BfN Pressemitteilung

Bonn, 05. Juli 2017: Seit nunmehr zehn Jahren unterstützen das Bundesamt
für Naturschutz (BfN) und die Chinese Research Academy of Environmental
Sciences (CRAES) in enger Partnerschaft die bilaterale
Naturschutzzusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Vom 5. bis zum
7. Juli 2017 findet der 10. Deutsch-Chinesische Workshop zu Biodiversität
und Ökosystemleistungen in Bonn und im Nationalpark Eifel statt.

Ein Ergebnis der Zusammenarbeit ist aktuell etwa eine gemeinsam
erarbeitete Studie zu "Green Cities", die Empfehlungen für Praktiker und
Entscheidungsträger enthält, wie städtisches Grün in Form einer "urbanen
Grünen Infrastruktur" entwickelt werden kann. "Zum Jubiläum blicken wir
auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit, in der wir bilaterale Verabredungen
partnerschaftlich umsetzen konnten. Gleichzeitig beraten wir darüber, wie
sich Erkenntnisse zu unseren zentralen Themen für zukünftige
Kooperationsfelder nutzen lassen. Hier denke ich zum Beispiel an die
wissenschaftliche Unterstützung der internationalen
Biodiversitätskonvention CBD", sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

Die Teilnehmer des Workshops werden sich mit neuen Konzepten im
Naturschutz, mit dem Management vom Wäldern, Flüssen und Feuchtgebieten
sowie städtischen Ökosystemen auseinandersetzen. Außerdem werden
methodische Fragen behandelt, wie natürliche Güter und ökologische
Leistungen erfasst und bewertet werden können, etwa im Rahmen der
internationalen TEEB-Initiative (The Economics of Ecosystems and
Biodiversity). Auch der Austausch zu aktuellen Themen der CBD ist Teil
der Veranstaltung. Die chinesische Regierung hat die Herausforderung
eines engagierten Natur- und Umweltschutzes erkannt und betont den nun
eingeschlagenen Prozess der "Ecological Civilization". Damit sollen
ökologische Aspekte in ökonomische, politische, kulturelle und soziale
Entwicklungen in China integriert werden. Dieses sogenannte Mainstreaming
von Biodiversität in andere Politikfelder und Sektoren ist unter anderem
auch in der EU-Biodiversitätsstrategie und der CBD vorgesehen, um den
Verlust von Arten und Landschaften aufzuhalten.

Dazu erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel: "Ich freue mich, dass
der neue CRAES-Präsident Prof. Li Haisheng bei seinem ersten Besuch des
BfN unseren langjährigen wissenschaftlichen Austausch für hilfreich und
wichtig erachtet hat. Wir haben vereinbart, weiter intensiv an
gemeinsamen Naturschutzzielen zu arbeiten. Die Integration von
ökologischen Aspekten in andere Politikfelder wie Stadtentwicklung oder
Land- und Wasserwirtschaft, aber auch in die Öffentliche Auftragsvergabe
oder allgemein in Finanzierungssysteme ist ein gemeinsames Anliegen der
beiden Länder. Dazu ist es uns wichtig, Methoden zu entwickeln, um die
Werte von Ökosystemen für Mensch und Natur zu ermitteln und in räumliche
Planungsansätze, betriebswirtschaftliche Bilanzen und Produktketten oder
volkwirtschaftliche Gesamtrechnungen einzubringen."

Beide Wissenschaftsinstitutionen beraten ihre jeweiligen Umwelt- und
Naturschutzministerien in Fragen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung
von biologischer Vielfalt. Die deutsch-chinesischen Workshops bilden den
Fixpunkt der langjährigen Partnerschaft und finden im jährlichen Wechsel
an verschiedenen Orten Deutschlands und Chinas statt. Das Teilnehmerfeld
setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern,
Entscheidungsträgern und weiteren Experten und Expertinnen aus
Deutschland, China, der Europäischen Union sowie internationalen
Umweltorganisationen zusammen und dient gerade auch unter deutschen
Fachleuten als hilfreiche Plattform für den Austausch.

Zum Abschluss der Veranstaltung begleiten Vertreterinnen und Vertreter
des BfN die chinesischen Partner in den Nationalpark Eifel. Hier wird es
vor allem um Fragen der sinnvollen Gestaltung und des Miteinanders von
Schutz und touristischer Nutzung von Natur gehen. In China wird derzeit
das Schutzgebietskonzept reformiert.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter:
http://www.bfn.de/0401_pm.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6118


Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
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