BfN Pressemitteilung

Bonn, 5. April 2018: Die Europäische Wildkatze ist „Wildtier des Jahres
2018“ und Thema der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Natur und
Landschaft“. In sechs Beiträgen präsentieren die Autorinnen und Autoren
aktuelle Forschungserkenntnisse und Aktivitäten zur Erfassung und zum
Schutz der Wildkatze in Deutschland.
„Die Europäische Wildkatze gehört zu den Arten, für die wir in
Deutschland international eine besondere Verantwortung haben. Ihre
Rückkehr in viele Regionen wird in der Bevölkerung überwiegend positiv
wahrgenommen: Als kleiner Tiger Deutschlands ist die Wildkatze ein
Sympathieträger“, sagt die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz
(BfN) Prof. Beate Jessel. In den letzten Jahren ist die Art durch mehrere
Forschungs- und Artenschutzprojekte in den Fokus der Aufmerksamkeit
gerückt. „Als herausragend hervorzuheben ist dabei das BUND-Projekt
‚Wildkatzensprung‘ aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt, dem in
der Schwerpunktausgabe zwei Beiträge gewidmet sind“, so Jessel. „Die in
diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse leisten einen sehr wichtigen
Beitrag, um die Wildkatze langfristig zu erhalten. Von großer Bedeutung
ist für diese Art insbesondere die Wiedervernetzung von Waldgebieten und
die Strukturanreicherung ihrer Lebensräume, etwa indem man Totholz im
Wald belässt. Von derartigen Maßnahmen profitieren auch andere
waldlebende Arten wie Fledermäuse, Vögel und Insekten.“
In der Schwerpunktausgabe von „Natur und Landschaft“ werden zunächst der
aktuelle Status, Vorkommen sowie Gefährdungen der Wildkatze in
Deutschland vorgestellt. Ein zweiter Beitrag ist einer
molekulargenetischen Studie zur Populationsstruktur, genetischen Vielfalt
und Hybridisierung mit Hauskatzen gewidmet. Des Weiteren werden
Erkenntnisse zur Raumnutzung und zu Habitatansprüchen der Wildkatze im
Offenland thematisiert. Auch die Rolle der Wildkatze im Langzeitprojekt
„Rettungsnetz Wildkatze“ bei der Umsetzung von Biotopverbundmaßnahmen und
der Vernetzung von Waldlebensräumen wird in der Ausgabe ausführlich
dargestellt. Weiterhin nimmt eine Autorin die Beweggründe für das
Engagement von Freiwilligen im Projekt „Wildkatzensprung“ in den Blick.
Der Schwerpunkt schließt mit einem Erfahrungsbericht über die
erfolgreiche Einbindung und Vernetzung von Freiwilligen bei
Lockstockerfassungen der Wildkatze im Projekt Wildkatzensprung.

Hintergrund:
Nachdem die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) im Laufe
der vergangenen Jahrhunderte in ihrer Verbreitung stark zurückgegangen
war, ist sie heute wieder in vielen Regionen Deutschlands heimisch.
Sie ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art und
im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet. Der Erhaltungszustand der
Wildkatze ist aktuell ungünstig. In der Roten Liste der gefährdeten
Wirbeltiere wird die Art als gefährdet eingestuft. Die Wildkatze hat hohe
Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie benötigt strukturreiche, störungsarme
Lebensräume, die ausreichend miteinander vernetzt sind. Als
Hauptgefährdungsfaktoren gelten der Rückgang strukturreicher,
störungsarmer Lebensräume, die Fragmentierung und Zerschneidung von
Lebensräumen und die Mortalität im Straßenverkehr.
Das Projekt „Wildkatzensprung“ des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt wurde
durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesumweltministeriums gefördert. Ziele des Projekts waren
Pilotmaßnahmen zur Errichtung von Waldkorridoren und Aufwertung von
Waldlebensräumen, eine bundesweite Erfassung der Wildkatzen und die
Einrichtung einer Wildkatzen-Datenbank, der Aufbau eines
Freiwilligennetzwerkes und umfangreiche begleitende Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit. Nach einer Laufzeit von sechs Jahren wurde das
Projekt Ende 2017 erfolgreich abgeschlossen.

Bezug:

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Hrsg: Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit
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Fon: 0228/8491 - 4444
Fax: 0228/8491 - 1039
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