Gartenbrief vom 04.07.2025 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Big and beautiful
Lieber John
Ob das Gesetz dieser Beschreibung entspricht, das Donald Trump gerade durchgesetzt hat, mag man unterschiedlich beurteilen. Big ist es auf jeden Fall.
Auf die USA als Erlebnis trifft aber die Beschreibung noch immer und immer wieder zu, wenigstens für mich. Raum, Platz, Perspektive, Diversität. Auch das Autofahren: Ich fühle mich glücklich und zufrieden wie ein nicht ertappter Sünder, wenn ich ein großes SUV bestelle und dann ruhig und erhaben über die Landschaft rolle. Amerikaner scheinen fast nie vom schlechten Gewissen angekränkelt zu sein, bei uns bestimmt es bald das halbe Leben. Ein weiterer glasklarer Unterschied: Der Verkehr in den USA rollt, die Deutschen rasen. Und die Schweizer: Die stoßen schon an ihre Grenzen, wenn sie einmal richtig Gas gegeben haben. Big and beautiful also.
------------------------------------------------------------------------------------------------ Widerspruch: auch small kann beautiful sein - vor allem beim Preis:------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Pflanzen und vor allem die Pflanzentöpfe in den USA sind größer als bei uns, meist etwa doppelt so groß. Das gilt für die Gartencenter wie auch für die Baumärkte. Und entsprechend sind im Sommer auch die Pflanzen viel schöner; ist ja auch klar, weil sie viel mehr Stresstoleranz geniessen. Wieder Big & beautiful. Was wir alle lernen können: Größere Gefäße sind immer besser. Für uns bei Lubera heißt es auch, dass wir in Zukunft dabei bleiben, Pflanzen in Gartencenter-Grösse zu versenden und auch den Anteil der 15 Liter-Töpfe (wie zum Beispiel unsere großen Solitärheidelbeeren) eher vergrößern. Make pots great again: So einfach und plakativ es klingt, es gilt auch für Deinen Garten und für Deine Terrasse. Big and beautiful, grosse und schöne Beeren. Als ich die Brombeerzüchterin Margaret Worthington in Clarksville AR besuchte, meinte sie ganz zu Beginn so nebenbei, dass Europäer ja nicht unbedingt größere Früchte suchen würden, die Amerikaner aber sehr wohl. Aber für einmal haben die Amis absolut recht: Mehr Fruchtgröße heisst auch mehr Saft, mehr Geschmack, ein volleres Erlebnis, eine bessere Relation Fruchtfleisch vs. Samen etc. Vielleicht, ja vielleicht gibt es wirklich eine Grenze, wenn wir nämlich für eine Riesenbrombeere zwei Bisse bräuchten und am Schluss mit rotschwarzen Fingern dastehen würden. Allerdings meinte Margaret, ihre zweitjüngste Tochter esse problemlos auch die grössten denkbaren Brombeerfrüchte unter einmal. Bei DER Herkunft kein Wunder!
Big and Beautiful: An der University of Arkansas werden seit 50 Jahren Brombeeren gezüchtet und hier, am Ende der Welt, in einem dry county in den Ozark Bergen residiert das weltweit wichtigste Züchtungsprogramm in dieser Obstart. Ich war zum ersten Mal vor gut 25 Jahren in Clarksville (wo die Versuchsstation liegt) und übersehe ca. 30 dieser 50 Jahre Brombeerzüchtung. Ich durfte auch alle drei Züchter in dieser Zeit kennenlernen: den Vorvorgänger Jim Moore, John Clark und jetzt auch die junge Züchterin und Assistenzprofessorin Margaret Worthington. Diese Kontinuität, gepaart mit der dadurch möglich gewordenen Größe, führt dann über die Zeit schon zu einer nicht für möglich gehaltenen Diversität. Grösse schlägt auch in der Züchtung manchmal (nicht immer) in Qualität um. Mein Tag auf der Züchtungsstation öffnete auch mir, der ich selber schon knapp 20 Jahre Brombeeren züchte, manche neuen Perspektiven und ich sehe neue Wege, wie man die Brombeeren und ihre Kultur im Garten verändern könnte. Bei unserem Züchtungsansatz, bei dem im Fokus nicht die einzelne Kultur, sondern die Züchtung von Pflanzen für den Hausgarten steht, ist zwar diese Tiefe und Breite nicht möglich (es sei denn, wir würden mit Margaret enger zusammenarbeiten😉). Aber dank der Arbeit von Jim Moore, John Clark und jetzt Margareth Worthington können auch wir neue Züchtungswege gehen, weil sie die Brombeeren für uns alle dornenlos, aufrecht wachsend, an den diesjährigen Trieben fruchtend (Herbstbrombeeren) und jetzt endlich auch viel, viel süsser gemacht haben. In den nächsten Jahren werden von Margaret, aber auch von uns viele neue Brombeersorten kommen, die fast alle alten Sorten obsolet machen.
Als ich vor ca. 25 Jahren zum ersten Mal in Arkansas war (vielleicht ist es auch schon bald 30 Jahre her), traf ich den gerade in Pension gegangenen ersten Züchter Jim Moore. Nach Gott und der Welt kamen wir schnell auf die Pflanzen zu sprechen. So nebenbei fragte ich auch nach Wegen, wie man Heidelbeeren züchten könnte, die in jedem Boden wachsen. Seine präzise Antwort zeigte einen gangbaren Weg auf (den ich auch nach 25 Jahren nicht weitererzähle…), den ich aber leider nie selber gegangen bin. Aber in einer ganz anderen, weit entfernten Ecke der USA hat ein anderer Pflanzenprofessor 30 Jahre lang genau dieses Ziel verfolgt und nun auch erreicht: Heidelbeeren, die in jedem Boden wachsen. Auch ihn habe ich letzte Woche besucht. Auch Pflanzenzüchtung für Nischenthemen ist in den USA Big & Beautiful. Noch ein letztes Bild zu ‘BIG’, wenn auch nicht unbedingt beautiful, auf jeden Fall aber eindrücklich: Als ich am letzten Sonntag die Ozark Mountains in Arkansas erkundete und glücklich und zufrieden über die Landstrasse rollte, kondensierte die feuchte Suppe (35 °C, absolute Luftfeuchtigkeit) plötzlich und ein riesiges Gewitter fegte über Auto und Landschaft. Eigentlich eher ein schräg aufgehängter Wasservorhang. Plötzlich kam mir auf meiner Spur ein riesiges Pferd entgegen, im gestreckten Galopp aus dem Wasser reitend. Im letzten Moment wechselte das fliegende Pferd auf die Gegenfahrbahn und ich konnte auch den Reiter, einen großen schwarzen Mann, entdecken. Nicht klar, wer mit wem durchbrannte – das Pferd mit dem Mann oder der Mann mit dem Pferd. Das absurde Pferd verschwand schnell im Rückspiegel und ich bog zu einer Sportsbar ab, um ein amerikanisches Dinner allein vor 10 Bildschirmen einzunehmen. Ja, um die letzten Zweifel auszuräumen: Ich bin jetzt wieder zurück und übernehme den Editorial-Job von Willi. Ich frage mich, ob er auch über das fliehende Pferd geschrieben hätte?
herzlich Markus |
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Was macht der Boss, wenn der Sohn schon den Betrieb leitet? Genau, ein bisschen reisen und das Leben geniessen... Da sich Markus ja schon (viel zu lang) im Editorial dazu geäussert hat, machen wir es hier kurz: seht einfach selber...

Das nächste Gartenvideo ist überfällig: Die Roseasy-Rosen von Lubera! Markus Kobelt, Gründer von Lubera, stellt die einzigartigen 'Roseasy'-Rosen vor – gezüchtet von seiner Frau Magda Kobelt. Ihr erfahrt alles über die Idee hinter diesen pflegeleichten, kleinblütigen, oft duftenden Rosen, die sich ideal für Garten, Topf, Balkon und Terrasse eignen. Entdeckt Sorten wie ‘Just’, ‘Married’, ‘Herzlich’ und ‘Willkommen’ und diverse weitere aus der aktuellen Züchtung. Ausserdem zeigt euch Markus, welche spannenden Sorten bald neu ins Sortiment kommen könnten. Von Bodendeckerrose bis Kletterrose überzeugen ‘Roseasy’-Rosen durch Robustheit, Blühfreude und Vielseitigkeit im Schnitt und Wuchs – einfach zu pflegende Rosen mit Blüten über die ganze Saison hinweg.

Habt ihr euch auch schon gefragt, wie die Pflanzen für den Versand per Post richtig verpackt werden? Lubera-Videografin Johanna Dobrusskin wirft mit euch einen Blick hinter die Kulissen und Magda Kobelt, Mitbesitzerin und Verpackungschefin von Lubera erklärt euch, wie die Pflanzen für den Schweizer Versand vorbereitet werden. Zuallererst werden die Pflanzen auf dem gesamten Lubera-Areal zusammengesammelt. Nachdem die bestellten Pflanzen sortiert, gepflegt, zusammengebunden, gegossen und die Töpfe in Plastiksäcke verpackt wurden, kontrolliert sie Magda Kobelt. Sie stellt sicher, dass die Bestellung komplett und die Pflanzen gesund und vital für eure Gärten sind. Danach werden die bestellten grünen Schätze in Kartons verpackt, die auf Paletten vom Lieferanten abgeholt werden. Am Ende der Reise liegt es an euch, die Pakete auspacken und den Pflanzen ein gutes neues Zuhause zu geben.

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Welche Rosen vertragen Trockenheit und Hitze? Sorten, Pflege, Profiwissen Beitrag: Stefanie Lütkemeier
Welche Rosen vertragen Trockenheit und Hitze? Diese Frage hören wir immer häufiger, seit die Sommer heißer und die Regenphasen unzuverlässiger werden. In diesem Beitrag erfährst du, wie Rosen auf Hitze reagieren, welche Rosen Trockenheit gut vertragen und wie du sie optimal pflegst. Das Thema ist spannend und voller unerwarteter Wendungen. Lasst uns zusammen tiefer in die beglückende Welt des hochsommerlichen Rosengartens eintauchen! Rosensorten-Tipps für besonders trockene, heiße Garten haben wir natürlich auch. Ihr könnt diese Rosen im Lubera-Shop kaufen.
Zusammenfassung - Rosen reagieren empfindlich auf Hitze ab ca. 30 °C
Symptome sind eingerollte Blätter, kleine oder ausbleibende Blüten, Farbverlust und Sonnenbrand – besonders bei direkter Mittagssonne und Trockenstress. - Tiefwurzler mit Anpassungspotenzial
Gut etablierte Rosen entwickeln tiefe Wurzeln (bis 1–2 m), mit denen sie sich auch in Trockenphasen eigenständig mit Wasser versorgen können. - Sortenwahl ist entscheidend
Wildrosen (Rosa rugosa, R. glauca), Hulthemia-Hybriden und mit ADR-Abzeichen ausgezeichnete Rosen sind besonders hitze- und trockenheitsverträglich. - Pflege durch angepasstes Gießen und Mulchen
Seltenes, tiefes Gießen (am besten morgens) sowie eine Mulchschicht aus Kompost oder Rindenhumus helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. - Hitzeangepasste Düngung und Standortwahl
In Hitzeperioden auf Dünger verzichten, dafür halbschattige Standorte bevorzugen – besonders bei empfindlichen Blütenfarben oder frisch gepflanzten Rosen. Vor allem keine Pflanzenstärkungsmittel auf das Laub spritzen!
Wie Rosen auf Hitze reagieren Heute sollen die Temperaturen am Lubera-Standort in Bad Zwischenahn auf über 30°C ansteigen. Aus diesem Grund sind wir heute schon um 6:00 Uhr mit der Arbeit gestartet. Wer hier auf dem Baumschulgelände körperlich arbeitet, muss viel trinken, denn er wird mit seinem Schweiß auch viel Wasser verlieren.
Es ist ja überlebenswichtig, dass der menschliche Körper Hitze hauptsächlich durch Schwitzen reguliert. Über die Haut wird Schweiß abgegeben, der beim Verdunsten Kühlung erzeugt. Zusätzlich erweitern sich die Blutgefäße in der Haut, um überschüssige Wärme besser abzugeben. Wie aber machen dass Pflanzen, in unserem Fall die Rosen?
Können Rosen schwitzen? Hier die botanische Antwort: Pflanzen wie Rosen »schwitzen« nicht über Drüsen oder Poren, sondern geben Wasser über winzige Öffnungen in den Blättern ab, sogenannte Spaltöffnungen (Stomata). Dieser Prozess heißt Transpiration.
Dabei passiert Folgendes: Wasser wird aus den Wurzeln aufgenommen und über das Blattgewebe an die Luft abgegeben. Durch die Verdunstung entsteht Verdunstungskälte, die die Pflanze kühlt.
So schützt sich die Rose indirekt vor Überhitzung – ähnlich wie beim Schwitzen.
Was passiert bei Trockenheit durch Hitze? Bei sehr hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung versucht die Rose, durch vermehrte Transpiration die Blätter zu kühlen. Reicht das Wasser im Boden aber nicht aus, schließen sich die Spaltöffnungen, um den Wasserverlust zu begrenzen. Dadurch kommt es zu:
- hängenden oder eingerollten Blättern
- verlangsamtem Wachstum
- eventuell sogar Sonnenbrand auf den Blättern
 Bild: Im urbanen Raum kann das Mikroklima an heißen Sommertagen für Rosen zur Herausforderung werden.
Fazit: Rosen schwitzen nicht… eigentlich Rosen schwitzen nicht im üblichen Sinne. Was sie aber tun, ist dem Schwitzen sehr ähnlich. Sie regulieren ihre Temperatur durch Wasserverdunstung. Dieser pflanzliche Kühlmechanismus ist lebenswichtig. Darum ist eine gute Wasserversorgung deiner Rosen bei Hitze essenziell, besonders bei jungen oder frisch gepflanzten Rosen.
Ab wann ist es einer Rose zu heiß? Für die meisten Gartenrosen gilt:
- Bis etwa 25 °C: optimales Wachstum, volle Photosyntheseleistung
- Ab ca. 30 °C: erste Stressreaktionen wie Blattrollen, geringere Blütenbildung
- Ab 35 °C: deutlicher Trockenstress, schnelles Verblühen, Sonnenbrandgefahr
- Ab 38–40 °C: Blattschäden, Blütenverbrennungen, mögliche Stoffwechselstörung
Die Temperatur allein ist aber nicht entscheidend, Luftfeuchtigkeit, Bodenfeuchte, Sonneneinstrahlung und Wind wirken mit. Eine Rose kann 35 °C im Schatten mit feuchtem Boden gut überstehen, während sie bei 32 °C in praller Sonne und trockenem Boden bereits sichtbar leidet.
Tabelle: Diverse Rosenarten, und wie sie mit Hitze umgehen können
Art / Gruppe
| Hitzetoleranz
| Besonderheiten
| Rosa rugosa
| sehr hoch
| dicke Blätter, tiefe Wurzeln, salzresistent
| Rosa canina
| hoch
| robust, anspruchslos, tief verwurzelt
| Rosa gallica
| mittel
| historisch, kann austrocknen, liebt aber Wärme
| Rosa pimpinellifolia
| hoch
| niedrig wachsend, sehr trockenheitsresistent
| Rosa damascena
| eher niedrig
| hitzeempfindlich, braucht Luftfeuchtigkeit
| Rosa chinensis
| niedrig
| liebt Wärme, aber empfindlich gegenüber Trockenheit und UV-Licht
|
 Bild: Rosa rugosa 'Hansa' – sehr hitzetolerant, salzverträglich, windfest und winterfest zugleich
Die Cuticula – die ‘Sonnencreme’ der Rosen Was schützt das Rosenlaub vor Sonne und Hitze? Rosen besitzen tatsächlich eine natürliche Schutzschicht auf den Blättern, die sie teilweise vor Sonne, Hitze und Austrocknung schützt. Dabei handelt es sich um eine wachsartige Cuticula, die wie eine gute Sonnencreme funktioniert. Diese besteht aus Cutin und eingelagerten Wachsen, die zusammen eine glatte bis leicht glänzende Oberfläche bilden. Ihre Hauptfunktionen sind:
- Reduzierung der Wasserverdunstung
- Schutz vor UV-Strahlung und Überhitzung
- Barriere gegen Krankheitserreger und Schadstoffe
Wie Spritzmittel die Cuticula schädigen können Bei manchen Rosensorten ist diese Wachsschicht gut sichtbar. Die Blätter wirken dann bläulich-grün (wie bei Rosa glauca) oder leicht glänzend.
»Die Kutikula ist die wichtigste Barriere gegen unkontrollierten Wasserverlust aus Blättern, Früchten und anderen Primärteilen höherer Pflanzen…Organische Verbindungen anthropogenen und biogenen Ursprungs können die Kutikulardurchlässigkeit erhöhen.« sagt Markus Riederer von der Universität Würzburg (Riederer, M., & Schreiber, L. (2001). Protecting against water loss: analysis of the barrier properties of plant cuticles. Journal of Experimental Botany, 52(363), 2023–2032).
Was sich hier so knapp verständlich liest meint folgendes: Spritzmittel, die auf die Blätter gelangen, können deren Schutzschicht angreifen oder zerstören.
Werden Rosenblätter regelmäßig mit bestimmten Spritzmitteln behandelt, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen auf die Cuticula kommen. Besonders ölhaltige Präparate wie Paraffin- oder Rapsölprodukte können bei starker Sonneneinstrahlung zu einem Abbau oder einer teilweisen Auflösung der wachsartigen Schutzschicht führen. Ist die Cuticula einmal geschädigt, erhöht sich die Transpiration deutlich, was zu verstärktem Wasserverlust führt – die Pflanze verliert mehr Feuchtigkeit, als sie aufnehmen kann.
Gleichzeitig steigt die Sonnenempfindlichkeit der Blätter, da die natürliche Schutzbarriere gegen UV-Strahlung und Hitze geschwächt ist. Infolgedessen kann es zu Verbrennungen, Gelbfärbungen oder anderen phytotoxischen Reaktionen kommen, insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung nach der Anwendung.
Bokashi-Flüssigkeit und das Rosenlaub in der Sonne Einige Pflanzenschutzmittel oder Zusatzstoffe wirken löslich auf die schützende Cuticula. Das müssen nicht immer umweltgiftige Substanzen sein. Auch das beliebte Bokashi wird auf Rosenlaub in der Sonne schnell zum Problem.
Bokashi-Flüssigkeit entsteht beim anaeroben Vergärungsprozess organischer Abfälle mit Effektiven Mikroorganismen (EM). Sie enthält zum Beispiel viele organische Säuren (z. B. Milchsäure, Essigsäure). Die pH-Werte von Bokashi liegen meist zwischen 3,5 und 4,5, also stark sauer. Wenn du Bokashi auf dem Rosenlaub verteilst, kann das im starken Sonnenlicht zu Laubschäden führen. Die saure Flüssigkeit greift das Rosenlaub an, und macht es empfindlich für das Sonnenlicht.
Das Laub von Rosa rugosa (Kartoffelrose) gilt als deutlich empfindlicher als das vieler anderer Rosensorten. Es ist stark strukturiert und mit einer relativ dicken, aber zugleich wasserdurchlässigen Cuticula ausgestattet. Diese Struktur führt dazu, dass Öle und Netzmittel sich gut anlagern, was in Verbindung mit Sonnenlicht schnell zu Verbrennungen führen kann.
Typische Reaktionen auf Spritzmittel bei Rosa rugosa:
- Gelbe oder braune Blattverfärbungen
- Blattverbrennungen (v. a. am Blattrand)
- Frühzeitiger Blattfall
- Wachstumsstörungen nach wiederholter Behandlung
Besonders kritisch ist die Kombination von ölhaltigen Präparaten mit hohen Temperaturen oder intensiver Sonneneinstrahlung, also z. B. im Sommer nachmittags.
Schutzmechanismen der Rosenblüten gegen Hitze und Sonne Auch die Blütenblätter der Rosen, die sogenannten Petalen, verfügen über eine sehr feine Cuticula. Im Vergleich zum Laub ist diese jedoch deutlich zarter und kann nur in begrenztem Maß vor Wasserverlust schützen. Gegen intensive UV-Strahlung bietet sie kaum wirksamen Schutz.
Eine zusätzliche Schutzfunktion übernehmen dagegen Farbstoffe der Blüten, insbesondere Anthocyane. Diese natürlichen Pigmente sind vor allem in dunkel gefärbten Blüten wie Rot, Violett oder Blaurot enthalten. Sie haben die Fähigkeit, UV-Strahlen zu absorbieren, und wirken dadurch wie ein pflanzlicher Sonnenschutz. Je intensiver die Blütenfarbe, desto höher ist in der Regel auch der Schutz vor UV-Schäden.
Darüber hinaus passen manche Rosen ihr Blühverhalten aktiv an hohe Temperaturen an. Bei großer Hitze bleiben Blüten teilweise länger geschlossen, um die empfindlichen inneren Strukturen zu schützen. Auch ein Einrollen der Blütenblätter kann beobachtet werden. In extremen Fällen verkürzt die Pflanze bewusst ihre Blühdauer, um Energie und Wasser zu sparen.
Schließlich spielt auch die Form der Blüte eine Rolle für ihren Hitzeschutz. Gefüllte Rosenblüten mit vielen, überlappenden Blütenblättern bieten ihren inneren Bereichen besseren Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung als ungefüllte oder einfache Blütenformen, bei denen die UV-Strahlung leichter bis in das empfindliche Blütenzentrum vordringen kann.
Bild: Rose 'Royal Jubilee®' – der Pollen liegt gut beschattet und geschützt im Innern der halbgefüllten Rosenblüte.
Grenzen des Blütenschutzes Trotz dieser Strategien sind Rosenblüten empfindlicher gegenüber Hitze als Blätter. Häufige Probleme sind:
- Ausbleichen der Farbe durch UV-Strahlung (siehe auch Foto unten)
- Verwelken bei direkter Mittagssonne
- Schnelles Abfallen oder Austrocknen der Petalen
- Verbräunung bei Hitzespitzen über 35 °C
Bild: Ein schönes Farbspiel bei starkem Sonnenlicht zeigt die Ramblerrose ‘Ghislaine de Féligonde’, wenn die Blüten in lachsrosa aufgehen, um dann über apricot zu weiß zu verblassen.
Hitzestress bei Rosen: die Symptome Je nach Rosensorte, Sonnenintensität und Dauer der Sonneneinstrahlung kann sich das Erscheinungsbild der Rosensträucher merklich verändern. Hier eine Übersicht der wichtigsten Effekte:
Symptom
| Ursache
| Tipp
| Hängende Blätter
| Hoher Wasserverlust
| Morgens durchdringend gießen
| Blüten werden kleiner
| Energieersparnis der Pflanze
| Verblühtes rasch entfernen
| Farbverlust / Ausbleichen
| UV‑Strahlung zersetzt Pigmente
| Soll die Farbintensität erhalten bleiben, eventuell Standort lichter Schatten wählen
| Schädlingsbefall
| Geschwächte Abwehr
| Pflanze regelmäßig kontrollieren
|
Wie Hitzestress bei Rosen vorbeugen? Um Rosen während Hitzewellen gut zu unterstützen, ist die richtige Pflege entscheidend.
Gieße am besten frühmorgens. Das hat zwei Gründe. Erstens: Du stellst sicher, dass deine Rosen gut mit Feuchtigkeit versorgt in den Tag starten. Zweitens: Das dadurch nass gewordene Laub trocknet tagsüber schnell wieder ab. Durch abendliches Gießen länger nasses Laub wird eher von Pilzkrankheiten heimgesucht.
Eine Mulchschicht aus Kompost oder Rindenhumus hilft zusätzlich, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Verdunstung zu reduzieren. Das ist aber nur bei frisch gepflanzten Rosen nötig, deren wassersuchendes Wurzelwerk noch nicht tief reicht. Rosen gehören zu den trockenheitsverträglichen, tiefwurzelnden Gehölzen. 2 m tief reichende Wurzeln sind für eine Rose durchaus normal. Je trockener der Standort, desto tiefer treibt sie ihre Wurzeln in den Boden, um sich mit Wasser aus tieferen Bodenschichten zu versorgen.
Jungpflanzen oder Rosen im Kübel solltest du bei intensiver Mittagssonne vorübergehend beschatten. Im Topf ist es ihnen unmöglich, die tiefen Wurzeln auszubilden, die sie vor Hitze und Trockenheit schützen. Bei Hitzerekorden in voller Sonne kannst du ein Gartenvlies über die Rose legen. Ein beschattendes Sonnensegel zur Mittagszeit erleichtert der Rose das Überleben im Topf ebenfalls. Setze dich mit deiner Rose zusammen darunter, und du kannst auch ihren Duft besser wahrnehmen. Die ätherischen Öle aus den Blüten verduften nicht so leicht unter der Sonnensegel-Barriere.
Und nicht zuletzt gilt: Während extremer Hitze solltest du auf Düngergaben verzichten, da diese die Pflanze zusätzlich belasten können.
Pflegetipps für Rosen bei Hitze und Trockenheit
- Tiefgründig, aber selten gießen – Giesse nur im Notfall, dann aber großzügig, denn das Wasser muss auch die tiefen Wurzeln erreichen.
- Nicht über das Laub gießen oder spritzen – das kann unter Umständen zu Verbrennungen führen.
- Morgens wässern – Rose startet mit ausreichend Wasser, und Pilzkrankheiten breiten sich nicht so schnell aus, weil das Laub schnell trocknet.
- Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung – Nutze eine Schicht aus Kompost, Rindenhumus oder ähnlichem, der das Wasser länger im Boden hält.
- Standort optimieren – Halbschatten für Rosen mit lichtempfindlichen Blütenfarben und Rosen im Topf und Kübel.
Welche Rosen vertragen Trockenheit? Welche Rosen vertragen Trockenheit? Als erstes kam mir in den Sinn, dass unsere Züchtungen aus südeuropäischen Züchtungsbetrieben vielleicht besser mit Hitze zurechtkommen. Und tatsächlich: Rosen, die in Südfrankreich oder Norditalien gezüchtet werden, sind tendenziell für heißere, trockenere Sommer selektiert. Deutsche Züchtungen dagegen sollen vor allem in Gärten mit gemäßigt-mitteleuropäisches Klima zurechtkommen.
Das bedeutet: Viele, aber längst nicht alle südeuropäischen Sorten zeigen bei extremer Hitze (über 30 °C) mehr Blühkontinuität und weniger Sonnenbrand als Durchschnittssorten aus Mitteleuropa. Trotzdem ist die Hitzetoleranz eher sorten- als herkunftsabhängig. Die Züchtungsbetriebe vertreiben ihre Rosen weltweit. Daher muss eine moderne Rosensorte theoretisch fast überall in der Welt ausreichend hitze- und trockenheitstolerant sein.
Tabelle: Welche Rosen vertragen Trockenheit?
Rosengruppe / Beispiel-Sorten
| Hitzeresistenz
| Trockenheitstoleranz
| Anmerkungen
| Wildrosen (R. rugosa, R. canina)
| ★★★★☆
| ★★★★★
| Spitzenreiter; dickes Laub, tiefe Pfahlwurzeln
| Rosa persica-Hybriden
| ★★★★☆
| ★★★★☆
| sehr stabil bis ≈ 35 °C; blühen weiter, Laub bleibt gesund
| Moderne ADR-Bodendecker
| ★★★★☆
| ★★★☆☆
| gut angepasst, aber flacher wurzelnd
| Kletter-/Strauchrosen ohne Wildanteil
| ★★★☆☆
| ★★☆☆☆
| brauchen Tiefenbewässerung bei Dauerhitze
| Klassische Edelrosen / Teehybriden
| ★★☆☆☆
| ★☆☆☆☆
| größte Stressanzeichen > 30 °C
|
Welche Rosen vertragen Trockenheit? Sorten-Tipps von Lubera Grundsätzlich können wir sagen, dass bei der Frage “Welche Rosen vertragen Trockenheit” folgende Kriterien Orientierung bieten:
- ADR-Auszeichnungen
- Erfahrungsberichte aus Südeuropa und Süddeutschland
- Sortenbeschreibungen mit Hinweisen auf Standorttoleranz
Mehrere Rosenzüchter und Prüfstandorte in Süd- und Mitteleuropa geben in Katalogen oder Veröffentlichungen Hinweise zu Standorttoleranz. Dazu bewerten Züchtungsbetriebe wie Kordes, Meilland und Delbard ihre Sorten auch auf Hitzetauglichkeit.
Hier nun einige konkrete Rosensorten-Tipps als Antwort auf die Frage: Welche Rosen vertragen Trockenheit?
1. Wildrosen
- Rosa rugosa – salzresistent, tief wurzelnd
- Rosa canina – pflegeleicht, tief wurzelnd
- Rosa pimpinellifolia – ideal für sandige Böden
- Rosa glauca – tief wurzelnd und blaugraues, leicht wachsiges Laub reflektiert Sonnenlicht
2. Kletterrosen für Trockenheit und Hitze
- 'Bajazzo' – Kletterose, die auffällig zweifarbig blüht, kräftig wachsend, trockentolerant
- 'Laguna' – Kletterrose, stark duftend, gesund, gute Sommerhärte
- 'Eden Rose 85' – Kletterrose, sehr hitzefest, beliebt im Mittelmeerraum
- ‘Soleil d’Or’ – starke Farbe und gute Hitzeverträglichkeit
3. Beetrosen mit guter Hitzetoleranz
- 'Impala' – Beetrose mit starker Blühleistung auch bei Hitze
 - 'Garden of Roses' – ADR-prämiert, kompakt, regen- und hitzefest
 - 'Sweet Pretty' – einfache, ungefüllte Blüte, bienenfreundlich und trockenheitstolerant
 - 'Claude Monet' – stark duftend, große Farbwirkung, für warme Lagen geeignet

4. Edelrosen, die Hitze vertragen und farbstabil sind
Rosen die Trockenheit besonders vertragen? Rosa persica Hybriden... Rosa persica stammt aus den Steppen Zentralasiens, wo Sommertemperaturen von 35 °C + und lange Trockenphasen üblich sind. Entsprechend wurzelt die Art ein tief, hat kleine, ledrige Blätter und eine vergleichsweise dicke Cuticula – alles Merkmale, die Wasser sparen und Überhitzung verhindern. Züchtungen mit Rosa persica-Abstammung erkennst du am dunklen ‘Auge’ in der Blütenmitte. Sie gehören zu den hitze- und trockenheitsverträglichen Gartenrosen, übertroffen eigentlich nur von Wildrosen. Gegenüber klassischen Edel- oder Beetrosen halten sie Temperaturen über 30 °C länger aus, verlieren weniger Blattwasser und setzen die Blüte seltener aus.
- Blühverhalten: Persica-Hybriden setzen die Blüte bei 35 °C seltener aus als viele Beet- und Edelrosen; sie rollen die Petalen kaum ein und halten Farben stabil.
- Laubgesundheit: Das feinere, silbrig-grüne Laub zeigt weniger Sonnenbrand und bleibt auch bei reduzierter Bewässerung erstaunlich vital.
- Wurzeltiefe: Nach zwei bis drei Standjahren erreichen Persica-Hybriden rund 1 m Tiefe – weniger als Rugosa, aber deutlich tiefer als flach wurzelnde Teehybriden.
- Grenze bei extremer Dürre: Bei > 40 °C in Kombination mit trockenen Böden stellen auch Persica-Rosen zeitweise das Wachstum ein; tiefgründiges, seltenes Wässern bleibt Pflicht.
Unsere Sorten-Tipps: | |
Prachtstaude Rittersporn Beitrag: Stefanie Lütkemeier
Rittersporn (Delphinium) zählt zu den prächtigsten und beliebtesten Stauden für den Garten. Sie zeichnen sich durch hohe Blütenstände, ungewöhnliche Blautöne und ihren romantischen Charakter aus. Die Züchtung hat inzwischen mehrere attraktive Sorten-Gruppen erschaffen, die sich in Wuchshöhe, Blütenform, Standfestigkeit und Blütezeit unterscheiden. Bei Lubera kannst du besonders ansprechende und bewährte Sorten von Rittersporn kaufen.
Herkunft des Ritterspornes für den Garten Rittersporn (Delphinium) findet man vom subalpinen Europa über die sibirisch-mongolische Steppe bis zu den Hochlagen des Himalayas und den feuertrockenen Canyons Kaliforniens. Die vielen Delphinium-Arten sind jeweils an ganz unterschiedliche Standorte angepasst, und zeigen daher Unterscheide bei Wuchs, Blütenfarbe und Standortansprüchen. Diese ökologische Vielfalt lässt sich auch züchterisch nutzen. Die Kreuzung verschiedener Wildarten macht die heutige Delphinium-Palette so farb- und formenreich. Jede daraus entstandene Sorte trägt ein Stück ihrer wildwachsenden Ahnen in sich.
Wildart
| Herkunft
| eingeführt in die Gärten
| züchterischer Beitrag
| D. elatum
| Europa (Alpen, Osteuropa)
| ab 1700
| Wuchshöhe, Blütengröße, Farbintensität
| D. grandiflorum
| Sibirien, Mongolei
| 1800er
| Auflockerung der Rispe, Blauvarianten
| D. brunonianum
| Zentralasien (Himalaya)
| frühes 20. Jh.
| Duft, Wetterhärte
| D. cardinale, D. nudicaule
| Kalifornien
| 1920er
| Versuch rote Farbe einzubringen (selten erfolgreich)
| D. zalil
| Iran, Afghanistan
| selten verwendet
| Schwefelgelbe Blüten
|
Rittersporn kaufen: die wichtigsten Delphinium-Gruppen Bei der Staude Rittersporn (Delphinium) unterscheidet man verschiedene Sorten-Gruppen. Die drei wichtigsten Delphinium-Gruppen findest du in unserem Lubera-Sortiment. Engagierte Züchtung haben sie über die Jahrzehnte entstehen lassen.
Die ersten Garten-Rittersporne stammten fast ausschließlich von der Wildart Delphinium elatum ab. Mehr Vielfalt entstand später durch Kreuzung mit Delphinium grandiflorum, einer weiteren wilden Delphinium-Art. Die ersten klassischen Garten-Rittersporne (Elatum- und Belladonna-Hybriden) wurden mit diesen beiden Arten gezüchtet.
Frühe Sorten, die noch heute im Handel sind, kamen aus Großbritannien und Deutschland, insbesondere aus der Zeit um 1900–1930. Sie prägen bis heute das Bild des Rittersporns im Garten.
Das sind die Eigenarten und Unterschiede zwischen den Sorten-Gruppen der Rittersporne:
1. Belladonna-Hybriden - Herkunft: Kreuzungen zwischen Delphinium elatum und D. grandiflorum
- Wuchs: Locker, 80–120 cm hoch
- Blüten: Lockere, oft verzweigte Rispen mit eher weit stehenden Einzelblüten
- Farbe: Meist Himmelblau, Hellblau, auch Weiß
- Besonderheiten: Besonders standfest, remontieren gut (zweite Blüte im Spätsommer)
- Beispielsorten: ‘Piccolo’, ‘Atlantis’, ‘Völkerfrieden’
Bild: Rittersporn 'Piccolo' besticht mit seiner blauen Blütenpracht auch aus der Ferne.
2. Elatum-Hybriden - Herkunft: Vor allem aus Delphinium elatum
- Wuchs: Sehr hoch, 150–200 cm, aufrechte, kräftige Stängel
- Blüten: Große, dicht besetzte, lange Rispen, oft mit gefüllten Blüten
- Farbe: Intensive Blau- und Violetttöne, auch Weiß und Rosa
- Besonderheiten: Eindrucksvolle Solitärstauden; benötigen Stütze
- Beispielsorten: ‘Dusky Maidens’, ‘Blaustrahl’, ‘Finsteraarhorn’
Bild: 'Finsteraarhorn', edle, dunkle Sorte mit wenig verzweigten Blütenrispen
3. Pacific-Hybriden (auch Pacific Giant) - Herkunft: Amerikanische Elatum-Selektion
- Wuchs: 150–180 cm, oft einjährig oder kurzlebig
- Blüten: Große, meist halbgefüllte bis gefüllte Einzelblüten in langen Rispen
- Farbe: Besonders vielfältig: Blau, Lavendel, Rosa, Weiß, mit oder ohne „Biene“ (Fleck in der Mitte)
- Besonderheiten: Eher für Schnitt geeignet; nicht so winterhart wie Elatum
- Beispielsorten: ‘Black Knight’, ‘Blue Bird’, ‘Galahad’
Bild: Delphinium Pacific-Hybr. 'Galahad' Unterschiede im Überblick
Rittersporn- Hybridgruppe
| Höhe
| Blüteform
| Wuchsform
| Besonderheiten
| Elatum
| 150–200 cm
| Groß, dicht, oft gefüllt
| Aufrecht
| Eindrucksvoll, braucht Stütze
| Belladonna
| 80–120 cm
| Locker, einfach
| Locker
| Gut standfest, remontiert
| Pacific
| 150–180 cm
| Groß, halbgefüllt bis gefüllt
| Aufrecht
| Kurzlebiger, reiche Farbwahl
|
Standort und Pflege für Rittersporn im Garten Die Elatum-Hybriden unter den Ritterspornen (Delphinium x elatum) bevorzugen einen sonnigen, gut durchlüfteten Standort mit tiefgründigem, humosem Boden. Eine leichte Bodenfeuchte ist ideal, zu trockene oder verdichtete Standorte sollten vermieden werden. Für eine reiche Blüte empfiehlt sich eine Düngung mit organischem Dünger (Frutilizer ‘Natürlich’ Schafwollpellets) im Frühjahr und nach dem Rückschnitt. Nach der Hauptblüte sollten die Pflanzen bodennah zurückgeschnitten werden, was eine zweite Blüte im Spätsommer fördern kann. Da Elatum-Typen sehr hoch werden (bis 2 m), benötigen sie Stützen gegen Windbruch. Im Winter ist meist kein spezieller Schutz nötig – ein leichter Kompost- oder Laubauftrag schützt jedoch vor starken Bodenfrösten.
Belladonna-Rittersporne (Delphinium x belladonna) gedeihen gut an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Sie bevorzugen eher leichte, durchlässige Böden mit gleichmäßiger Feuchtigkeit. Ein Belladonna-Rittersporn ist pflegeleicht. Ein Rückschnitt nach der ersten Blüte sorgt für eine zweite, spätere Blühphase. Dank ihres locker-verzweigten Wuchses sind sie in der Regel standfest, benötigen aber manchmal eine dezente Stütze. Mit ihrer ausreichenden Winterhärte kommen sie meist gut durch den Winter.
Pacific-Rittersporne lieben sonnige Standorte mit nahrhaftem, lockerem Boden. Sie sind anspruchsvoller in der Pflege, da sie durch ihren hohen Wuchs (bis 180 cm) leicht knicken. Eine feste Stütze ist hier unerlässlich. Während der Vegetation sollte regelmäßig gedüngt und ausreichend gewässert werden. Nach dem Verblühen empfiehlt sich ein kräftiger Rückschnitt zur Anregung einer Nachblüte. Da Pacific-Hybriden oft nur zweijährig sind und empfindlicher auf Frost reagieren, ist ein Winterschutz mit trockenem Laub, Fichtenreisig oder Frostschutzvlies ratsam.
Pflegetipps für Rittersporn in der Übersicht: - Standort: Sonnig, windgeschützt, tiefgründiger, nährstoffreicher Boden
- Pflege: Rückschnitt nach der ersten Blüte fördert eine zweite Blühphase
- Düngung: Regelmäßige Düngergaben im Frühjahr und nach der Hauptblüte
- Stütze: Insbesondere Elatum- und Pacific-Hybriden benötigen Stäbe oder Ringe
- Winterschutz: Pacific-Hybriden abdecken oder frostfrei überwintern
Der Rückschnitt von Rittersporn Der Rückschnitt von Rittersporn (Delphinium) ist entscheidend für eine zweite Blüte im Spätsommer. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt und die Schnitttechnik an. Hier sind die wichtigsten Schritte im Jahresverlauf:
Rückschnitt nach der Hauptblüte (Sommerblüte) Zeitpunkt: Unmittelbar nach dem Verblühen der Hauptblüte – meist Ende Juni bis Mitte Juli
Durchführung:
- Schneide alle Hauptstängel bodennah zurück, etwa 5–10 cm über dem Boden, auch wenn sie noch Laub tragen.
- Entferne dabei auch welke Blätter und eventuelle Krankheitsanzeichen (z. B. Mehltau).
- Dünge die Pflanze nach dem Schnitt mit Frutilizer ‘Natürlich’ Schafwollpellets und gieße gründlich – das fördert den Austrieb für die Remontierung (Zweitblüte im August/September).
Rückschnitt im Frühjahr Zeitpunkt: Frühjahr (März–April)
Durchführung: Altes, vertrocknetes Laub kann es jetzt entfernt werden – Vorsicht beim Neuaustrieb.
Lubera-Tipp: Du hast den Rittersporn frisch gepflanzt? Schneide im Pflanzjahr beim ersten Rückschnitt nicht zu tief zurück, um die Pflanze nicht zu schwächen.
Der Rittersporn und die Schnecken Rittersporn (Delphinium) ist bei Schnecken äußerst beliebt. Der frische Austrieb im Frühjahr wird vor allem von Nacktschnecken gerne bodennah heruntergeraspelt. Das macht Schnecken zu einem der größten natürlichen Feinde dieser stattlichen Staude, besonders bei frisch gepflanzten Exemplaren oder nach dem Rückschnitt.
Tipps: Schnecken bekämpfen an Rittersporn - Pflanzabstand halten: Luftige Pflanzung verhindert eine feuchte Umgebung, die Schnecken mögen.
- Frühbeet kontrollieren: Bei Topfanzucht oder Vorkultur sollten Pflanzen schneckenfrei ins Beet kommen.
- Umgebung reinigen: Entferne im Frühjahr alle Pflanzenreste und Mulch, unter denen Schnecken sich verstecken könnten.
- Kies, scharfkantiger Sand oder Lavagrus: Als schneckenhemmender Ring um die Pflanze streuen.
- Schneckenzaun: Sehr effektiv, besonders bei Einzelpflanzungen oder wertvollen Sorten.
Wie giftig ist Rittersporn tatsächlich? Rittersporn ist für Menschen leicht giftig, aber in Ziergärten bei sachgemäßem Umgang unproblematisch. Die größte Gefahr besteht für kleine Kinder, und Weidetiere. In toxikologischen Jahresberichten (z. B. des BfR oder Giftnotrufzentralen) tauchen gelegentlich leichte Vergiftungen auf (v. a. bei Kindern), aber praktisch keine tödlichen Fälle. Am ehesten denkbar sind Vergiftungen durch übermäßigen Verzehr. Mit etwas Umsicht bleibt ein Delphinium eine eindrucksvolle, aber sichere Staude.
Warum ist Rittersporn wenig gefährlich in der Praxis? - Der bittere Geschmack verhindert meist das Verschlucken größerer Mengen.
- In Ziergärten steht er selten in Mengen, die gefährlich wären.
- Kindervergiftungen sind meist leicht und verlaufen ohne ernste Folgen.
- Tiere auf Weiden sind stärker gefährdet, aber selbst dort sind Todesfälle selten geworden durch moderne Futter- und Weidekontrolle.
Du hast noch immer Bedenken, die schöne Staude in deinen Garten zu pflanzen? Vielleicht können wir dich ein wenig beruhigen: Statistisch gesehen ist es deutlich wahrscheinlicher, durch einen Blitzschlag zu sterben als durch eine Vergiftung mit Delphinium (Rittersporn).
Vergleich der Wahrscheinlichkeiten
Ereignis
| Wahrscheinlichkeit (geschätzt)
| Häufigkeit in Deutschland
| Tod durch Blitzschlag
| ca. 1 zu 3.000.000
| 1–2 Todesfälle pro Jahr
| Tod durch Delphinium-Vergiftung
| < 1 zu 100.000.000
| keine bekannten Todesfälle in jüngerer Zeit
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Begleitstauden für Rittersporn Wenn du das Blau der Rittersporne liebst, kombiniere blau blühende Stauden wie Veronika und Steppensalbei mit Delphinium im Beet. Weitere Stauden, wie Phlox, Margeriten, Nelken und Schafgarbe (Achillea filipendulina) ‘Parker’ umrahmen die Prachtstaude Rittersporn würdig und angemessen. Im Vordergrund bilden flächige Bodendecker (zum Beispiel Storchschnabel und Frauenmantel) einen schmückenden Rahmen.
Rosen sind Blütensträucher, die ebenfalls fantastisch zusammen mit Rittersporn aussehen. Wenn du zum Beispiel orangefarbene Rosen neben tiefblaue Rittersporne setzt, ergeben diese Komplementärfarben eine traumhafte Optik.
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Tiefwurzler, Flachwurzler und Herzwurzler – Was für Wurzelsysteme werden unterschieden?  Beitrag: Maike Wilstermann-Hildebrand
Wenn Du Dich mit der Planung Deines Gartens beschäftigst oder einfach mehr über Pflanzen wissen möchtest, lohnt es sich, einen genaueren Blick unter die Erde zu werfen. Denn dort spielt sich Entscheidendes ab: Das Wurzelsystem einer Pflanze bestimmt nicht nur, wie gut sie mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird, sondern auch, wie standfest und widerstandsfähig sie gegen Trockenheit und Stürme ist. In diesem Beitrag erfährst Du alles über die Unterschiede zwischen Tiefwurzlern, Flachwurzlern und Herzwurzlern, welche Pflanzen zu welchem Typ gehören und wie Du diese Informationen gezielt bei der Standortwahl einsetzen kannst. Typisch ist die Einteilung in Tiefwurzler, Herzwurzler und Flachwurzler bei der Charakterisierung von Gehölzen. Weil sie langlebig sind und über Jahrzehnte an einem Standort bleiben, sind für sie die Bodenstruktur und die Tiefgründigkeit von besonderer Bedeutung. Allerdings lassen sich auch Stauden, Gräser und Gemüse entsprechend einteilen.
Die Form des Wurzelsystems ist anpassbar Die Ausprägung des Wurzelsystems ist genetisch bedingt und zeigt sich bereits während der Keimung. Sie kann aber von den Pflanzen modifiziert werden, wenn der Standort es erfordert. So bildet etwa die Waldkiefer (Pinus sylvestris) auf tiefgründigen Böden eine lange Pfahlwurzel. Auf Lehm- und Tonböden entwickeln sie dagegen ein Herzwurzelsystem. Auch andere Pflanzen reagieren auf ihren Standort. Stoßen die Wurzeln auf Hindernisse wie einzelne Steine, felsigen Untergrund oder einen hohen Grundwasserstand, stoppt das Wachstum der Hauptwurzel an der Spitze und sie verzweigt sich. Finden Flachwurzler im Oberboden wenig Wasser, dringen sie auf der Suche nach Feuchtigkeit tiefer in die Erde ein. Ein Umstand, den Du Dir zunutze machen kannst. Indem Du seltener und dafür intensiver wässerst, sorgst Du für Feuchtigkeit in tieferen Erdschichten und förderst tieferes Wurzelwachstum. Das ist hilfreich, wenn der Oberboden im Sommer schnell austrocknet. Die tief wurzelnden Pflanzen welken nicht so schnell. Diese Anpassungsfähigkeit hat aber ihre Grenzen, weshalb Du hauptsächlich bei langlebigen Pflanzen wie Gehölzen und Stauden bei der Standortwahl den Wurzeltyp passend zu Deinem Boden auswählen solltest.
Die Haupttypen: Tiefwurzler, Flachwurzler und Herzwurzler Grundsätzlich unterscheidet man zwei Haupttypen von Wurzelsystemen. Tiefwurzler schicken ihre wenig verzweigte Hauptwurzel tief in den Boden. Sie können so auch in tieferen Erdschichten Wasser und Nährstoffe erreichen. Bei den Flachwurzlern verlaufen die Wurzeln zunächst horizontal in den oberen Bodenschichten und breiten sich dort weit aus. Mit zunehmendem Alter bilden sich dann Senkwurzeln, die senkrecht in die Tiefe wachsen. Herzwurzler sind eine Zwischenform. Sie breiten ihr Wurzelsystem gleichmäßig in alle Richtungen aus. Es gibt Übergänge zwischen den Herzwurzeln und den beiden Haupttypen. Zum Beispiel erweitert sich das Pfahlwurzelsystem von alten Eichen mit der Zeit zu einem Herzwurzelsystem.
Warum ist das Wurzelsystem wichtig? In der Natur findest Du Flachwurzler und Tiefwurzler an bestimmten Standorten. Flachwurzler haben Vorteile auf trockenen, flachgründigen Böden wie Berghängen oder in Gebieten mit einem hohen Grundwasserspiegel. Auch auf stark verdichteten oder kargen Böden (z. B. in der Heide) sind Flachwurzler zu finden. Tiefwurzler sind überall da im Vorteil, wo der Boden tiefgründig ist. Sie kommen gut mit Trockenperioden zurecht, weil sie Feuchtigkeit aus der Tiefe nutzen können. Sie sind weniger windanfällig und konkurrieren nicht mit anderen Pflanzen um Wasser und Nährstoffe.
Tiefwurzler – Die standfesten Spezialisten für Trockenheit
Merkmale von Tiefwurzlern - Entwickeln eine ausgeprägte Pfahlwurzel.
- Gelangen an tief liegende Wasserreserven.
- Gut geeignet für lockere, sandige und tiefgründige Böden.
Bei Tiefwurzlern dringt schon die Keimwurzel tief in die Erde ein, ohne viele Verzweigungen zu bilden. Auf diese Weise ist der Sämling gut verankert und findet bei Trockenheit Wasser in der Tiefe. Solche Pflanzen mögen es in der Regel nicht, wenn sie umgepflanzt werden, weil es kaum möglich ist, sie ohne Beschädigung der Pfahlwurzel auszugraben. Das kennst Du vielleicht von verschiedenen Sommerblumen und Gemüsepflanzen wie Sonnenblumen, Ackerbohnen und Artischocken, die im Anzuchttopf nicht zu groß werden dürfen, bevor Du sie ins Beet umsetzt. Auch bei Möhren, Schwarzwurzeln und keimenden Eicheln kannst Du eine imposante Pfahlwurzel sehen.

Die Rose ist eines der Ziergehölze, das zu den Tiefwurzlern gehört. Sie durchwurzelt den Boden bis in eine Tiefe von 100-200 cm. Andere Sträucher und Bäume können mit ihrem Wurzelsystem noch tiefer gelangen. Die Stieleiche (Quercus robur) und die Waldkiefer (Pinus sylvestris) wurzeln bis zu 400 cm tief. Unter den Stauden gehören Pfingstrosen, Roter Sonnenhut und Rittersporn zu den Tiefwurzlern. Sie dringen 100 bis 150 cm in den Boden ein. Lupinen können den Boden bis in 200 cm Tiefe durchwurzeln.
Beispiele für Bäume mit tief reichenden Pfahlwurzeln Beispiele für tiefwurzelnde Sträucher - Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
- Scharlach-Weißdorn (Crataegus pedicellata, Syn.: Crataegus coccinea)
- Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
Beispiele für Stauden Standort-Tipps für Tiefwurzler - Ideal auf durchlässigen, leichten Böden.
- Niedriger Grundwasserstand
- tiefgründig
- Eignen sich besonders für trockenheitsanfällige Standorte oder Hänge.
- Achte beim Pflanzen auf eine tiefgehende Bodenlockerung.
Flachwurzler – Die Schnellstarter mit hohem Oberflächenkontakt Merkmale von Flachwurzlern - Wurzeln verlaufen dicht unter der Bodenoberfläche.
- Schneller Zugang zu Oberflächenwasser.
- Empfindlich gegen Trockenheit und Wind.
Bei Flachwurzlern beginnt sehr früh nach der Keimung eine Verzweigung an der Pflanzenbasis und das Wurzelsystem breitet sich direkt unter der Erdoberfläche aus. Diese Pflanzen nehmen Wasser an der Oberfläche auf und profitieren bei ausreichenden Niederschlägen von Wasser und Nährstoffen im Oberboden. Es entwickelt sich eine flache Wurzelscheibe, von der aus mit zunehmendem Alter senkrechte Senkwurzeln in die Tiefe wachsen. Die Hauptwurzelmasse befindet sich aber nahe der Oberfläche. Bei Fichten liegt sie meistens in einer Tiefe von 20 bis 60 cm. Darum sind diese 30 bis 60 Meter hohen Bäume so besonders sturmanfällig. Das flache Wurzelsystem hat aber auch noch andere Nachteile. Zum Beispiel musst du unter solchen Bäumen mit der Bodenbearbeitung vorsichtig sein.
Beispiele für flachwurzelnde Bäume Beispiele für Sträucher mit oberflächennahen Wurzeln Beispiele für flachwurzelnde Stauden Standort-Tipps für Flachwurzler - Sie bevorzugen humose, feuchte Böden.
- Empfindlich bei sommerlicher Trockenheit – hier ist zusätzliches Wässern wichtig.
- Wurzelbereich nicht stark verdichten oder bearbeiten (z.B. durch Umgraben).
- Mulchen schützt die Wurzeln und verhindert das Austrocknen des Oberbodens
Herzwurzler – Die ausgeglichenen Allrounder Merkmale von Herzwurzlern - Wurzeln wachsen von Jugend an gleichmäßig in alle Richtungen.
- Kombination aus tiefer Verankerung und breiter Versorgung.
Herzwurzler sind eine Mischform aus Tiefwurzlern und Flachwurzlern. Sie bilden verzweigte Wurzeln im Oberboden, durchwurzeln die Erde aber auch bis in große Tiefe. Herzwurzler schieben ihre Wurzeln problemlos zwei bis drei Meter tief in die Erde, wurzeln also nicht weniger tief als Tiefwurzler mit ihrer Pfahlwurzel. Auf Böden mit hohem Grundwasserstand oder starken Verdichtungen im Unterboden wird das Wurzelsystem aber nur flach ausgebildet. Manche Arten bilden ein so starkes, dicht verzweigtes Netzwerk aus Wurzeln im Oberboden, dass sie anderen Pflanzen das Wasser abziehen. Dazu gehören zum Beispiel Ahorne (Acer sp.), Kastanie (Aesculus hippocastaneum), Hängebirke (Betula pendula), Liguster (Ligustrum vulgare), die Gemeine Hainbuche (Carpinus betulus), der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris), Pappeln und Weiden. Solche Gehölze wurden früher gezielt zum Trockenlegen von Flächen gepflanzt. Weil sie viel Wasser verdunsten, wird es unter ihren Kronen im Sommer sehr trocken. Darum ist es schwierig in ihrer Nähe Kleinsträucher oder Stauden zu setzen.
Beispiele für Bäume mit Herzwurzelsystem Beispiele für Sträucher mit Herzwurzelsystem Beispiele für Stauden Standort-Tipps - Gut geeignet für mittelschwere Böden.
- Flexibel bei wechselnden Bedingungen.
- Ideal für Mischpflanzungen.
Das Beste aus zwei Systemen Nicht immer ist die Zuordnung zu einem der Wurzelsysteme eindeutig. Es gibt Zwischenformen und manche Baumarten verändern im Alter ihr Wuchsverhalten. Solche Gehölze verbinden die Vorteile beider Systeme: gute Standfestigkeit und Trockenheitsresistenz durch tiefere Wurzeln und effektive Wasser- und Nährstoffaufnahme im oberflächennahen Bereich.
Kombinationen aus Herz- und Flachwurzelsystem Das Wurzelsystem der Spitzahorns (Acer platanoides) ist eine Mischung aus Herz- und Flachwurzler. Er hat ein breites Wurzelsystem mit Schwerpunkt nahe der Oberfläche. Bei der Schwarz-Erle(Alnus glutinosa) ist ihre stark ausgeprägte Feinwurzelzone im oberen Bodenniveau eine Anpassung an nasse und wechselfeuchte Standorte.
Kombination aus Pfahl – und Herzwurzelsystem Feldulme (Ulmus minor), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und Weißtanne (Abies alba) bildet zunächst ein Pfahlwurzel, die sich später zu einem Herzwurzelsystem entwickelt. Der Ginkgobaum (Ginkgo biloba) bildet als Jungpflanze eine starke Pfahlwurzel, die bis zu 250 cm tief in die Erde reicht. Später entwickelt sich ein tiefgreifendes Herzwurzelsystem bis in eine Tiefe von 1,5 Metern. Bei der Robinie (Robinia pseudoacacia) findet man in jungen Jahren eine bis zu 5 Meter tief reichende Pfahlwurzel. Später entwickelt sich ein ausgedehntes, flaches Netz an Seitenwurzeln. Solche Arten sind besonders geeignet für Stadtstandorte, Wechselklima oder Böden mit begrenztem Wasserhaltevermögen.
Pflanzen mit Wurzelausläufern und Bodentrieben Zusätzlich zu den drei Hauptwurzelsystemen gibt es Sonderformen bei der Bewurzelung. Einige Arten bilden Wurzelausläufer oder bilden an den Trieben, wenn diese auf dem Boden aufliegen. Auf diese Weise bilden sich große Flächenbestände und die Pflanzen vermehren sich vegetativ.
Ausläufer findet man zum Beispiel beim Kanadischen Holunder (Sambucus nigra subsp. canadensis), dem Sanddorn (Hippophae rhamnoides) und dem Seidige Hartriegel (Cornus sericea).
Die Bewurzelung von Bodentrieben ist vielleicht von Brombeeren und Himbeeren bekannt. Auch die Kriechmispel (Cotoneaster dammeri) und der Kriechwacholder (Juniperus procumbens) vermehren sich auf diese Weise und bilden dichten Bestände. Besonders spektakulär ist diese Wuchsform bei der Süntelbuche (Fagus sylvatica 'Tortuosa').
Welches Wurzelsystem passt zu welchem Boden? Leichte, sandige Böden:
- Lassen Wasser schnell versickern.
- Hier sind Tiefwurzler klar im Vorteil, da sie an tieferes Wasser gelangen.
Schwere, lehmige Böden:
- Speichern Wasser gut, können aber staunass werden.
- Herzwurzler und Flachwurzler fühlen sich hier wohl, solange der Boden nicht zu verdichtet ist.
Steinige oder durchwurzelte Böden:
- Erschweren das Wachsen von Pfahlwurzeln.
- Herzwurzler und anpassungsfähige Tiefwurzler mit verzweigten Wurzeln kommen hier zurecht.
Was bedeutet das für Deine Gartenpraxis? Pflanzenauswahl: Wähle Pflanzen mit dem passenden Wurzelsystem für Deinen Boden.
Bewässerung: Flachwurzler benötigen in Trockenzeiten regelmäßige Wassergaben, während Tiefwurzler oft monatelang ohne Zusatzwasser auskommen.
Pflege: Bearbeite den Wurzelbereich von Flachwurzlern nur sehr vorsichtig. Bei Tiefwurzlern ist eine tiefgründige Bodenvorbereitung wichtig.
Sturmschutz: In exponierten Lagen sind Tief- und Herzwurzler deutlich standfester.
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Alle unsere Produkte und viele weitere Infos findest Du in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt Impressum Herausgeber und verantwortlich für die Inhalte: Markus Kobelt, [email protected], Geschäftsführer Lubera AG, Lagerstrasse, 9470 Buchs, Schweiz Redaktion: Reto Rohner [email protected] Unsere Standorte: | | | |
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