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| 11. Juli 2025 | | SZ Ãsterreich |
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 | Verena Mayer | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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die Stadt Berlin, in der ich lange gelebt habe, hat eine Art inoffizielles Motto. Es lautet âleben und leben lassenâ und bedeutet, dass man sein Ding macht und sich nicht darum kümmert, was die anderen tun. Dass man dieses Motto auch in die Politik übertragen kann, beweist seit März die österreichische Dreierkoalition. Die konservative ÃVP, die sozialdemokratische SPà und die liberalen Neos regieren in Wien mehr oder weniger geräuschlos nebeneinanderher.
Die SPà konnte nach dem Amoklauf von Graz eine Verschärfung des Waffenrechts durchsetzen, die Neos einen Teil der Rentenreform, die etwa die Altersteilzeit einschränkt und eines Tages das Renteneintrittsalter anheben soll. Den gröÃten Brocken hat bislang die ÃVP durchgebracht. Ihre scharfe Migrationspolitik nämlich, die nicht nur die Aussetzung des Familiennachzugs beinhaltet, sondern auch die Abschiebung von Menschen nach Syrien. Dazu die Ãberwachung von Messengerdiensten zur Terrorabwehr. Beides hochumstrittene und möglicherweise rechtswidrige MaÃnahmen, die von Sozialdemokraten und Neos bis auf einige Abweichler durchgewunken wurden.
Das mag auf den ersten Blick eine Gelassenheit und Routine vermitteln, die man in der österreichischen Politik lange vermisst hat. Auf den zweiten Blick wird allerdings der Nachteil des Berliner Lebensmodells deutlich. Denn wo man lebt und leben lässt, ist man schnell auch beim Laisser-faire. Dies zeigt sich vor allem bei der mangelnden inhaltlichen Auseinandersetzung. Man selbst würde das vielleicht anders machen, hört man jeweils von den Parteien, aber man hat sich nun mal darauf geeinigt.
Natürlich birgt jede Differenz die Gefahr einer Koalitionskrise, so wie man es derzeit bei der deutschen Regierung und ihrem Versuch, Richter und Richterinnen für das Verfassungsgericht wählen zu lassen, beobachten kann. Aber das heiÃt nicht, dass alles von allen abgenickt werden muss, besonders dann, wenn es den eigenen Prinzipien widerspricht.
Das Wichtigste am Leben und Lebenlassen ist es aber, dass man den Raum, in dem vieles erlaubt oder auch egal ist, mit Leidenschaft fürs Gestalten füllt. Davon war bislang nicht viel zu sehen. Christian Stocker (ÃVP) wirkte, als wolle er der Zuschreibung vom in sich ruhenden Kanzler möglichst gerecht werden, bei Vizekanzler Andreas Babler (SPÃ) ist noch nicht mal eine Zuschreibung erkennbar. Einzig AuÃenministerin Beate Meinl-Reisinger von den Neos gelang eine Setzung. Sie reiste, kaum dass sie im Amt war, nach Kiew, wo sie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij zusammentraf. Darauf folgte im Juni der herzliche Empfang Selenskijs in Ãsterreich, der einen Paradigmenwechsel bedeutet. Nicht nur verabschiedete sich Ãsterreich von seiner lange gepflegten Russlandfreundlichkeit, die ihren Höhepunkt im Knicks der früheren AuÃenministerin Karin Kneissl vor Wladimir Putin fand. Sondern Meinl-Reisinger zeigte auch, dass man die in der Verfassung festgeschriebene Neutralität zeitgemäà auslegen kann. Dass man zwar militärisch neutral, aber nicht politisch gleichgültig sein muss. | |
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| | | | Söder zum Würstl-Essen in Wien | | âZiemlich beste Freundeâ â so beschreibt Bayerns Ministerpräsident beim Treffen mit Ãsterreichs Bundeskanzler Christian Stocker das Verhältnis der beiden Länder. Nur bei einem Verkehrsthema gibt es immer noch kleinere Reibereien. | | | | |
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| | | | Die Justizministerin entmachtet sich selbst | | In Ãsterreich gilt das Rechtswesen als anfällig für politische Einflussnahme â darauf deuten mehrere Gutachten hin. Ministerin Anna Sporrer (SPÃ) hat der Regierungskoalition einen Plan vorgelegt, um das zu ändern. | | | | |
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| | | | âFür Frauen ist True Crime quasi ein Schutzmechanismusâ | | Was fasziniert die Menschen so an wahren Verbrechen? Die Psychologin Corinna Perchtold-Stefan von der Universität Graz erklärt, ob es schädlich ist, sich ständig mit Mordgeschichten zu beschäftigen, und warum vor allem Frauen Podcasts dazu hören. | | | | |
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Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
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| | | | René Benko und der rätselhafte Tresor | | Die Polizei fand Uhren, Ringe und Bargeld in einem Safe bei Verwandten der Benkos. Der wurde am selben Tag gekauft, an dem der Tiroler Unternehmer Privatinsolvenz anmeldete. Er bestreitet, davon gewusst zu haben. | | | | |
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| | | | Villa GröÃenwahn | | Tina Turner empfand das Haus als magisch, Silvio Berlusconi wollte unbedingt wiederkommen: Am Gardasee hielt der Unternehmer René Benko gerne Hof. Nun kommt das Mobiliar unter den Hammer. Ein Rundgang auf dem Anwesen. | | | |
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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| | | | Märchenhafter Start mit einer modernen Oper | | Die Tiroler Festspiele in Erl eröffnen mit George Benjamins Oper âPicture a Day Like Thisâ und kommen in der Gegenwart des Musiktheaters an. | | | |
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 | | Mein Ãsterreichisch | | | |
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Bist wo angrennt? Gehtâs noch? (Als Antwort auf jemanden, der Blödsinn redet oder lügt)
Herrmann Schinagl, Graz (Steiermark)
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected] | |
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| 4 Wochen für 0,99 ⬠testen | |
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal so viele Menschen wie in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 66: Asylzahlen
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Die veränderte Lage in Syrien nach Assads Sturz. Der eingeschränkte Familiennachzug. Grenzkontrollen. Das sind einige Gründe, warum die Migration in vielen EU-Ländern teilweise stark zurückgegangen ist. In Ãsterreich wurden nach Angaben von Statista von Jänner bis Ende Mai 2025 knapp 7 500 Asylanträge gestellt. Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 25 360. In Deutschland meldete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), dass zwischen 1. Jänner und 30. Juni 72 818 Asylanträge gestellt wurden. Das sei ein Rückgang von fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. | |
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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| | | | Entweder man liebt oder man hasst ihn | | Im Burgenland macht unser Autor Bekanntschaft mit einem Wein, den es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Nach anfänglicher Skepsis geht er dem Geheimnis des Uhudlers auf den Grund. | | | |
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