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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 13.12.2021 | Nasskalter Nebel und Dezemberregen bei bis zu 7°C. | ||
+ Wer sind Ihre Berliner*innen des Jahres? + Die gemeinsame Stellungnahme von Berliner Intensivmediziner*innen + „Gestreutes Salz“ ins Winterchaos am BER + |
von Ann-Kathrin Hipp |
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Guten Morgen, wir suchen die Besten: Wer hat Sie in diesem Jahr besonders beeindruckt? Politisch, gesellschaftlich, in Ihrem Freundes-, Familien-, oder Kollegenkreis? Wer ist Ihr ganz persönlicher Berliner / Ihre Berlinerin des Jahres (völlig egal ob stadtbekannt oder nicht)? Und warum? Schreiben Sie uns: [email protected]. Die vollständige Liste veröffentlichen wir am kommenden Samstag in unserem Newsletter. Unter allen Einsendungen verlosen wir zwei Checkpott-Kaffeetassen (mit denen Sie dann gleich auf die Held:innen anstoßen können). Und damit zu den Meldungen des Tages…. | |||||
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Olaf Scholz ist „auch Kanzler der Ungeimpften“. Was ohnehin vollkommen logisch und selbsterklärend ist, hat der Regierungschef am Wochenende nochmal ganz offiziell in einem „Bild“-Interview betont. Ob das mehr oder weniger klug war, sei dahingestellt. Scholz‘ zweiter Wochenendsatz („Deutschland ist nicht gespalten“) jedenfalls ist völliger Quatsch. Verletzte Polizisten, ein als „Mörder“ diffamierter Bundesminister, ein Fackelaufzug vor dem Privathaus einer Landesministerin, Krawalle bei Kundgebungen – all das zeigt, dass sich die Gruppe der Coronaleugner und Impfgegner zunehmend radikalisiert. Sicherheitsbehörden und Politik sind weitestgehend alarmiert; auch SPD-Bundesinnenministein Nancy Faeser warnt vor einer steigenden Gewaltbereitschaft. „Viele Querdenker werden radikaler. Bedrohungen und Einschüchterungen sind völlig inakzeptabel“, twitterte sie am Samstag. Und weiter: „Wir müssen die Anstrengungen für gesellschaftlichen Zusammenhalt verstärken und die Spaltungsversuche der antidemokratischen Kräfte überwinden.“ | |||||
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Um die Pandemie zu überwinden, sind Impfungen weiterhin das Non-Plus-Ultra. 11,3 Millionen Dosen will die Regierung noch bis Weihnachten (Scholz) bzw. Jahresende (Gesundheitsministerium) unters Volk bringen. Dass das Gesundheitswesen dafür bis ans Limit geht, zeigt eine Datenerhebung von „Doctolib“ in bundesweit mehreren tausend Arztpraxen, die dem Checkpoint vorliegt. Demnach haben Ärzt:innen und Gesundheitsfachkräfte im November durchschnittlich 23 Prozent mehr gearbeitet als noch im Oktober. Um den Ansturm „vor allem auf die Auffrischimpfung“ zu bewältigen, „arbeiten einige Arztpraxen inzwischen von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr abends und an Schließtagen, wie beispielsweise Mittwoch und Samstag“, heißt es in der Auswertung. Die durchschnittliche Wartezeit von der Buchung eines Impftermins bis zum Impftermin selbst liegt derzeit in Krankenhäusern & Medizinischen Versorgungszentren bei 21,7 Tagen, in Impfzentren bei 20,4 und in Arztpraxen bei 18,4 Tagen (die Impfangebote für Kinder starten übrigens ab Mittwoch). | |||||
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Anderes Thema: Berlin ist doch Bullerbü. Zumindest warb Berlins Grünen-Spitzenkandidatin und designierte Gesundheitssenatorin Bettina Jarasch am Sonntag erfolgreich mit den Worten „Sehr viel Bullerbü steckt in diesem Vertrag“ für die rot-grün-rote Koalition. 96,4 Prozent der Delegierten stimmten dem gemeinsamen Koalitionsvertrag, 86,9 Prozent dem designierten Regierungspersonal zu. Weitere Zustimmung gab’s außerdem für die neuen Landesvorsitzenden Susanne Mertens und Philmon Ghirmai. Kollege Christian Latz, der den Parteitag begleitet hat, kommentiert: „Es hängt mehr denn je von den Grünen ab, ob die Koalition erfolgreich sein wird und Berlin vorankommt. Mit Finanzen, Gesundheit und Verkehr liegen einige der entscheidenden Themen der Stadt künftig in ihrer Hand. Wenn die neuen Senator:innen der gewachsenen Verantwortung nicht gerecht werden, leidet nicht nur die Partei, sondern die ganze Stadt.“ | |||||
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Während die einen impfen, sorgen die anderen dafür dass die (oft ungeimpften) Patient:innen mit schweren Covid-Verläufen versorgt werden. Seit Monaten sind die Berliner Intensivärzt:innen im Dauereinsatz. Mit einer gemeinsamen Stellungnahme wollen sie jetzt die Aufmerksamkeit auf ihren Arbeitsalltag lenken, der „nicht selten bis zu 80 Stunden pro Woche und mindestens zwei volle Wochenenden im Monat“ beinhaltet. „Allein durch unsere Flexibilität und unseren immensen Arbeitseinsatz ist es möglich wiederholt zusätzliche Covid-Intensivbetten zur Versorgung der Berliner Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Diesen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, sehen wir als unsere Aufgabe. Doch nach 20 Monaten intensivmedizinischer Spitzenleistung an der Belastungsgrenze sind wir Intensivmediziner:innen erschöpft, frustriert – schlichtweg über die Grenzen unserer Belastbarkeit gebracht“, schreiben die Initiatoren und fordern bessere Arbeitsbedingungen. Man wolle auch weiterhin für jeden Einzelnen da sein, „aber bitte ausgeschlafen und vom letzten Dienst erholt“. Dazu noch zwei Leseempfehlungen: 1) „Es hilft niemandem, wenn wir es verschweigen“: Diese Menschen liegen mit Corona auf Berlins Intensivstationen. 2) „Extremsport, Drogen und Unfallgefahren meiden“ – Berliner Chefärzte warnen vor Notbehandlung auf Intensivstationen (beide T+). | |||||
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Apropos Stadtleiden… Ein kurzer Nachtrag zum Winterchaos am BER: Weil das Meckern allein niemanden weiterbringt, haben wir als BER-Freunde und Helfer (oder sagen wir mal zumindest als jahrzehntelange Wegbegleiter) mal eben bei den Experten vom Frankfurter Flughafen angerufen und nach Tipps und Tricks für den winterlichen Betrieb gefragt. Ratschläge verteilen wollte der Fraport-Sprecher leider nicht („Schnee kann immer eine Herausforderung sein – das müssen Sie mit den Kollegen in Berlin besprechen“) – dafür hat er uns zumindest eine Sammlung von aktuellen Winterdienst-Infografiken empfohlen: 1) 777 Beschäftigte sind in diesem Bereich am Frankfurter Flughafen im Einsatz. 2) 347 Fahrzeuge (darunter 64 Entgleisungsfahrzeuge und 5 Entgleisungsmittelsauger) werden für den Winterdienst genutzt. 3) 3,3 Millionen Liter Streumittel (Entgleisungsmittel & Salz) befinden sich auf Vorrat. 3) Es gibt „ganzjährige Theorieschulungen, erste Praxisübungen ab Sommer und vier Generalproben im November“. Noch mehr Infos? Gibt’s hier. Mit leise rieselnden Grüßen an die FBB (oder direkt an Thomas Hoff Andersson?). Vielleicht hilft’s ja. | |||||
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Und Berliner Kältehilfe zum Dritten: Wie auch in den letzten Jahren findet 2021 wieder die Spendenaktion „Berliner Nächte sind kalt“ statt. „Zwischen dem 20.12. und 23.12. verteilen die Organisator:innen auf den Berliner Straßen Weihnachtsgeschenke, gefüllt mit herzhaften und süßen Lebensmitteln, Hygieneartikeln, warmer Winterkleidung und Decken. Wer helfen will: Geldspenden, Sachspenden (Mützen, Schals, Handschuhe, Fellsohlen, Stulpen, lange Unterwäsche, Leggins, Thermostrumpfhosen, dicke Socken, Fleecedecken, Hygieneartikel und Lebensmittel aller Art) und fleißige Packhände werden gerne gesehen. Kontaktdaten und Infos gibt’s unter facebook.com/berlinernaechtesindkalt. | |||||
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