BfN Pressemitteilung

Bonn, 5. Februar 2018: Flusshochwasser sind die Naturereignisse, die in
Deutschland die größten wirtschaftlichen Schäden verursachen und für
viele Menschen katastrophale Folgen haben. Die neue Schwerpunktausgabe
der Zeitschrift „Natur und Landschaft“ liefert eine aktuelle und
übergreifende Betrachtung der Hochwasservorsorge. Das Heft gibt Einblick
in das Nationale Hochwasserschutzprogramm und beleuchtet aus
verschiedenen Perspektiven die vielfältigen Möglichkeiten und den Nutzen
naturverträglicher Hochwasserschutzmaßnahmen.

Die verheerenden Hochwasser der vergangenen Jahre und Jahrzehnte –
zuletzt im Sommer 2013 – haben den Blick auf die Gewässerlandschaften in
Deutschland verändert. Aber auch kleinere Hochwasser wie zu Beginn dieses
Jahres zeigen, dass sich Flüsse nicht in ein Korsett zwischen befestigten
Ufern zwängen lassen. „Unsere Flüsse brauchen wieder mehr Raum. Deshalb
müssen die Synergien zwischen Hochwasserschutz und Auenentwicklung
konsequent und stärker als bislang der Fall genutzt werden“, erklärt
Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.

Die Schwerpunktausgabe mit dem Titel „Hochwasserschutz verbessern -
Auenentwicklung fördern“ nimmt insbesondere Deichrückverlegungen und
damit eng verknüpft die Auenentwicklung als aus Naturschutzsicht
besonders hervorzuhebende Maßnahmen in den Blick. Aber auch Erfahrungen
mit gesteuerten Hochwasserrückhaltungen am südlichen Oberrhein sind Thema
im Heft. Zudem werden ökonomische Bewertungen naturverträglicher
Hochwasserschutzmaßnahmen vorgestellt: So kommt der Autor dieses Beitrags
zu dem Schluss, dass naturverträglicher Hochwasserschutz auch aus
volkswirtschaftlicher Sicht sinnvoll sei und ökonomische
Bewertungsverfahren stärker als bisher in öffentliche
Entscheidungsprozesse integriert werden sollten. Ein weiterer Beitrag
zeigt, wie die räumliche Planung zur Hochwasservorsorge beitragen kann.

Hintergrund:
Zwei Drittel der ehemaligen Überschwemmungsflächen sind an den großen
Flüssen in Deutschland durch Deichbau und Flusseintiefungen verloren
gegangen. Durch Begradigung der Flüsse und Staustufenbau wurden
Hochwasserwellen beschleunigt, gleichzeitig werden die Flussauen immer
stärker als Siedlungsraum, für die Infrastruktur und die intensive
Landwirtschaft genutzt. Insgesamt hat sich dadurch die
Eintrittswahrscheinlichkeit von Hochwassern erhöht und das
Schadenspotenzial vervielfacht, was zu einem deutlich erhöhten
Hochwasserrisiko führt.

Die Wiedergewinnung naturnaher Auen durch Deichrückverlegungen sowie die
naturverträgliche Gestaltung von Poldern sind deshalb inzwischen
etablierte, übergreifende Lösungsansätze der Hochwasservorsorge, die auch
die Eckpfeiler des 2014 beschlossenen Nationalen
Hochwasserschutzprogramms darstellen. Gleichzeitig sind solche Maßnahmen
geeignet, die Vielfalt gewässer- und auetypischer Arten und Lebensräume
wiederherzustellen und den Nutzen für die Gesellschaft zu verbessern. Die
aktuelle Maßnahmenliste des Nationalen Hochwasserschutzprogramms umfasst
Deichrückverlegungen mit mehr als 20.000 ha wiederzugewinnender
Auenfläche und Polder mit einem Speichervolumen von mehr als 1.180 Mio.
m³. Zum Vergleich: Zwischen 1996 und 2017 wurden bundesweit etwa 5.500 ha
Überschwemmungsfläche zurückgewonnen.

Bezug:
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• als gedrucktes Heft beim Verlag W. Kohlhammer GmbH,
Zeitschriftenauslieferung, 70549 Stuttgart telefonisch 0711 7863-7280,
per Fax 0711 7863-8430 oder per E-Mail [email protected] zu einem
Preis von € 8,20 zzgl. Versandkosten bestellt werden oder
• als Screen-PDF-Datei zu einem Preis von € 7,40 unter
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Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
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