in unseren Briefkasten schaue ich nur sehr unregelmäßig. Meist liegen da Werbebriefe drin, die sich Dialogpost nennen, während ich keinerlei Gesprächsbedarf habe. Thea Schneider (40, Name geändert) aus Eimsbüttel konnte ihre Post kurz vor Pfingsten gar nicht ignorieren, selbst wenn sie es gewollt hätte. Der Kasten war nicht nur randvoll, er quoll förmlich über. „Als wäre ich monatelang nicht zu Hause gewesen“, sagt sie. Darin: Dutzende Briefe von der Arbeitsagentur, alle mit demselben Wortlaut. Am nächsten Tag das gleiche Spiel, wieder platzte der Briefkasten aus allen Nähten. 206 Briefe gingen insgesamt an Schneider, alle mit demselben Wortlaut. War die Nachricht etwa so dringlich? Nein, sagt die Arbeitsagentur. Bei der Papierflut handele es sich um einen bedauerlichen Fehler – den keiner so recht versteht (M+). „Es tut uns wahnsinnig leid“, so eine Sprecherin der Agentur. „Wir möchten unsere Kunden nicht erschrecken.“ Schneider nimmt die Sache mit Humor – und in ihrem Briefkasten herrscht wieder Ruhe.
Ich wünsche Ihnen einen schreckfreien Donnerstag!
Eva Jost
Digitalchefin
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