Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem Corona-Lockdown vor fünf Jahren passierte zumindest teilweise eine Verklärung, die immer noch wirkt. Man kann doch alles zuhause machen, einfach per Videoschalte, ob Arbeit, Kochkurs oder eben Fitness. Schöne neue Welt oder unmenschliche Dystopie? Wohl irgendwas dazwischen. Tatsache jedoch ist: Es war damals sehr einfach, bequem zu werden und den körperlichen und zwischenmenschlichen Ausgleich zu vernachlässigen. Das hat bis heute Folgen: Der Sportwissenschaftler Klaus Bös macht in einem
Interview mit meiner Kollegin Susanne Kailitz-Kunz darauf aufmerksam, dass die Fitness von Kindern und Jugendlichen unter der Coronakrise leidet.
Schön, wenn es Gegenbeispiele gibt, etwa meine Töchter, die gleich danach in den Vereinssport eingestiegen sind. Dass Sport und Bewegung für die Gesundheit elementar sind, ist ein Mantra, das Bös seit Jahrzehnten wiederholt. Wissenschaftliche Belege gibt es zuhauf. Bös hat mit uns schon mehrfach darauf hingewirkt,
dass Menschen bewegt bleiben. Doch mit Blick auf den Nachwuchs ist Bös skeptisch, ob das ausreicht, zumal Schulsport immer mehr zugunsten anderer Fächer gestrichen werde. Bös fordert Eltern deshalb als Vorbilder für ihre Kinder – und auch den Staat: „Wir müssen es einfach schaffen, dass viel mehr Bewegungszeit in die Schule kommt.“
Die Tatsache,
dass Intensiv-Sportler mitunter schlechtere Zähne haben, steht dem nicht entgegen. Zwar haben wir das kürzlich gemeldet. Das heißt jedoch nicht, dass Rennradfahren oder Laufen ungesunde Tätigkeiten wären. Wie sich dieser Effekt tatsächlich erklären, erkennen und sogar mindern lässt, lesen Sie in unserem Artikel. Auf unserer Seite bin ich gerade übrigens auf eine sportliche Herausforderung gestoßen, an die ich mich jetzt mal heranwagen will. Denn ich habe gesehen, dass meine kleine Tochter das schon besser kann als ich: Klimmzüge. Wie man zum ersten Erfolg kommt? Auch das erfahren Sie
bei uns.