BfN Pressemitteilung

Flussauen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa –
solange die Auen noch mit dem Fluss verbunden sind und regelmäßig
überflutet werden. Die meisten Flussläufe in Deutschland hat der Mensch
jedoch so stark verändert, dass es nur noch wenige natürliche Auen gibt.
Wie die hohe biologische Vielfalt in Flussauen entsteht, welche Ursachen
für den Rückgang von Auen in Deutschland verantwortlich sind und unter
welchen Bedingungen sich Auen wiederherstellen lassen – diese Fragen
beantwortet eine neue Veröffentlichung des Bundesamts für Naturschutz
(BfN).

Für viele ursprünglich weitverbreitete Arten stellen die wenigen
verbliebenen intakten Auen die letzten Rückzugsräume dar. Der Band fasst
erstmals den Kenntnisstand zur biologischen Vielfalt von Flussauen in
Deutschland zusammen. „Die Studie zeigt eindrücklich, dass und wie es
gelingen kann, Auen wiederzubeleben. Eine Renaturierung kann die
biologische Vielfalt der Flussauen erhöhen und zugleich den Schutz vor
Hochwasser verbessern“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Dafür
gilt es, die geeigneten ökologischen Rahmenbedingungen zu schaffen: Fluss
und Aue benötigen ausreichend Entwicklungsfläche, damit sich die für sie
typische Vielfalt wieder einstellen kann. Bei Hochwasser muss das Wasser
ungehindert in die Auen einströmen können, dort einige Tage lang
verbleiben und anschließend wieder abfließen. Wenn die Ufer dort, wo
keine Nutzungsinteressen im Wege stehen, dem Spiel von Erosion und
Sedimentation überlassen werden, werden die Voraussetzungen für eine
Wiederbelebung von Fluss und Auen weiter verbessert.“

Die Autorinnen und Autoren untersuchten, worin der Wert einer natürlichen
Flussaue für die biologische Vielfalt besteht, wie die Entwicklung in
naturfernen Auen verläuft und was man durch Renaturierungen erreichen
kann. Sie werteten dafür einen großen Teil der in Deutschland vorhandenen
Studien über langfristige Entwicklungen in Auen aus. Anhand von sechs
Fallbeispielen stellen sie außerdem dar, wie sich die Biodiversität von
Auen nach einer Renaturierung entwickelt. Dass Autoren-Team kommt zu dem
Schluss, dass für die Regeneration von Auenökosystemen große Zeiträume
anstelle einer schnellen Auenregeneration einzukalkulieren seien. Für die
biologische Vielfalt in den Auen sei vor allem die Flussdynamik
entscheidend.

Die Ergebnisse stammen aus dem vom BfN geförderten Forschungs- und
Entwicklungsvorhaben „Entwicklung der Biodiversität von Flussauen“ und
wurden im April 2018 in der BfN-Schriftenreihe „Naturschutz und
Biologische Vielfalt“ unter dem Titel „Biodiversität der Flussauen
Deutschlands“ veröffentlicht.

Bezug:

Schneider, E., Werling, M., Stammel, B., Januschke, K., Ledesma-Christ,
G., Scholz, M., Hering, D., Gelhaus, M., Dister, E. & Egger, R. (2018):
Biodiversität der Flussauen. - Naturschutz und Biologische Vielfalt 163,
Bonn - Bad Godesberg, 512 S.

Zur Druckausgabe:
[1]http://www.buchweltshop.de/nabiv-heft-163-biodiversitat-der-flussauen-deut
schland.html

E-Book:
[2]http://www.buchweltshop.de/bundesamt-fuer-naturschutz/pdf-nabiv-heft-163-b
iodiversitat-der-flussauen-deutschland.html

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Münster,
Tel.: 02501 / 801-3000
Fax: 02501 / 801-3510

1.
http://www.buchweltshop.de/nabiv-heft-163-biodiversitat-der-flussauen-deutsch
land.html
2.
http://www.buchweltshop.de/bundesamt-fuer-naturschutz/pdf-nabiv-heft-163-biod
iversitat-der-flussauen-deutschland.html


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Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
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