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BfN Pressemitteilung
Bonn/Münster, 22. Januar 2018: Naturbegeisterte beobachten zur Brutzeit
Vögel, erfassen sie im Smartphone oder Tablet und bereits kurz nach Ende
der Brutsaison liegen wissenschaftlich belastbare Angaben zu
überregionalen Bestandsveränderungen gegenüber den Vorjahren vor. Noch
ist das Zukunftsmusik. Mit einem neuen Forschungsvorhaben will der
Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), zusammen mit Expertinnen und
Experten aus der Schweiz, diesem Ziel näher rücken und die
Voraussetzungen dafür schaffen. Das BfN fördert das nun bewilligte
Vorhaben aus Mitteln des Bundesumweltministeriums mit einer
Viertelmillion Euro. Es endet im Jahr 2019, weitere Projekte zur
Umsetzung sollen folgen.
ÂMit unserem Projekt wollen wir das Ehrenamt entlasten, indem wir die
Möglichkeiten moderner Techniken nutzen. Bislang erfassen Tausende
Ehrenamtliche die Daten für das Brutvogelmonitoring analog auf Papier.
Sie werten ihre Beobachtungen händisch aus und schicken sie meist per
Post an die regionalen Koordinationsstellen. Das kostet alle Beteiligten
viel Mühe und Zeit, bis die Daten schlieÃlich zentral ausgewertet werden
können. Mit dem Projekt stärken wir nicht nur die systematischen
Vogelerfassungen. Gleichzeitig werden dem Naturschutz wichtige Daten an
die Hand gegeben, um künftig schneller auf aktuelle Entwicklungen zu
reagierenÂ, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
Die Grundlage für das Vorhaben hat der DDA mit der Entwicklung des
Online-Portals ornitho.de und der Erfassungs-App NaturaList bereits
geschaffen. Seit dem Start des Portals im Herbst 2011 können dort schon
Gelegenheitsbeobachtungen eingegeben werden. Dies sind jedoch Angaben,
die ohne methodische Vorgaben erhoben werden. Das neue Projekt greift die
deutlich schwierigere Herausforderung auf, die strengen Standardvorgaben
der systematischen Brutvogelerfassungen  Brutvogelmonitoring genannt Â
auch für Ehrenamtliche gut handhabbar technisch im Portal ornitho.de und
der zugehörigen App NaturaList umzusetzen.
ÂWir sind fest entschlossen, bei der Datenerfassung in den nächsten
Jahren einen Quantensprung zu machen. Erste Erfahrungen zeigen, dass die
Ehrenamtlichen  unabhängig vom Lebensalter  die neuen Techniken
begeistert nutzen. Die Arbeit im Gelände erhält dadurch einen noch
höheren Stellenwert, wenig geliebte Arbeiten am Schreibtisch entfallen in
ZukunftÂ, beschreibt Dr. Johannes Wahl, als stellvertretender
Geschäftsführer des DDA verantwortlich für ornitho.de, die Potenziale der
neuen Techniken.
Damit das System fehlerfrei arbeiten und technisch optimiert werden kann,
sollen in dem Forschungsprojekt alle Arbeitsschritte des Monitorings und
die eingesetzten Methoden überprüft werden, um mit Hilfe von IT-Lösungen
Verbesserungen erreichen zu können. Als erstes Produkt soll die App
NaturaList so weiterentwickelt werden, dass die Beobachtungen im
Monitoring häufiger Brutvögel direkt im Gelände digital erfasst werden
können. Dies erleichtert die weiteren Auswertungsschritte bereits
erheblich. Dann kann die Feldlerche tatsächlich als Beobachtung
unmittelbar in ihrem Smartphone landen.
Hintergrund:
Die systematischen Erfassungen im Vogelmonitoring haben klar definierte
Methodenvorgaben, die es ermöglichen, aus den Daten wissenschaftlich
belastbare Aussagen über Bestandsveränderungen der Vogelwelt und deren
Ursachen zu ermitteln. An den Monitoringprogrammen beteiligen sich
zurzeit etwa 6.000 Ehrenamtliche in Deutschland. Bund und Länder fördern
diese ehrenamtlichen Programme finanziell im Rahmen der
Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring. Die Ergebnisse des Monitorings
werden von Bund und Ländern, aber auch von der Europäischen Union für
Naturschutzfragen verwendet.
Wer sich an der Vogelbeobachtung beteiligen möchte und zumindest
Grundkenntnisse der Vogelbestimmung mitbringt, kann sich im Online-Portal
ornitho.de einbringen. Dort wurden in den sechs Jahren des Betriebs
bereits knapp 30 Millionen Datensätze eingegeben. Die bisher erfassten
Gelegenheitsbeobachtungen ermöglichen bereits eine erstaunliche
Bandbreite von Auswertungen zum Auftreten zahlreicher Vogelarten in den
Regionen Deutschlands. Damit die Daten für wissenschaftliche Zwecke
genutzt werden können, werden sie mit automatisierten Verfahren und durch
ein bundesweites Netz von Regionalkoordinator/innen geprüft.
Ãber 22.000 Personen haben sich bei ornitho.de bislang registriert. Die
Angemeldeten können in ornitho.de neben den eigenen Beobachtungen auch
Daten ansehen, die andere dort eingegeben haben. Dies ist oft eine
Inspirationsquelle für die nächste Beobachtungstour. Denn über ornitho.de
erfährt man beispielsweise, wo eine bestimmte Art zu beobachten ist oder
vielleicht auch erst vor wenigen Minuten entdeckt wurde. Diese ohne
methodische Vorgaben ermittelten Gelegenheitsbeobachtungen können mit der
Smartphone-App NaturaList direkt im Gelände eingegeben werden. Das dauert
nicht länger, als wenn man Notizbuch und Stift zückt, um sich seine
Beobachtungen zu notieren, hat aber den Vorteil, dass die Beobachtungen
sofort digital verfügbar sind.
Weitere Informationen zum Vogelmonitoring unter
[1]www.bfn.de/themen/monitoring/vogelmonitoring.html
und [2]www.dda-web.de/index.php?cat=monitoring&subcat=aktuell
Informationen zum Online-Portal ornitho.de unter: [3]www.ornitho.de
Die Smartphone-App NaturaList für Android kann nutzen, wer im
Online-Portal ornitho.de registriert ist. Die App im Google Play Store:
[4]Link
Auch die Veröffentlichung einer iOs-Version der App ist geplant. Sie
wurde bereits entwickelt und getestet.
Ansprechpartner für das Projekt:
Dr. Johannes Wahl
Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA)
An den Speichern 6
48157 Münster
0251 21014000
E-Mail: [email protected]
1. https://www.bfn.de/themen/monitoring/vogelmonitoring.html
2. http://www.dda-web.de/index.php?cat=monitoring&subcat=aktuell
3. http://www.ornitho.de
4. https://play.google.com/store/apps/details?id=ch.biolovision.naturalist
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6262
Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse/Ãffentlichkeitsarbeit
KonstantinstraÃe 110
53179 Bonn
Fon: 0228/8491 - 4444
Fax: 0228/8491 - 1039
[email protected]
www.bfn.de
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