zur Arbeit eines Journalisten gehört auch zu schauen, was Kolleginnen und Kollegen so schreiben. Informiert sein ist, neben einer gehörigen Portion Neugierde erste Bürgerpflicht. Und Bürgerinnenpflicht selbstverständlich auch. Die Kollegen der Schweizer PferdeWoche haben sich in ihrer Zeitung auch des Themas Barren/Touchieren angenommen. Dabei wird unter anderem eine Tierärztin zitiert, die sagt: „Wegschauen ist wie Jasagen”. Ein guter Satz! Zugegeben, er ist recht vielseitig verwendbar. An seiner Wahrheit ändert das nichts. Er gilt für vieles: Das eindeutig lahme Pferd, das seinen Besitzer hinkend Abend für Abend durch die Halle trägt genauso wie das Pony, an dem pubertäre Autoritätsspielchen ausgelebt werden oder Junghengste, deren verkrampfte Gewaltsätze via WhatsApp die Runde machen. Wegschauen ist da einfach. Ein „nein” wäre angesagt. Oder noch besser eine Frage, eine Diskussion. Denn schwarz/weiß, ja/nein alleine bringt uns auch nicht weiter. Wohl aber ein Gespräch. In diesem Sinne wünsche ich uns den Mut hinzuschauen. |