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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 05.06.2020 | Meist bewölkt bei milden 19°C. | ||
+ Was das Konjunkturprogramm der Bundesregierung für Berlin bedeutet + Behördenpingpong um Promi-Sause im Borchardt + Welcher Berliner Platz ist der schönste der ganzen Stadt? + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, Berlin verliert durch „das größte Konjunkturpaket in der Geschichte der Bundesrepublik“ (Tagespiegel) 700 Millionen Euro an Einnahmen wegen diverser Steueränderungen (u.a. MwSt) – gewinnt aber auch in dreistelliger Millionenhöhe dazu (u.a. wegen höherer Kostenübernahmen des Bundes). Es wird also umverteilt. Aber wohin? Finanzsenator Kollatz rechnet noch, Wirtschaftssenatorin Pop weiß schon Bescheid: „Weniger Bauchladen und mehr Fokussierung hätte dem Konjunkturpaket gutgetan.“ Es gibt also jede Menge Kohle. Fragt sich nur, wo sie ankommt – und wie man an sie rankommt. Wir haben dazu unseren Checkpoint-Konjunkturexperten Hazy Osterwald befragt – hier seine Analyse: „Geh’n Sie mit der Konjunktur, geh’n Sie mit auf diese Tour. Nehm’n Sie sich Ihr Teil sonst schäm’ Sie sich, und später geh’n Sie nicht zum großen Festbankett. Geh’n Sie mit der Konjunktur, geh’n Sie mit auf diese Tour. Seh’n Sie doch die andern steh’n schon dort, und nehm’n die Creme schon fort beim großen Festbankett.“ (Q: „Konjunktur Cha-Cha“, 1961) | |||||
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Das goldene Kreuz auf dem Schloss huldigt nicht nur dem Kaiser, sondern auch einem Versandhauskönig – die Inschrift lautet: „Im Gedenken an meinen Mann Werner A. Otto 1909 – 2011. Inga Maren Otto“. Eine Million Euro war das der Frau Otto wert, ihren Herrn Otto da zu verewigen (jedenfalls bis zur nächsten Sprengung). Prägend fürs Stadtbild ist das aber eher nicht – in der „SZ“ stellt Jörg Häntzschel fest: „Die Inschrift wird niemand lesen, außer Gott und den Fassadenreinigern.“ | |||||
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Der Spitzengastronomie fällt ein Zacken aus der Corona – es wird abgerüstet, und das schmeckt den Köchen gar nicht. Beispiel „Golvet“ im „40 Seconds“ (Potsdamer Straße): Auf der Website werden noch die 7-Gang-Künste von Björn Swanson gepriesen („Sucuk trifft Petersilienwurzel, Jakobsmuschel auf Erdnuss, Rotkohl auf PX-Sorbet“), in Wirklichkeit hat der „Berliner Meisterkoch“ längst den Ausgang gewählt: „Ich stehe mit meinen Namen für ein Höchstmaß an Qualität, Zuverlässigkeit und Gastronomieverständnis“ – aber nicht für das neue, abgespeckte Konzept. Auch Arne Anker, der für den Pauly Saal einen Stern geholt hat, kocht ganz für sich allein – der Gourmet-Tüftler ist ohne Job in einer Zeit, in der „casual“ als (Über-)Lebensart gilt. | |||||
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Die Affäre Borchardt (CP vom 3.6.) ist inzwischen ein Fall für die Rubrik Behördenpingpong: Der Bezirk Mitte wartet auf die Anzeige der Polizei, die Polizei verweist an die Gesundheitsverwaltung, die Gesundheitsverwaltung reagiert aber nicht und auch die Innverwaltung stellt alles auf Durchzug. Die angekündigte Ahndung der Verstöße gegen die Corona-Verordnung beim Promimassenauflauf (zu voll, zu nah, zu lang) fällt in sich zusammen wie ein schlecht gemachtes Soufflé. So bleibt von der Sause einstweilen nur das Bild von FDP-Chef Christian Lindner in Erinnerung (maskenlose Umarmung des Konsuls von Weißrussland) – neu koloriert durch eine kleine Anfrage der eigenen Bundestagsfraktion, die von der Bundesregierung wissen will, „welche Menge an Alkohol von Januar bis Mai 2020 konsumiert worden ist“ (19/19693). | |||||
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„Purzelchen gehören zu Union“ heißt eine Petition, die 1.924 Fans unterschrieben haben – Ende der Saison muss „Omas“ Kaffeebude an der Alten Försterei dichtmachen. Kaum viel mehr als diese 1.924 Fans dürften überhaupt ins Stadion, wenn unter Corona-Bedingungen wieder Spiele mit Publikum ausgetragen würden (nur Sitzplätze, je eine Reihe und einen Sitz Abstand). Dazu Union-Podcasterin Stefanie Fiebrig: „Ob es sich mit Mund-Nase-Bedeckung gut singen lässt? Ich zweifle daran. Ob sich mit 1,50 m Abstand zu Nebenmann und Nebenfrau überhaupt eine Art von Dynamik entwickelt? Ich fürchte nicht. Ob es möglich ist, mit 1000 Leuten die Alte Försterei zum Beben zu bringen? Wohl kaum. Es bleibt geisterhaft.“ Einen Vorteil haben Geisterspiele in der Bundesliga ja: Es gibt weniger Rassismus im Stadion. Anfang Februar wurde Hertha-Profi Jordan Torunarigha auf Schalke von Zuschauern so lange gereizt und beleidigt, bis er die Nerven verlor und vom Platz flog. Die Täter konnten sich in Ruhe das Spiel zu Ende anschauen – und jetzt wurde auch noch das Ermittlungsverfahren eingestellt. Dem Fußball-Podcast „Doppelspitze“ teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass „keine weiteren Ermittlungsansätze zu erkennen sind“. Solange nicht mehr Leute dagegen aufstehen, wenn ihr Nachbar sich mit rassistischen Sprüchen strafbar macht, wird sich das auch anderswo kaum ändern. Zu diesem Thema auch heute unsere Umfrage: | |||||
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