die Karriere von Boris Johnson ist in der deutschen Politik schwer vorstellbar. Er wirkt wie ein lebender âBertieâ Wooster, die Karikatur eines Adligen in den Büchern von P.G. Wodehouse. Sein Parteifreund und Rivale Michael Gove hat einmal über Johnson gesagt, dieser sei wie ein Kind in einem Krippenspiel. Wenn er spricht, verliere er sich in wirren Sätzen, doch man könne ihm nicht böse sein. Jetzt schickt sich Johnson an, Premierminister in GroÃbritannien zu werden. Und ist für viele ein Hoffnungsträger, auch für die, die ihn eigentlich hassen müssten, schreibt Tessa Szyszkowitz. Alles das, was Johnson nicht hat, verkörpert in Deutschland Jürgen Habermas. Der vielleicht berühmteste Philosoph der Gegenwart ist ein moralisch zutiefst ernsthafter Mensch. Peter Strasser würdigt ihn kritisch zu seinem 90. Geburtstag. Ob sich Habermas hierzulande mittlerweile fremd fühlt? In Deutschland komme man sich mittlerweile vor wie bei Alice im Wunderland., schreibt Alexander Grau. Oft habe man das Gefühl, man sei soeben in den riesigen Bau eines weiÃen Kaninchens gestolpert, der in Wirklichkeit natürlich nur ein ganz kleiner winziger Bau ist und in dem auch sonst alle Gesetze des Denkens, der Empirie und der Sprache weitgehend auÃer Kraft gesetzt sind. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |