ich habe mich geirrt! Früher hatte ich immer Angst vor meiner großen Schwester. Sie war besser in Latein und sogar besser in Mathe. Lange habe ich aufgrund dieser persönlichen Niederlage geglaubt, dass Mädchen per se das intelligentere Geschlecht seien. Denkste! In unserer Cicero-Bildungsserie klärt die Pädagogin Miriam Stiehler darüber auf, dass es eigentlich umgekehrt ist: Jungen schneiden in MINT-Fächern besser ab als Mädchen und sind häufiger hochbegabt. Doch statt natürliche Geschlechterdifferenzen als gegeben zu akzeptieren, wird der Unterricht lieber „mädchenfreundlicher“ gestaltet – und damit unsachgemäßer, so Stiehler. Jungenfreundlich indes war der gestrige Talk bei Caren Miosga. Die nämlich hat ein Interview mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt – während in Kiew Frauen für die Rückkehr ihrer Männer von der Front demonstrieren. Es ging in dem Interview um echte „Jungssachen“: Männerfreundschaften, Waffen und Donald Trump. Ben Krischke hat den Talk für Sie verfolgt. Im thüringischen Landkreis Saale-Orla hat sich derweil der CDU-Kandidat knapp gegen den AfD-Bewerber durchgesetzt. Sein Sieg wird als Erfolg der Demonstrationen „gegen rechts“ bejubelt. Doch ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die Empörung über die Rechtsaußenpartei hat deren Anhänger stark mobilisiert. Hugo Müller-Vogg über das Allparteien-Bündnis gegen die AfD. Zu einem anderen Thema: Es ist zu befürchten, dass sich nach der nächsten Europa-Wahl kein anderer Spitzenkandidat gegen Ursula von der Leyen durchsetzen wird. Deshalb sollten die Staats- und Regierungschefs sowie das dann neu gewählte EU-Parlament von ihr eine konkrete politische Agenda verlangen. Das zumindest fordert der CDU-Politiker Kurt Joachim Lauk. Denn so wie jetzt darf es seiner Meinung nach mit der EU nicht weitergehen. So wie aktuell zwischen den USA und dem Iran sollte es aber auch nicht weitergehen. Denn hinter dem jüngsten Angriff auf US-Soldaten in Jordanien steckt vermutlich wieder einmal der Iran. Um die Lage zu verstehen, muss man die Ziele des Irans und die der USA in der Region kennen. So wie George Friedman zum Beispiel, der für uns den Showdown in Nahost beobachtet hat. Nahost? Schön und gut, aber was sind eigentlich die Ziele der USA in Europa? Viele Europäer befürchten ja schon, im Fall einer neuen Trump-Präsidentschaft von den USA im Stich gelassen zu werden. Doch stimmt das überhaupt? Es lohnt sich, eine Trump-Rede von 2017 wieder zu lesen. Cicero-Autor Shantanou Patni hat genau das getan. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |