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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 05.03.2020 | Bewölkt mit sonnigen Abschnitten, dazu windig bei max 10°C. | ||
+ Coronavirus: Wissenschaftler und Tech-Firmen diskutieren Abgleich von Bewegungsdaten + S-Bahn fährt mit leeren Sonderzügen zum Messegelände + FDP will Werkunterricht an Schulen einführen + |
von Robert Ide |
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Das Virus der Angst breitet sich in Berlin bereits zügig aus – vor allem aus Sorge, dass die Gesundheitsbehörden es doch nicht schaffen, den wahren Virus strukturiert zu behandeln. Ganz unberechtigt ist sie nicht: Bei den Hausärzten werden Schutzmasken so knapp wie das Klopapier im Supermarkt – auch das Klinikpersonal für neue Corona-Ambulanzen reicht nicht aus. Im Gesundheitsamt Lichtenberg sucht man weiterhin eine Amtsärztin für Infektionsschutz; die letzte flüchtete aus Angst vor der neuen Lage. Währenddessen bleibt die private Berlin Metropolitan School heute den dritten Tag in Folge geschlossen, weil der Verdachtsfall eines Vaters immer noch nicht geklärt werden konnte. „Was soll erst passieren, wenn wir eine richtige Epidemie haben?“, klagte eine Mutter am Mittwochabend am Checkpoint-Telefon. Einen Liveblog zu allen Entwicklungen in Berlin finden Sie hier; eine interaktive Livekarte zur weltweiten Ausbreitung des Virus hier. Und falls Sie bei sich Symptome feststellen und dann nicht wissen sollten, wen sie besser anrufen und wen sie lieber nicht kontaktieren sollen, dann lesen Sie bitte diesen Servicetext hier. Für Hygiene kann und muss – nicht nur in diesen Tagen – jeder selbst sorgen. Immerhin, in der weiterhin unterirdisch überfüllten U-Bahn husten die Menschen jetzt vorbildlich in die Armbeuge – nur nicht immer in die eigene. Und jeden Morgen singen wir gemeinsam 20 Sekunden lang das gleiche Lied: Wasch die Finger wegen Corona! | |||||
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Schlimmeres blüht uns heute nicht, zumindest nicht aus der Blumenstadt Erfurt. Nach vier welken Wochen für die deutsche Politik, deren Mitte sich mit der ersten Wahl eines Ministerpräsidenten mit AfD-Stimmen im Südosten weit nach rechtsaußen verschoben hatte, gibt es mit dem Linken Bodo Ramelow nun doch wieder einen Länderchef mit einem guten Händchen für die Demokratie – zumindest gab er AfD-Biedermann Björn Höcke nach seiner Wahl nicht die Hand. Und Blumen wurden diesmal auch nicht im Landtag geworfen. Damit auch in Zukunft alle Sträuße demokratisch ausgefochten werden, muss das ganze Land aus dem Desaster dauerhafte Lehren ziehen: eine deutliche Abgrenzung der demokratischen Parteien nach rechts. Politische Flexibilität in unübersichtlichen Zeiten. Und klare Kommunikation, was die Menschen erwarten können und was nicht. Das dürfen wir alle erwarten, erst recht in der noch lange zerklüfteten Landschaft der ostdeutschen Politik (mein Leitartikel dazu hier). Auch Demokratie muss ständig gegossen werden. | |||||
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Übrigens, manchen schwerwiegenden Parteitagsbeschluss könnte es verwässern, wenn im Osten trotz schwieriger Mehrheiten etwas zu verbessern ist. Die CDU wird es wohl auf Dauer schwer durchhalten, gar nichts mit der nach der Wende gewandelten, wenn auch nicht komplett verwandelten Linken zu gestalten. Oder sollte sie, wie auch der neue Ostbeauftragte Marco Wanderwitz fordert (Interview hier), bloß gar keine Kompromisse machen? Machen Sie mit bei unserer Checkpoint-Umfrage – und stimmen Sie ab links und rechts der Mitte! Damit Deutschland gemeinsam besser seine Mitte findet. | |||||
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Und damit sind wir im Radumdrehen bei den Hamstern, die schon immer Vorräte in ihrem Bau sammeln wie jetzt die Menschen Nudeln im Quarantäne-Keller. Falls Sie auch zu Pandemie-Panik neigen, beachten Sie bitte: Beim Hamsterkauf zählen Alter, Pflegeleichtigkeit und Kuschelfaktor der Tiere. Nach Checkpoint-Recherchen am Hamsterrad ergibt sich folgendes Nagebild: Der Chinesische Streifenhamster kann zwar bis zu vier Jahre alt werden, neigt aber zu Diabetes. Der Roborowski-Zwerghamster ist nicht so anfällig, dafür aber bloß ein scheues „Beobachtungstier“ (via hamsterbacken.de). Der Syrische Goldhamster lebt bloß zwei Jahre, ist aber pflegeleicht und wird deshalb von Kindern meist fürsorglich beerdigt. Die beste Wahl ist womöglich der Dsungarische Zwerghamster: ein geduldiges und zugewandtes Tierchen, dass sich sogar den Pläsierchen des Menschen anpassen soll. Das heißt in diesen Zeiten: Er hamstert. Und bohnert nicht. | |||||
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Dass in Schulen nur noch gesammelte Werke gestammelt werden, anstatt mit noch nicht zu Papier verarbeitetem Holz zu werkeln, stört die Berliner FDP. Sie möchte den aus der DDR bekannten Werkunterricht (zum Glück nicht den Wehrunterricht) wieder in die Stundenpläne reinhauen. „Wir wollen, dass Kinder lernen, mit Materialien wie Holz zu arbeiten“, sagt die Abgeordnete Maren Jasper-Winter auf Checkpoint-Nachfrage. In einem Fraktionspapier heißt es dazu etwas hölzern: „Es ist an der Zeit, dass wir in Berlin nicht mehr nur von mehr Wertschätzung für die berufliche Bildung sprechen, sondern die Rahmenbedingungen ändern, um mehr Menschen für die Ausbildung zu gewinnen.“ Und zu was könnten die werkelnden Schüler ausgebildet werden? Zum Beispiel zu Werklehrern, die am Ende des Schuljahres gekonnt Noten fällen. | |||||
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