehlen ei der ktion die kürzungen der lutgruppen A und B. Wie in diesem rtikel uch. F lls Sie Ihr A oder B spenden wollen (gerne uch eine 0), d nn melden Sie sich itte hier. D mit wir niem nden vermissen müssen, den wir hätten retten können. | |||||
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Einmal Tegel und zurück: Berlin kann Flughäfen weder öffnen noch schließen – und ausgeschlossen ist hier auch über den Wolken nichts. Deshalb bleibt Tegel erst mal das, was Schönefeld schon lange ist: nicht ganz fertig zum Abflug. Noch bis zum 8. November dürfen nicht nur westalgische Nostalgiker mitten in der Stadt landen; für ein vorzeitiges TXL-Aus schon fast morgen kam gestern der Garaus – pünktlich am achten Nicht-Geburtstag des BER. Trösten wir uns heute zum Start der letzten Tegel-Schneise mit den Worten von Google-Rezensent Nicolas Langer: „Klein aber fein. Hätte mir irgendwie mehr von einem Flughafen der Hauptstadt erwartet.“ Wir ehrlich gesagt nicht mehr. | |||||
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