Eine Mitteilung von Tesla an die US-Börsenaufsicht SEC katapultierte den Bitcoin (BTC) am vergangenen Montag auf ein neues Allzeithoch: Am Ende stand ein Kursplus von mehr als 25% auf über 48.000 US-Dollar zu Buche. Es wurde bekannt, dass der US-Elektroauto-Hersteller unter Elon Musk mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar in die Krypto-Währung investiert hat. Aus einer neuen Unternehmens-Richtlinie geht hervor, dass Tesla seine liquiden Mittel teils in alternative Finanz-Anlagen investieren will – darunter etwa in digitale Währungen, aber auch in Gold. Tesla will darüber hinaus in Zukunft Bitcoin (BTC) als Zahlungsmittel akzeptieren. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob nun womöglich andere Unternehmen nachziehen und welchen Einfluss der Einstieg auf die Krypto-Ökonomie haben könnte. Genialer Marketing-Schachzug oder Game-Changer für Bitcoin? Sicherlich geschah Teslas Bitcoin-Engagement nicht ganz zufällig: Immerhin hatten Musks Twitter-Kapriolen bei den meisten regulierten Assets womöglich bereits die Aufsichts-Behörden auf den Plan gerufen. Der Bitcoin-Hashtag in Elon Musks Twitter-Profil vor gut 2 Wochen, gilt als Auslöser für einen zwischenzeitlichen Preis-Anstieg von Bitcoin (BTC) um knapp 20%. Dass dies als Bestätigung für den Einstieg Teslas zu verstehen war, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Die Größenordnung des Investments und die zukünftige Bitcoin-Akzeptanz lässt jedoch weniger auf eine reine PR-Maßnahme, als auf eine langfristigere Strategie schließen: Die aktuelle Geld-Politik macht sich auch bei vielen Unternehmen bemerkbar. Firmen mit einem hohen Anteil an liquiden Mitteln in staatlichen Währungen suchen nach neuen Investitions-Möglichkeiten. Ein kleiner Teil davon könnte potenziell in Krypto-Währungen – allen voran in Bitcoin (BTC) – fließen. Angesichts der Schwankungsbreite ist das aber nur für Unternehmen geeignet, die dieses Risiko für ihre Bilanz in Kauf nehmen wollen. Apple als Bitcoin-Kaufkandidat? Nachdem MicroStrategy und Tesla den ersten Schritt gemacht haben, werden nun vor allem andere große amerikanische Tech-Firmen als mögliche Bitcoin-Käufer gehandelt. Viele von ihnen verfügen über große Cash-Bestände. Eines der Unternehmen, das beinahe prädestiniert für einen Einstieg in Bitcoin (BTC) erscheint, ist Apple. Quelle: Dazeinfo | Apple Das aktuell wertvollste Unternehmen der Welt hält auch eine der größten Cash-Reserven (siehe Grafik oben), die häufig für Aktien-Rückkäufe genutzt werden. Als Alternative könnte unter anderem Bitcoin (BTC) auf den Plan treten: Bereits ein Umtausch von 1% an Apples liquiden Mitteln in Bitcoin würde Teslas Engagement übersteigen. Für Apple gibt es noch weitere Optionen Es gibt jedoch auch andere Szenarien, wie Apple von Bitcoin (BTC) profitieren könnte, ohne die Krypto-Währung direkt zu kaufen. Ähnlich wie bei PayPal oder bei Facebook, würde es sich für Apple anbieten, Bitcoin in das eigene Bezahl-System zu integrieren. Der Tech-Gigant hat sich in den letzten Jahren mit „Apple Pay“ und Co. verstärkt auf Finanz-Dienstleistungen konzentriert. In diesem Fall könnte auf Apple-Geräten eine Krypto-Geldbörse vorinstalliert werden. Das würde zugleich die Möglichkeit eröffnen, mit Krypto-Währungen für Apple Services zu bezahlen. Eine Analyse der kanadischen Investmentbank RBC Capital Marktes schlägt gar vor, das Unternehmen könnte eine eigene Handelsplattform für Krypto-Währungen einrichten. Vorausgesetzt, der Krypto-Markt würde auf Apple ebenso euphorisch reagieren wie auf Tesla, wären die Kosten für die Entwicklung schnell wieder gedeckt. Keine Frage: Jedes dieser Szenarien wäre ein großer Schritt in Richtung flächendeckender Adoption von Krypto-Währungen – immerhin adressiert Apple mit seinem Ökosystem mehr als 1 Milliarde potenzieller Nutzer. Mit einem Einstieg in digitale Währungen könnte sich das Unternehmen auf einen Schlag große Marktanteile sichern und Synergie-Effekte für sich nutzen. Trotzdem sind alle Überlegungen dahingehend bisher nur Mutmaßungen: Von Apple gibt es dazu (noch) keine öffentlichen Ankündigungen. Ein Engagement in digitale Währungen wäre für eine Firma wie Apple auch ein großer Schritt – der wohl überlegt sein will. Chart: Bitcoin (1-Jahres Kursentwicklung) Quelle: Mein Fazit: Ein Einstieg in Bitcoin (BTC) wird wohl vorerst etwas für risikofreudige Unternehmen bleiben, die zusätzlich über hohe liquide Mittel verfügen. Das Engagement eines Unternehmens wie Tesla ist aber durchaus als ein Meilenstein für die Bitcoin-Adoption zu betrachten – ist es auch Ausdruck eines langsamen Paradigmen-Wechsels, hin zur Eingliederung der Krypto- in die Real-Ökonomie. Es ist gut möglich, dass nun einige Unternehmen darüber nachdenken, Teslas Strategie zu folgen. Apple ist einer der Kandidaten dafür, weitere Kandidaten sind Oracle und Twitter. Wenn der Kurznachrichtendienst Twitter wirklich in den Bitcoin investiert, wäre dies keine große Überraschung, denn auch Twitter wird von Jack Dorsey geführt, der auch Chef von Square ist – der Fintech-Spezialist hat bereits 50 Mio. Dollar in den Bitcoin (BTC) investiert. Dennoch ist erst mal nicht zu vermuten, dass Apple nun denselben Weg wie Tesla gehen wird. Trotzdem ist es möglich, dass sich Apple in Zukunft auf die ein oder andere Weise im Bereich der Krypto-Ökonomie engagieren wird. Bitcoins Ausbruch über das letzte Hoch bei ca. 42.000 US-Dollar ist als positives Signal zu werten: Von charttechnischer Seite ist aktuell noch keine Trendumkehr abzusehen – auch wenn die führende Krypto-Währung etwas überkauft ist. Insofern ist es wahrscheinlich, dass der Bitcoin (BTC) in Kürze die 50.000-US-Dollar-Marke anpeilt und auch überschreiten wird. Anschließend sollten Anleger aufgrund der euphorischen Lage wieder mit einer Konsolidierung rechnen, bzw. auch auf eine deutlichere Markt-Korrektur vorbereitet sein.
Coin der Woche: SparkPoint (SRK) explodiert um 640%! SparkPoint (SRK) war in dieser Woche einer der großen Gewinner. Der SRK Token legte um über 600% zu, nachdem das Krypto-Projekt im jüngsten BitMart-Report als ein vielversprechendes Projekt für 2021 vorgestellt wurde. SparkPoint (SRK) ist eigenen Angaben zufolge die erste Non-Custodial-Wallet auf den Philippinen. Das bedeutet, die Private Keys werden durch Zufall generiert und verbleiben auch beim Nutzer. Dadurch hat der Nutzer aber auch die Verantwortung für die Verwahrung seiner Coins bzw. privaten Schlüssel. SparkPoint (SRK) möchte die finanzielle Inklusion weiter vorantreiben und damit Menschen ins Finanz-System holen, die bislang noch kein Bankkonto hatten. Das SparkPoint-Ökosystem umfasst ferner noch die Spiele-Plattform SparkPlay sowie die Bildungs-Plattform SparkLearn. Abgerundet wird das Ökosystem durch die DeFi-Plattform SparkDeFi, auf der Anleger Krypto-Geld aufnehmen, verleihen und SRK Tokens als Sicherheit hinterlegen können. | Kürzel | Kurs | Marktkapitalisierung | tägl. Handelsvolumen | SRK | 0,01 US-Dollar | 84 Mio. US-Dollar | ca 16 Mio. US-Dollar | Quelle: | Mein Fazit: SparkPoint (SRK) hat ein interessantes Konzept, immerhin nutzt das Projekt 70% seiner Umsätze, um SRK Tokens am offenen Markt zurückzukaufen. Die Rückkäufe finden solange statt, bis die Gesamtzahl an Tokens unter die Marke von 10 Milliarden sinkt. Umsätze generiert das Projekt durch Werbung auf seinen verschiedenen Plattformen, sowie durch den Verkauf von Non-Fungible-Tokens (NFTs). Unter dem Strich ist SparkPoint (SRK) ein Projekt, dass man in 2021 beobachten sollte.
Absturz der Woche: Atari Token (ATRI) verliert mehr als 15%! Die Konsolen-Legende Atari (ATRI) möchte mithilfe seiner Atarichain und eines Tokens nochmal durchstarten. Tatsächlich kletterte der ATRI Token von etwa 5 Cent Anfang Dezember bis auf über 20 Cent, doch zuletzt erfolgten Gewinnmitnahmen, wodurch der Token um mehr als 15% nachgab. Die Spiele-Schmiede Atari (ATRI) hat in 2020 eine neue Mini-Spielekonsole namens Atari VCS vorgestellt, für die zuletzt bereits über 12.000 Vorbestellungen vorlagen. Die Auslieferung der Konsole hat Ende 2020 begonnen. Die Mini-Spielekonsole Atari VCS (Preis je nach Variante: 199 bis 399 US-Dollar) ist de facto ein Linux Computer mit einer TV-freundlichen Benutzeroberfläche für Media-Streaming-Anwendungen wie YouTube und Plex. Spieler sollen über die Atari VCS Hunderte von klassischen Atari-Spielen, aber auch neu konzipierte Games abrufen können. Atari möchte dabei vor allem die Krypto-Community ansprechen, denn Gamer sollen während des Spiels Tokens ausgeben und virtuelle Gegenstände kaufen können. | Kürzel | Kurs | Marktkapitalisierung | tägl. Handelsvolumen | ATRI | 0,15 US-Dollar | 63,5 Mio. US-Dollar | 0,03 Mio. US-Dollar | Quelle: | Mein Fazit: Atari ist zwar eine starke Marke, die in der Spieler-Gemeinde nach wie vor viele Fans hat, doch ob eine Spiele-Konsole unbedingt eine Blockchain und einen eigenen Token benötigt, bleibt dahingestellt. Zudem dürfte das Marktpotenziell auf einige Retro-Spielefans begrenzt sein. Dies zeigt sich auch am bislang niedrigen Handelsvolumen an den wenigen Krypto-Börsen, an denen der Atari Token (ATRI) bislang gehandelt wird. Gerade im Spielebereich dürfte es in meinen Augen derzeit stärkere Krypto-Projekte geben. Interessierte Anleger könnten bei Flow Blockchain von Dapper Labs (FLOW) und auch bei The Sandbox (SAND) besser aufgehoben sein. Die heutige Ausgabe entstand wieder in Zusammenarbeit mit Marlene Marz. Marlene ist Krypto-Profi und studiert Blockchain- und DLT-Technik an der Hochschule Mittweida.
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Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen & ein schönes Wochenende wünscht Dir Dein Alexander Mittermeier Chefredakteur Krypto-Report www.krypto-report.de >> Die nächste Ausgabe erscheint am 20. Februar |