Comdirect: Gewinneinbruch, aber viele Neukunden Die Commerzbank-Tochter Comdirect hat im ersten Quartal wegen der niedrigen Handelsaktivität an den Börsen und gestiegener Investitionen einen Gewinneinbruch verbucht. Der Gewinn sei in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 14,4 Millionen Euro gesunken, teilte das Institut heute in Quickborn mit. Das Vorsteuerergebnis der Gruppe erreichte 18,1 Millionen Euro nach 29,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Mit 84.000 Neukunden in einem Vierteljahr sei dies eines der stärksten Quartale in der Unternehmensgeschichte gewesen, zeigte sich Comdirect-Chef Arno Walter dennoch zufrieden. Im vergangenen Jahr hatte die Online-Bank ihre Kundenzahl um 236.000 auf etwas mehr als 2,5 Millionen gesteigert und war damit doppelt so schnell gewachsen wie im Vorjahr. Danske Bank hat schwer am Geldwäsche-Skandal zu tragen Die von einem Geldwäsche-Skandal belastete Danske Bank hat für das erste Quartal beim Vorsteuergewinn einen Einbruch um 35 Prozent auf 4 Milliarden Dänische Kronen (537 Millionen Euro) ausgewiesen. Die Untersuchung des Falls und der Vertrauensverlust, den es auszugleichen gelte, verursachten erhebliche Kosten, erklärte Interims-Chef Jesper Nielsen heute. Der Zinsüberschuss werde angesichts der erschwerten Bedingungen in diesem Jahr voraussichtlich unter dem des Vorjahres liegen. Im vergangenen Jahr war aufgedeckt worden, dass über die Danske-Filiale in Estland in den Jahren 2007 bis 2015 verdächtige Zahlungen in Höhe von 200 Milliarden Euro abgewickelt worden sind. Der Aktienkurs der größten dänischen Bank verlor heute im Tagesverlauf mehr als 6 Prozent. Großbank Santander mit Gewinnrückgang Die spanische Großbank Santander hat im ersten Quartal wegen höherer Steuern und Belastungen aus dem Verkauf von Immobilien sowie Filialschließungen in Großbritannien und Polen weniger Gewinn verbucht. Der Überschuss sei um 10 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gesunken, teilte Europas nach Börsenwert größtes Geldhaus heute mit. Licht und Schatten gab es im operativen Geschäft: Während der Gewinn in Brasilien, Mexiko und den USA stieg, verdiente das Institut in Großbritannien und im Heimatmarkt weniger. Insgesamt stagnierte der Vorsteuergewinn aus dem laufenden Geschäft bei knapp 3,7 Milliarden Euro. Künftig will sich der Konzern noch stärker auf Schwellenländer konzentrieren und Kosten in einigen Ländern wie Großbritannien und Polen verringern. Trump und seine Kinder klagen gegen die Deutsche Bank Im Streit um die Veröffentlichung seiner Finanzgeschäfte hat US-Präsident Donald Trump zusammen mit seinen Kindern Donald Jr., Eric und Ivanka sowie sieben seiner Firmen eine Unterlassungsklage gegen die Deutsche Bank und das Finanzhaus Capital One eingereicht. Die Geldhäuser sollen zwei Komitees des US-Kongresses Details zu Trumps Finanzen offenlegen, was der US-Präsident laut Medienberichten verhindern will. Ähnliche Klagen liegen bereits gegen eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie das Aufsichtskomitee des Repräsentantenhauses vor. Die Deutsche Bank teilte dazu heute mit: "Wir werden weiterhin alle offiziellen Untersuchungen mit adäquaten Informationen unsererseits unterstützen." Eine gerichtliche Anordnung bezüglich solcher Ermittlungen werde befolgt. Neben der Deutschen Bank wurden auch JPMorgan Chase, die Bank of America und die Citigroup vom Kongress aufgefordert, Unterlagen mit Verbindungen zum Trump-Clan zu übermitteln. Nach Darstellung der Anwälte der Familie Trump verfolgten die Anträge das Ziel, den Präsidenten "zu belästigen und jeden Aspekt seiner persönlichen Finanzen, seiner Geschäfte sowie private Informationen über ihn und seine Familie zu durchwühlen und nach jeglichem Material zu durchforsten, das benutzt werden könnte, um ihm politisch zu schaden", zitierte CNN aus der Klage, die bei einem Gericht in New York eingereicht wurde. Standard Chartered steigert Vorsteuergewinn kräftig Die britische Großbank Standard Chartered hat den Vorsteuergewinn im ersten Quartal um 10 Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar (1,23 Milliarden Euro) gesteigert. Das teilte der Konzern mit, der sich vor allem auf das Geschäft in Asien, Afrika und den Nahen Osten fokussiert. Auch Kostensenkungen hätten zum Ergebnis beigetragen. Der Nettogewinn legte wegen höherer Steuern und Aufwendungen für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten um lediglich 2 Prozent auf 818 Millionen Dollar zu. Die Bank will sich von Randbereichen trennen und die Ausgaben weiter drücken. Zugleich kündigte Standard Chartered ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu einer Milliarde Dollar an. Griechische Banken wollen vermehrt Altlasten abbauen Die griechische Wirtschaft wächst zwar nach langen Rezessionsjahren wieder, die Banken des Eurolandes haben aber noch schwer an Problemkrediten aus der Finanzkrise zu tragen. Nach Medieninformationen ist fast die Hälfte aller Darlehen notleidend oder akut ausfallgefährdet. Zudem kämpfen die Geldhäuser gegen hohe Kosten. Die Institute wollen deshalb vermehrt Zweigstellen schließen und die Zahl der Mitarbeiter weiter abbauen. Existenziell notwendig ist die Reduzierung der notleidenden Forderungen (NPE). Nach Angaben der Bank von Griechenland belief sich die Summe der NPE Ende 2018 auf fast 82 Milliarden Euro. Die Quote der notleidenden Forderungen lag damit bei 45,4 Prozent aller ausgereichten Darlehen. Bis Ende 2021 wollen die Institute mit Abschreibungen, Verbriefungen und Auslagerungen in Zweckgesellschaften die Summe der Problemkredite auf 26,5 Milliarden Euro verringern. Damit würde die NPE-Quote unter 20 Prozent fallen. Finnland legt strengere Regeln für virtuelle Währungsanbieter fest In Finnland dürfen Kryptowährungsanbieter, die gegen gesetzliche Anforderungen verstoßen, ihre Geschäftstätigkeit nicht fortsetzen. Außerdem werden sie mit einer Geldstrafe belegt. Ab dem 1. Mai gelten neue Regeln der finnischen Finanzmarktaufsicht, die den Umgang mit Kryptowährungen auf entsprechenden Handelsplätzen regeln sollen. Bei der Financial Supervisory Authority (FIN-FSA) müssen sich künftig Bitcoin-Börsen, Wallet-Anbieter und andere Herausgeber von Kryptowährungen registrieren lassen. Die Aufsichtsbehörde will für mehr Sicherheit sorgen, indem sie u.a. die Verlässlichkeit des Anbieters, die Absicherung der Kundengelder sowie die Übereinstimmung mit Antigeldwäsche- und Antiterror-Richtlinien überprüft. Wirtschaft im Euroraum wächst überraschend deutlich In der Eurozone hat sich das Wirtschaftswachstum unerwartet kräftig beschleunigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt Eurostat heute mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg von 0,2 Prozent im Schlussquartal 2018. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal wuchs die Wirtschaft in den 19 Ländern mit der Gemeinschaftswährung im ersten Quartal um 1,2 Prozent. Hier war ein Anstieg von 1,1 Prozent erwartet worden. Nach weiteren Angaben von Eurostat ist auch die Arbeitslosenquote in den Euroländern erneut gesunken. Im März betrug sie 7,7 Prozent, das war der niedrigste Stand seit September 2008. Im Februar hatte sie noch bei 7,8 Prozent gelegen. In den 28 Ländern der Europäischen Union (EU) fiel die Quote mit 6,4 Prozent sogar auf den tiefsten Stand seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 2000. Inflationsrate in Deutschland steigt im April auf 2 Prozent Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im April wegen höherer Energie- und Reisekosten deutlicher als erwartet erhöht. Die Inflationsrate stieg auf 2,0 Prozent, im März hatte sie noch bei 1,3 Prozent gelegen, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Das ist der höchste Stand seit rund einem halben Jahr. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Eurozone mittelfristig einen Wert von knapp 2 Prozent an. |