Mittwoch, 16. Oktober 2024 | |
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| Liebe Leserin, lieber Leser, |
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in meiner Jugend konnte man Laken nicht gut draußen trocknen – sie wurden schnell schwarz. Der Kohlestaub, der Ruß – so war das damals im Pott. Stand der Wind schlecht, musste die Wäsche erneut in die Maschine. Das war in den Siebzigerjahren. In den Achtzigern freute ich mich manchmal über die verdreckte Luft: Wir hatten schulfrei, im Winter, denn bei inverser Wetterlage drückte der Smog.
Diese Zeiten sind lange vorbei, die Luftqualität hat sich nicht nur im Ruhrgebiet, sondern in ganz Deutschland und Europa enorm verbessert. Doch noch immer werden in Europa Menschen krank, weil sie Feinstaub, Stick- oder Schwefeloxide einatmen. Aber die Gefahr ist unsichtbar – und die Menschen leiden an Asthma, Bluthochdruck, Diabetes oder Demenz, ihre Arterien verkalken, das Herz macht schlapp. Bis zu 300.000 Menschen sterben, obwohl die Luft so klar und alles schön sauber aussieht.In dieser Woche hat der Rat der Europäischen Union eine Novelle der Richtlinie zur Luftqualität bestätigt. Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Feinstaub werden nun noch mehr verschärft, von 2030 an müssen die EU-Länder sie erreichen. Das langfristige Ziel lautet: null Schadstoffe bis 2050.
Wird dann also alles gut?
Barbara Hoffmann ist Professorin an der Universität Düsseldorf, sie erforscht seit Jahren die Folgen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen. Hoffmann berät auch die Weltgesundheitsorganisation und hat die Novellierung der EU-Richtlinie fachlich begleitet. Was Stickoxide und Feinstaubpartikel in unserem Körper anrichten und warum es schwierig ist, die Effekte eindeutig nachzuweisen, erzählt sie im exklusiven Interview. Hoffmann erklärt auch, warum das Recht auf Schadenersatz, das jeder EU-Bürger hat, der wegen verschmutzter Luft erkrankt, zwar toll klingt – aber wohl nur sehr wenigen Menschen helfen wird.
Aber nicht nur die Luftqualität, sondern auch viele andere Themen bewegen in dieser Woche die Wissenschaft. Hier sind meine persönlichen Favoriten. Viel Spaß beim Lesen und gehen Sie trotzdem auch mal an die frische Luft.
Beste Grüße!
Ihre Pia Heinemann
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