Meldungen Deutsche Geldhäuser zahlen 2,4 Milliarden Euro Strafzinsen Die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) für kurzfristige Einlagen der Geldhäuser haben deutsche Institute mit einer Milliardensumme belastet. Zwischen Mitte Dezember 2018 und Mitte Dezember 2019 mussten die Banken und Sparkassen 2,4 Milliarden Zinsen zahlen, wie am Wochenende mit Bezug auf Daten der Deutschen Bundesbank berichtet wurde. Einige Institute geben diese Belastung in Form von Verwahrentgelten an bestimmte Kunden weiter. Laut eines Berichts prüft das Bundesfinanzministerium zurzeit deren Rechtmäßigkeit. EU-Finanzdienstleister zieht es nach London Großbritannien erwartet nach dem Brexit einen Ansturm von Unternehmen der Finanzbranche aus der EU. Mehr als 1.000 Finanzdienstleister wollen ein Büro im Vereinigten Königreich eröffnen, um auch nach dem EU-Austritt ihre Kunden dort weiter betreuen zu können. Das wurde heute unter Berufung auf das Beratungsunternehmen Bovill berichtet. In einem ersten Schritt hätten Banken, Asset Manager, Zahlungsdienstleister und Versicherer eine Übergangserlaubnis beantragt, um in Großbritannien weiterhin tätig sein zu können, hieß es. Allein aus Deutschland waren es dem Bericht zufolge 149 Firmen, hinzu kommen unter anderem 228 aus Irland, 170 aus Frankreich und 165 aus Zypern. Im Gegenzug hätten bislang mehr als 300 britische Unternehmen Niederlassungen in der EU gegründet. IWF: Weltweites Wachstum steigt im Vergleich zu 2019 Nach 2,9 Prozent im vergangenen Jahr könnte die Weltwirtschaft 2020 um 3,3 Prozent wachsen. Das gab der Internationale Währungsfonds (IWF) heute im Vorfeld des morgen beginnenden Weltwirtschaftsforums in Davos bekannt. Unter anderem sorgen eine weiterhin lockere Geldpolitik, eine teilweise Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China und nachlassende Sorgen vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU für Rückenwind, hieß es im Konjunkturausblick. Für Deutschland erwarten die Experten 2020 ein Plus von 1,1 Prozent und 1,4 Prozent im kommenden Jahr. Nach dem Brexit: Woran ein Handelsabkommen scheitern könnte Die EU will verhindern, dass Großbritannien europäische Standards künftig unterbietet, um Wettbewerbsvorteile zu bekommen. Das ist laut eines Medienberichts von heute der wichtigste Punkt in den anstehenden Verhandlungen über ein Handelsabkommen. Großbritannien werde sich wahrscheinlich aggressiv dagegen wehren, hieß es, da Premierminister Boris Johnson im Wahlkampf versprochen habe, das Land werde frei von EU-Regeln sein. Mit Blick auf den EU-Zugang der britischen Finanzbranche wollen beide Seiten bis Juli die etwa 40 Entscheidungen zur notwendigen Äquivalenz britischer Regeln treffen. Euro-Finanzminister beraten Reform der Währungsunion Die Finanzminister der Eurozone sind heute Nachmittag zu einem Treffen in Brüssel zusammengekommen. Als Themen stehen die Vollendung der Bankenunion sowie eine Stärkung des Euro-Rettungsfonds ESM auf der Agenda. Bundesfinanzminister Olaf Scholz will zudem mit Kollegen aus neun Ländern über die Einführung der Finanztransaktionssteuer sprechen. Cum-Ex: Anklagen gegen Ex-Mitarbeiter der Maple Bank Im Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Geschäften hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main sieben Personen wegen schwerer Steuerhinterziehung angeklagt. Das bestätigte heute die Behörde. Beschuldigt sind ein Steuerberater sowie sechs frühere Mitarbeiter der insolventen Maple Bank. Durch das Geldhaus soll ein Steuerschaden in Höhe von knapp 389 Millionen Euro entstanden sein. JPMorgan erweitert Standort Paris Bei der US-Großbank JPMorgan werden in den kommenden Jahren bis zu 450 Mitarbeiter wegen des Brexit von London nach Paris wechseln. Wie heute berichtet wurde, erwirbt das Geldhaus deshalb ein neues Gebäude in der französischen Hauptstadt. Der Umzug einiger Angestellter aus London nach Paris werde dazu beitragen, die französische Hauptstadt zum zweitgrößten Sitz des Geldhauses in Europa zu befördern, teilte die Bank mit. Zurzeit arbeiten 260 Menschen für JPMorgan an der Seine, in London sind es rund 10.000. Neon streicht Gebühren für Kartennutzung im Ausland Die Schweizer Banking-App Neon verzichtet bei Auslandszahlungen per Karte auf Wechselkursaufschläge und weitere Entgelte. Das gab das Unternehmen heute bekannt. Künftig würden Transaktionen zum Mastercard-Referenzkurs abgerechnet. Neon verfolgt das Ziel, bis 2021 der größte Schweizer Anbieter für Smartphone-basierte Kontomodelle zu werden. Bislang verzeichnet die Banking-App 10.000 Kunden in der Schweiz. Deutschland ist Innovationsweltmeister Nach sechs Jahren an der Spitze ist Südkorea im Innovationsindex von Bloomberg auf Platz zwei zurückgefallen. Deutschland konnte sich hingegen an die Spitze setzen, wie am Wochenende berichtet wurde. "Das verarbeitende Gewerbe ist nach wie vor sehr wettbewerbsfähig und eine Quelle für Innovationen", sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland. "Deutschlands Leistung bei solchen Indikatoren ist immer noch stark und viel besser als die jüngste Konjunkturschwäche vermuten lässt." Für den im achten Jahr erscheinenden Index wurden Dutzende Kriterien ausgewertet, darunter die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die Produktionskapazität und die Konzentration von Hightech-Börsenunternehmen. Neue Typologie der Bankkunden Die Meinungsforscher von YouGov haben sechs Profile definiert, nach denen sich die Bankkunden des Jahres 2020 einteilen lassen. Laut eines Medienberichts von heute stellen die "Digitalen Finanzexperten" mit 21 Prozent den größten Anteil. Auf Platz 2 kommen mit 20 Prozent die "Ängstlichen Onliner". Es folgen die "Sorglosen Konsumfreudigen" (18 Prozent) und die "Traditionellen Finanzexperten" (17 Prozent). 15 Prozent sind "Argwöhnische Offliner"und 9 Prozent gehören zu den "Digitalen Enthusiasten". BIZ warnt vor Folgen des Klimawandels Der Klimawandel hat das Potenzial, das weltweite Finanzsystem zu erschüttern. Das geht aus einem heute veröffentlichten Buch der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hervor. Luiz Awazu Pereira Da Silva, einer der Hauptautoren, sagte bei der Buchvorstellung, dass der Klimawandel der Auslöser der nächsten Finanzkrise sein könnte. Im Gegensatz zur jüngsten Erschütterung könnten die Zentralbanken dann nicht die Welt retten. |