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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 09.01.2025 | bedeckt, Schnee möglich bei 0 bis 1°C. | ||
+ Grüne in Pankow wählen Julia Schneider zur Direktkandidatin + 75. Geburtstag: Kai Wegner würdigt Berliner Legende Rio Reiser + So viel Geld wird bei Maßnahmen gegen Jugendgewalt gekürzt + |
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von Daniel Böldt und Jessica Gummersbach |
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Guten Morgen, der Vorstoß der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), einen Feiertag in Berlin abzuschaffen, hat scharfen Widerspruch ausgelöst. Der SPD stieß insbesondere sauer auf, dass die UVB sich vorstellen können, die Berlinerinnen und Berliner am Internationalen Frauentag wieder an die Werkbank zu schicken (CP von gestern). Dabei ist die Empörung etwas wohlfeil. Rot-Rot-Grün ging es bei der Einführung des Feiertags in erster Linie nicht um den Kampf für Frauenrechte, sondern schlicht um einen Feiertag mehr für Berlin. Kurzer Rückblick: Der damalige Berliner SPD-Chef Michael Müller favorisierte den 18. März, die Linke zunächst den 8. Mai und die damalige Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek den 9. November. Der Internationale Frauentag war so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner. Auf der anderen Seite müssen sich auch die UVB fragen, wie sinnvoll der Vorschlag wirtschaftlich tatsächlich ist. Das Plus von 230 Millionen Euro, das Berlin erwirtschaften könnte, entspricht gerade einmal 0,12 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts der Stadt. „Die schwierige wirtschaftliche Lage wird sich nicht durch einen Feiertag mehr oder weniger verbessern“, sagt Svenja Flechtner, Ökonomin an der Universität Siegen (T+). Gesellschaftliche Wirkung und Ertrag stehen also nicht gerade in einem günstigen Verhältnis, was im Übrigen auch Sie (mehrheitlich) so sehen: 78 Prozent der Checkpoint-Leserinnen und -Leser sind dagegen, in Berlin einen Feiertag abzuschaffen. | |||
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Der Andrang bei den Pankower Grünen war riesig, der Anlass ein schmerzvoller für alle Beteiligten. Der Kreisverband wählte gestern Abend Julia Schneider mit 74,3 Prozent zur neuen Direktkandidatin für die Bundestagswahl. Auf den bisherigen Kandidaten und derzeitigen Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar entfielen 35 Prozent (die Mitglieder konnten für mehrere Kandidaten stimmen). Ende Dezember wurde bekannt, dass mehrere Frauen aus der Partei Gelbhaar sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt vorwerfen. Dem RBB liegen nach eigenen Angaben eidesstattliche Erklärungen einiger Frauen dazu vor, Strafanzeigen gegen Gelbhaar gibt es bislang nicht. Der Politiker bestreitet die Vorwürfe und wehrt sich mittlerweile juristisch gegen diese. Sein Bundestagsmandat wird Gelbhaar dennoch verlieren. „Das war eine politische Entscheidung. Es stand heute nicht zur Abstimmung, wie der Kreisverband die Vorwürfe bewertet“, sagte Nicolas Scharioth, Co-Kreisvorsitzender der Grünen Pankow, im Anschluss an die Wahl. Gelbhaar habe jedes Recht, sich zu verteidigen. „Für ihn gilt die Unschuldsvermutung wie für jeden anderen auch.“ | |||
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Heute wäre Ralph Christian Möbius – besser bekannt als Rio Reiser – 75 Jahre alt geworden. Der Berliner wurde in den 70ern mit seiner Band „Ton Steine Scherben“ und später als Solokünstler nicht nur zur linken Ikone, ihm ist letztlich auch die Gründung der Checkpoint-Band zu verdanken. Ein Cover des Rauch-Haus-Songs war beim Debüt erstes und einziges Lied und gehört bis heute – jeweils anlassbezogen umgedichtet – zum Stammrepertoire. Dass auch CDU-Regierungschef Kai Wegner Rio „Das-ist-unser-Haus“ Reiser ehrt, zeigt, welche Bedeutung dieser Ausnahmekünstler für die Stadt bis heute hat. „Rio Reiser ist in Berlin unvergessen – nicht nur als ‚König von Deutschland‘“, sagte Wegner dem Checkpoint. „Leider ist der gebürtige Berliner viel zu früh gestorben. Gut, dass wir seit 2022 mit einem Rio-Reiser-Platz an ihn und seine Lieder, die eine Generation geprägt haben, erinnern.“ Zu gerne wüsste man, was Rio Reiser zu dieser Ehrung sagen würde. | |||
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Sie wollen noch wissen, warum Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker der FAZ einen „Frankfurter Minderwertigkeitskomplex“ vorwirft, wie viel Geld vom Jugendgewaltgipfel 2023 nach den milliardenschweren Kürzungen tatsächlich übrigbleibt und warum die Stimmenabgabe bei der Bundestagswahl insbesondere für Deutsche im Ausland zum Problem werden könnte? Dann abonnieren Sie die Checkpoint-Vollversion! Bis zum 28. Februar lesen Sie die Checkpoint Langstrecke, alle Bezirksnewsletter und alle Plus-Inhalte auf tagesspiegel.de für nur 1 Euro. Hier geht es zum Angebot. Meine Plus-Leseempfehlungen für Sie heute: + Wie umgehen mit der Rambo-Rhetorik von Donald Trump? Nur Empörung über den künftigen US-Präsidenten hilft nicht weiter, kommentiert unsere USA-Korrespondentin Juliane Schäuble. + Keine Partei hat bislang ein tragfähiges Konzept vorgelegt, um Deutschland aus der Krise zu führen, kritisiert der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher. Im Interview mit Katharina Kalinke und Felix Kiefer fordert er mehr Mut und Ehrlichkeit von der Politik. + Facebook, Instagram und Threads sollen in Zukunft ohne Faktenchecker und mit weniger Regeln auskommen. Ob Hass und Fake News auf den Plattformen nun Tür und Tor geöffnet wird, analysiert Adrian Lobe. | |||
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